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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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    Euch ist schon klar, dass heute Nacht gemeint ist, oder?“
    Tamara ließ ihren Blick forschend durch den Raum gleiten. Sie hatte Wort gehalten und in den Pakt eingewilligt. Cendrick hatte keine Zeit verschwendet und alle anderen ebenfalls dazu gezwungen zuzustimmen. Linda und Graciano hatten zwar vehement dagegen protestiert, sich jedoch schließlich gefügt. Jetzt starrten alle die Hexe entsetzt an.
    „Was meinst du mit ‚heute Nacht‘?“
    Tamara hatte die Information, dass Katharina keine echte Hetaeria Magi, sondern eine Sapientia Oracularum war, erstaunlich gelassen aufgenommen. Vermutlich, weil beide Orden sie herzlich wenig interessierten. Das Wicca-Ritual hatte sie sich jedoch bis ins kleinste Detail erzählen lassen und viele Fragen dazu gestellt, bis sie absolut sicher war, auch jeden noch so kleinen Aspekt gehört zu haben. Über Amelia Hofer hatte sie jedoch bisher kein Wort verloren und die anderen respektierten ihren Wunsch, darüber zu schweigen.
    „Das ist das Problem mit euch anderen Orden. Ihr seht, aber das Wesentliche überseht ihr. Ihr hört, doch das Wichtige überhört ihr. Deshalb wird die Wahrheit auch immer vor euch verschlossen bleiben“, sinnierte sie kryptisch.
    „Aha … Alles klar, Strubbelkopf.“
    Tamara warf Valerian einen giftigen Blick zu.
    „Hör gefälligst auf, mich so zu nennen, du hirnloses Muskelpaket!“
    Hehe! Sie will dich doch tatsächlich wütend machen.
    Valerian wandte sich munter an Flint. „He, hast du gehört? Sie findet, dass ich stark bin.“
    „Wieso diese Nacht, Tamara? Könnte nicht auch ein anderer Zeitpunkt gemeint sein?“, erkundigte sich Linda unsicher.
    „Nein. Lest doch einfach, was euch gesagt wurde: ‚Tiefe Schatten … dunkle Nacht … kaltes Feuer heut entfacht‘. Katharina hat die Vision heute bekommen, also wird heute das ,kalte Feuer‘ im ‚tiefen Schatten der dunklen Nacht‘ brennen.“
    Gelassen blickte sie in die fassungslosen Gesichter.
    „Warum starrt ihr mich jetzt alle an?“
    „Das geht so schnell!“
    „Wir wissen gar nicht, wie wir es finden sollen.“
    „Das Finden ist kein Problem. Die Macht, die Cat die Visionen schickt, zentralisiert sich um Cromwell oder sogar um ihre Person. Irgendwie stecken wir alle da mit drin, also wird das Feuer auch hier in der Nähe zu brennen beginnen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wir müssen nur einen guten Aussichtspunkt haben, dann werden wir es auch sehen.“
    „Und wie sollen wir bitte herauskriegen, wann genau dieser ,richtige Zeitpunkt‘ ist?“, erkundigte sich Valerian, für den diese ganze Angelegenheit keineswegs so glasklar war, wie Tamara es darstellte.
    Sie verdrehte genervt die Augen.
    „Wagner, auch wenn du nicht besonders helle bist und gänzlich ahnungslos, was magische Dinge betrifft, so könntest du wenigstens im Unterricht aufpassen. Wann ist in der Nacht der Zeitpunkt mit der magisch höchsten Dichte?“
    Cat und Cendrick holten gleichzeitig Luft, doch der erhobene Zeigefinger der Wicce ließ sie innehalten.
    „Nein, ernsthaft, das will ich von ihm wissen. Wir wollen einen Ritualplatz aufsuchen und da kann eine ganze Menge passieren. Das meiste davon ist gefährlich. Ich will ihn nicht mitnehmen, wenn er solche grundlegenden Informationen nicht hat. Dann ist er nur eine Belastung für uns und eine Gefahr für sich selbst.“
    Valerian wollte schon einen scharfen Kommentar zurückschleudern, doch er konnte sich noch rechtzeitig bremsen.
    Sie will dich nur wütend machen. Das gönnst du ihr nicht. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Außerdem wird dich eh gleich einer von den anderen verteidigen. Warte es einfach ab!
    Also wartete er.
    Und wartete.
    Schweigen.
    Perplex sah er in die Runde.
    Sie verteidigen dich nicht! Warum verteidigen sie dich nicht?
    Schließlich dämmerte es Valerian, dass die anderen tatsächlich Tamaras Meinung waren. Sie wollten ihn nicht mitnehmen, wenn er die Antwort nicht wusste.
    Ja, als Essenzbatterie warst du ihnen gut genug – und jetzt? Einfach vom Feld gemobbt!
    Er knirschte mit den Zähnen.
    Fein, dann verrate ihnen eben, wann diese blöde magische Stunde ist!
    Doch wann war das bloß? Wer hatte etwas darüber gesagt? Er war sich sicher, dass er es einmal im Unterricht gehört hatte. Aber das war bestimmt schon viele Wochen her. Er konnte sich doch nicht jeden Mist merken!
    Konzentrier dich! Irgendein Prof hat es erwähnt. Wer war es?
    Foirenston? Das war immerhin ein Wicca-Ritual. Sicher hatte sie etwas dazu

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