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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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komplizierte Nahkampfübungen.“ Er hielt kurz inne und man konnte hören, wie sich durch ein Schmunzeln Wärme in seine Stimme stahl. „Die kommen erst in den späteren Kursen dran …“
    Ein leises Lachen ging durch die Menge und es schien, als seien nun alle motiviert mitzumachen. Zu ihrer Überraschung stellte Linda fest, dass selbst Flint und sie dazuzählten.
    Dieser Mann ist einfach erstaunlich!
    Eine halbe Stunde Aufwärmübungen, eine Viertelstunde Joggen und noch mal Dehnübungen. Bisher lief alles gut.
    Pater Ignatius gab jedem Schüler einzeln Instruktionen, wie er oder sie den eigenen Laufstil verbessern konnte.
    „Nimm deine Ellbogen mehr an den Körper heran, Bettina! Je mehr du sie bewegst, desto mehr Energie verschwendest du.“
    Er brachte Frauenhelden zur Raison.
    „Cendrick, wenn du nicht sofort deine Hände von deiner Mitstudentin nimmst, dann setze ich meinen Kater auf dich an.“
    Er war immer hilfsbereit.
    „Patrick, binde deine Schuhe, sonst landest du bald mit der Nase im Kies.“
    Und er vergaß auch den geistlichen Anteil seines Lehrauftrags nicht.
    „Denkt daran: Sonntagmorgen ist Messe in der Kapelle!“
    Valerian beschloss, dass – obwohl der Mann der „Heiligenschein-Truppe“ angehörte – Pater Ignatius definitiv sein Lieblingsdozent war. Das kam vor allem daher, dass Selbstverteidigung bisher das einzige Fach war, welches er sowohl verstand als auch gut beherrschte. Es lag ihm einfach.
    Valerian nahm sich vor, nun täglich früher aufzustehen (dann war auch die Chance, dass er merkwürdige Träume hatte, geringer) und durch den Park zu joggen.
    „Dieser Kurs ist reine Zeitverschwendung“, ertönte Cendricks Stimme hinter ihm. „Ich selbst betreibe in meiner Freizeit schon seit Jahren Leistungssport.“
    Ein begeistertes „Oh!“ und „Ah!“ von den zwei Damen in seiner Begleitung war zu hören.
    „Aber seien wir ehrlich: ‚Dieser Kurs kann und soll euch in der Zukunft das Leben retten‘? Etwas übertrieben, oder? Immerhin waren wir lediglich joggen und nicht beim Kickboxen!“
    Die Studentinnen lachten zeitgleich.
    Valerian schüttelte den Kopf und rollte die Augen. Es war ihm egal, was der blonde Magiersprössling zu diesem Thema zu sagen hatte. Der Pater hatte wirklich Recht.
    Du wirst nicht mit Zaubersprüchen um dich werfen können und nie nützlich bei einem Ritual sein. Das Einzige, was du gut kannst, ist laufen. Also solltest du eben das tun, wenn die Anderswelt meint, ein paar ihrer Haustiere bei uns einzuschmuggeln.
    Fröhlich pfeifend kehrte er nach dem Unterricht in sein Zimmer zurück, duschte ausgiebig und zog sich frische Kleider an. Weiterhin gut gelaunt sprintete er die zwei Treppen zum Erdgeschoss hinab und regte sich zum ersten Mal nicht darüber auf, dass seine Mitstudentinnen im ersten Stockwerk und somit näher an den Kursräumen untergebracht waren. Beschwingt durchschritt er die Eingangshalle und klopfte kurz darauf an Sir Fowlers Tür. Nun, so fühlte er, war der Zeitpunkt gekommen, um mehr über sich und seine „unsterbliche Natur“ zu erfahren.
    „Momeeeeeent!“
    Die piepsig hohe Stimme der Sekretärin schallte gedämpft durch die Tür, doch Valerian wollte sich von niemandem die Laune vermiesen lassen. Und so schenkte er der Frau ein munteres Lächeln, welches von ihr enthusiastisch erwidert wurde, als sie die Tür aufriss.
    „Ooohh! Valerian! Schön!“, strahlte die Schreibkraft begeistert, obwohl dieser gar nicht zu ihr wollte.
    „Hallo, Frau … äh … Luna …“
    Sein schiefes Grinsen wurde mit einem hohen Gelächter, das vermutlich kokett wirken sollte, quittiert.
    „Ach, Sie sind mir einer!“
    Sie schlug ihm sacht auf den Arm und klimperte affektiert mit den Wimpern.
    So sehr Valerian auch wollte, ihm ging das Bild einer alten Jungfer einfach nicht aus dem Kopf.
    „Nicht Frau Luna , einfach nur Luna. Wie … der Mond.“
    Den letzten Satz hatte sie wieder mit einer betont rauchigen Stimme gehaucht.
    Sie hat ihre mystische Ader also noch nicht über Bord geworfen.
    „Ähm … ja … richtig … einfach nur Luna … Also, ich würde immer noch gerne den Rektor sprechen. Ist er zufällig da?“
    Valerian versuchte, über die Sekretärin hinweg in das Büro zu spähen, was nicht besonders schwierig war, da sie ihm nur bis zur Schulter reichte. Zu seiner Enttäuschung musste er jedoch feststellen, dass das Sekretariat ebenso leer schien wie das Oberstübchen seiner Gesprächspartnerin.
    „Ach, das tut mir leid, der ist vor

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