Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
ist speziell …“, beendete er den Satz.
    Prof. Foirenston musterte eine Weile angestrengt die Decke. Es war schwer zu sagen, ob sie entnervt oder amüsiert war. Schließlich meinte sie: „Nun gut, ich gestehe, dass Professor Lichtenfels – von seinem ungeheuren Wissen abgesehen – nicht unbedingt die beste Wahl für Sie ist.“
    Sie bedachte ihn mit einem wissenden Schmunzeln.
    Ha, ha! Sehr witzig! Der Typ ist aber auch ein Kotzbrocken.
    „In diesem Fall empfehle ich Ihnen das Gespräch mit Dozentin
Mytsereu. Suchen Sie sie, reden Sie mit ihr – und vielleicht erhalten Sie ein paar Antworten.“
    Der merkwürdige Name kam ihm bekannt vor.
    Wie um seine Gedanken zu bestätigen, ergänzte die Konrektorin: „Sie unterrichtet Illusionen Stufe I .“
    Ah, also hat diese Mytsereu doch noch mehr zu bieten als ihre Abwesenheit am ersten Tag. Sieh einer an!
    „Sie ist die Wissensquelle schlechthin, wenn es um Sagen und Legenden geht. Darüber hinaus befasst sie sich mit den Geheimnissen des Okkulten und sie ist sicher nur zu gerne bereit, sich Ihres … Problems … anzunehmen.“
    Ihre letzten Worte wurden von einem ironischen Lächeln begleitet, das eine beunruhigende Wirkung auf Valerian hatte. Wenn Prof. Foirenston einen Anlass sah, ihn auf diese Art und Weise zu betrachten, dann hatte er allen Grund, alarmiert zu sein.
    „Ist sie denn in ihrem Büro?“
    „Ich bin mir nicht sicher, wie meine Kollegin ihre Sprechstunden eingerichtet hat. Sie ist da sehr … flexibel.“
    Ihr Blick wurde so düster, dass Valerian froh war, nicht das Objekt ihrer Abneigung zu sein. Es war erstaunlich, wie schnell diese Frau bedrohlich wirken konnte. Eines war offensichtlich: Sie mochte diese Mytsereu nicht.
    Liegt womöglich an dem eigenwilligen Namen …
    Die Konrektorin machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Gehen Sie einfach hin. Die meisten Dozenten hängen eine Nachricht an ihre Tür, wenn sie ihr Büro verlassen, mit der Information, wann man sie wieder antreffen kann. Ich bin sicher, dass sie auch dafür … gesorgt hat.“
    Bei dieser Zweideutigkeit verzog die attraktive Frau das Gesicht.
    Hehe, da kannst du ja froh sein, dass sie jemanden weniger mag als dich!
    Gut gelaunt erhob sich der junge Unsterbliche.
    „Alles klar, ich geh dann mal. Schönen Tag noch, Professor.“
    „Hm“, kam es grimmig zurück, als sie sich wieder ihrem Laptop zuwandte.
    Mytsereu also , dachte Valerian und schloss die Tür des Büros. Der werde ich mal einen Besuch abstatten.
    Bevor Luna ihn auf dem Gang abfangen konnte, er hatte nämlich das dumpfe Gefühl, dass sie an der Türe gelauscht hatte, eilte er zum nächsten Kursraum. Dort hing, wie versprochen, ein Querschnitt des Herrenhauses mit den diversen Räumen und deren Beschriftungen. Obwohl er Karten hasste, fand er sich erstaunlich schnell zurecht. Die Büros der Professoren waren alle im Erdgeschoss. Deren Kursräume ebenso. Die Büros der Dozenten dagegen befanden sich im dritten Stock, genau wie auch deren Kursräume. Das erklärte, warum er zur Meditation nach oben gemusst hatte.
    Zufrieden durchschritt er das Foyer und wollte sich schon zur Treppe wenden, als sein Blick von etwas anderem angezogen wurde. Auf einem Tisch, der neben dem Aushang stand, lagen diverse Flyer und eine Zeitung. Er griff danach und überflog die erste Seite. Es handelte sich offenkundig um eine Studentenzeitschrift namens „Cauldron, toad & witch’s tooth“ .
    Was bedeutet das noch mal? „Kessel, Kröte und Hexenzahn“? Heißer Name!
    Das Blatt hieß die Erstsemestler willkommen und warb für einen Artikel mit dem Titel „Das Kollegium stellt sich vor“ auf Seite 3. Valerian blätterte besagte Seite auf und suchte nach dem Bericht über die mysteriöse Dozentin Mytsereu.
    Er las ihn. Er las ihn noch einmal.
    Unentschlossen, ob er sich nun besser oder schlechter fühlen sollte, joggte er kurzerhand die Treppe nach oben, um am eigenen Leibe seine Erfahrung mit ihr zu machen.

Kapitel 8
Dozentin Mytsereu

Mytsereu ist einfach eine Wucht, das kann man nicht anders in Worte fassen. Dazu kommt, dass sie eine mächtige Magiewirkerin von extravaganter Herkunft ist. Wer diese Frau erst einmal erblickt hat, der macht sich keine weiteren Gedanken um ihren Namen.
Es fällt zudem schwer, sie mit (keuschen) Worten zu beschreiben. Man muss sie einfach kennenlernen, sonst glaubt man es eh nicht …

(Auszug aus der aktuellen Studentenzeitschrift „Cauldron, toad & witch’s tooth“)
    Er klopfte zwei Mal

Weitere Kostenlose Bücher