Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch

Titel: Die Cromwell Chroniken 02 - Grabes Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
selbstverständlich, Graciano. Bleibt so lange ihr wollt. Ich werde nun meinen Rundgang beginnen. Gesegnete Nachtruhe.“
    „Gute Nacht, Pater.“
    „Nacht“, verabschiedeten sich auch die anderen beiden.
    Als der Priester die Kapelle verlassen hatte, sandte Flint Valerian einen düsteren Blick.
    Noch auffälliger geht es ja nicht!
    Valerian hob entschuldigend beide Hände und grinste schief.
    „Sorry“, murmelte er.
    Währenddessen hatte sich Eliane aus der knienden Position aufgerichtet und zurück auf die Kapellenbank gesetzt. Sie hatte die Hände im Schoß gefaltet und betrachtete das Kruzifix, das an der Wand hinter dem Altar hing.
    Der tun die Knie wohl auch irgendwann weh.
    Valerians Ungeduld wuchs wieder.
    „Jetzt geh endlich zu ihr hin!“, verlangte er im Flüsterton.
    „Ich will sie aber nicht stören“, hielt Graciano schüchtern dagegen.
    „Du weißt doch gar nicht, ob du sie störst.“
    „Ich wollte warten, bis sie den Gang hinabgeht.“
    „Wir wissen aber nicht, wann das sein wird“, gab Flint leise zu bedenken.
    „Warum habt ihr es nur so eilig?“
    „Weil seine Freundin jede Nacht wegen der dummen Vision leidet! Also, was ist jetzt?“
    Flint und Graciano tauschten beklommene Blicke aus.
    Wem ist das Thema unangenehmer? Ihm oder mir?
    Manchmal hätte er den Unsterblichen wirklich erdrosseln können.
    Auch wenn das an diesem Ort mehr als unüblich wäre …
    Um der neuen, ebenfalls unangenehmen Situation zu entkommen, flüchtete sich Graciano in die andere. „Also schön, ich gehe. Aber wehe, wenn es schiefgeht!“
    Langsam erhob sich der Wächter und passierte die Reihen. Flint und Valerian tauschten Blicke aus.
    „Was ist dann?“, wollte der Unsterbliche wissen.
    „Vielleicht besprenkelt er uns mit Weihwasser?“
    Beide grinsten kurz und sahen dann nach vorne. Graciano hatte Elianes Bank erreicht. Er kniete kurz nieder und setzte sich zögerlich neben sie. Sie war offenbar nicht im Gebet vertieft gewesen, denn sie richtete sofort ihren Blick auf ihn. Die zwei Wächter unterhielten sich gedämpft, wie es für diesen Ort angemessen war. Das erregte jedoch Valerians Unmut.
    Er erträgt es einfach nicht, wenn er nicht immer mittendrin ist.
    „Was reden die da?“
    „Keine Ahnung, ich höre nichts.“
    „Ich auch nicht, so ein Mist!“
    „Er wird schon wiederkommen.“
    „Schon klar. Aber ich wüsste gerne, was sie reden.“
    „Warum?“
    Flint sah den anderen verwundert an.
    „Weil ich Graciano noch nie mit einer Frau habe reden sehen.“
    „Das stimmt doch gar nicht. Er redet oft mit Linda und Cat. Selbst mit Tamara – und die kann ihn ja überhaupt nicht leiden.“
    „Pff, das zählt doch nicht!“, winkte der Unsterbliche ab.
    Sie sprachen zwar immer noch leise, doch Flint bezweifelte, dass das angeschlagene Thema so „heilig“ wie ihre momentane Umgebung war.
    „Wieso soll das nicht zählen. Natürlich zählt das.“
    „Ach was, die sind doch alle eher wie Schwestern für ihn.“
    „Findest du? Finde ich nicht.“
    „Doch klar.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Er ist immer so nett .“
    Valerian vermochte es, das Wort „nett“ so unfreundlich zu sagen, dass es wie ein Schimpfwort klang.

Kapitel 28
    Der letzte Kurs am Dienstag endete und die sechs Studenten eilten auf ihre Zimmer. Dort wollten sie die notwendigen Dinge zusammensuchen, die sie für ihr Unterfangen brauchen würden. Die meisten steckten lediglich einen Apfel ein oder griffen sich ihre Jacken. Graciano war es, der das Artefakt mitbringen sollte. Der restliche Zirkel hatte es noch nicht gesehen, deshalb waren alle ziemlich gespannt auf das kostbare Stück.
    Niemand hatte sich die Mühe gemacht, Cendrick zu informieren.
    Wozu auch? Er kümmert sich ja sonst auch nur um sich selbst , dachte Katharina bitter. Das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Bruder war noch immer angespannt und sie verspürte keine Lust, ihn sobald wiederzusehen.
    Gemeinsam hatte die Gruppe beschlossen, dass sie gleich am nächsten Tag aufbrechen wollten. Jeder war sich bewusst, wie viel Cat ihre Unternehmung bedeutete, und so war deren Erfolg für die Freunde eine Ehrensache. Sie wollten sich vor dem Eingang des Hauptgebäudes treffen und dann gemeinsam im Wäldchen verschwinden.
    Es war 16.30 Uhr, als sie sich auf den Weg machten und Cromwell verließen.
    Flint hatte sich über das metallene Objekt gebeugt, während ihm Valerian mit seinem Handy Licht spendete.
    „APERI PORTAE FORI FACULTATUM!“
    Ein leichter Fluss von

Weitere Kostenlose Bücher