Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
passieren zu müssen, doch er blieb verschont. Stattdessen hörte der blonde Schönling durch verschiedene Türen im Kellergeschoss Krach. Er warf seinem Prüfer einen fragenden Blick zu, doch dessen Miene blieb unbeteiligt.
    Sie wollen mich nervös machen , befand der junge Magier. Mittlerweile traute er den Prüfern jeden Psycho-Trick zu, um ihn weichzukochen. Doch das würde ihnen nicht gelingen.
    Cendrick hatte beschlossen, nicht länger über den ersten Teil der Kampfprüfung nachzudenken. Sie hatten ihn gezwungen, etwas Grässliches zu tun, doch wenn das der Weg war, damit er in den Orden kam, dann – bei Magus! –würde er ihn bis zum Ende gehen.
    „Bitte, nach Ihnen“, sagte Reichmann und hielt ihm die Tür auf.
    Sie betraten denselben Raum wie am Morgen. Ein neuer Beschwörungskreis war von Hand gezeichnet worden.
    „Der Ablauf soll diesmal etwas anspruchsvoller werden. Zuerst werden wir darauf verzichten, dass Sie das Wesen vorab identifizieren. Des Weiteren sind Sie dazu aufgefordert, keinen Schutzschild zu verwenden. Ist Ihnen klar, warum wir dieses Vorgehen wählen?“, erkundigte sich der Prüfer bei Cendrick.
    Dieser nickte nach kurzem Zögern.
    „Sie möchten testen, wie ich spontan auf einen Angriff reagiere. Ohne vorher die Möglichkeit zur Vorbereitung gehabt zu haben.“
    „Korrekt. Sind Sie bereit?“
    „Bereit.“
    Hochkonzentriert stand Cendrick da. Er atmete so flach wie möglich. Sein Prüfer stand zehn Schritte hinter ihm und hatte einen Schutzschild um sich errichtet. Cendrick ließ seinen Blick schweifen. Was sich vor ihm ausbreitete, war …
    … sagenhaft , dachte er.
    Der junge Magier hatte die Augen vor lauter Konzentration zusammengekniffen. Es benötigte nur den Bruchteil einer Sekunde, um seinen Gegner zu identifizieren: Der Excubitor hatte für ihn einen Schemen beschworen.
    Schemen gehörten zu den schwächeren Wesen der Dunkelheit. Sie benötigten keine Dimensionstore, um auf unsere Ebene zu gelangen. Ihre Essenz war so gering, dass sie leicht durch die feinen Maschen des Netzes gleiten konnten, welches die beiden Welten voneinander trennte. Schemen kamen dabei entweder als „blinde Passagiere“ bei einer Beschwörung von mächtigen Wesen auf die Erde oder aber wenn sie sich schlicht und ergreifend verliefen (was relativ selten vorkam). Schemen besaßen lediglich eine tierische Intelligenz. Sie handelten instinktiv. Schemen waren, genau wie dematerialisierte Geister, für das menschliche Auge unsichtbar. Durch ihre Essenzsicht war es den Magiern jedoch möglich, sie zu entdecken. Aus diesem Grund aktivierte Cendrick nun den entsprechenden Zauber. „PRAEBE ARTIS MAGICA!“
    Um den blonden Magier herum begann es zu leuchten.
    Es hat seine Kräfte bereits eingesetzt , stellte er fest.
    Schemen waren in der Lage, Schimären zu wirken. Jene glichen der Illusionsmagie des Hetaeria Magi. Cendrick kannte sich in diesem Bereich ein bisschen aus. Es war jedoch nicht eines seiner Spezialgebiete. Wieder einmal ärgerte sich der junge Mann darüber, das Falsche gelernt zu haben.
    Es war einfach zu wenig Zeit, um sich ausreichend vorzubereiten.
    Die Schimären wurden von der fremden Kreatur zum Schutz eingesetzt. Sie sollten den Verfolger in die Irre führen. So ließen Schemen Straßen, Wände oder Türen entstehen, die in Wirklichkeit nicht existierten. Deshalb waren sie für ahnungslose Passanten in höchstem Maße gefährlich. Aufgrund von Schimären gab es immer wieder Unfälle. Es war schon oft vorgekommen, dass ein Autofahrer ein spielendes Kind oder rennendes Wild mitten auf der Fahrbahn „gesehen“ hatte. Später konnte weder das eine noch das andere aufgefunden werden.
    Als der Beschwörungskreis zerstört und der Schemen freigesetzt worden war, hatte Cendrick plötzlich in seinem Kinderzimmer gestanden. Besser gesagt – in einem Abbild seines Kinderzimmers, als er gerade zehn Jahre alt gewesen war.
    Es muss sich hier um ein mächtiges Exemplar handeln, ansonsten wäre es ihm nicht möglich gewesen, meine Erinnerungen abzurufen.
    Der Schönling fragte sich, ob das Verbot, einen Schutzschild zu wirken, nur einen physischen oder auch einen mentalen Schild beinhaltete.
    Auf diese Weise könnte es keine neuen Informationen über mich bekommen.
    Der Student warf einen Blick über seine Schulter. Doch das einzige, was er erkennen konnte, war das helle Essenzleuchten der Schimären.
    Besser, ich verzichte darauf. Ich will ja meine Prüfung nicht gefährden. Ich erwische das

Weitere Kostenlose Bücher