Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)
das würde ich so nicht sagen
aber – na ja – es war, wie gesagt, peinlich
chatte :
:-(
warum das denn?
umbra:
ich kam mir vor wie ein kleiner junge
der mama und papa erklären muss
warum er eine schere benutzen dürfen sollte
umbra:
=(
chatte :
oh …
verstehe …
Katharinas Laune sank. Sie hatte etwas Gutes tun wollen. Etwas, was Flint half. Stattdessen hatte er sich unwohl und bevormundet gefühlt.
Spitzenleistung, Cat!
Am liebsten hätte sie das Notebook zugeklappt und die restlichen Stunden des Tages verschlafen. Sie kam sich so unheimlich dumm vor.
Das Medium verharrte regungslos vor dem Laptop. Sie wusste nicht, was sie ihm schreiben sollte.
Wie wäre es mit: Tut mir leid, dass ich mich in deine Angelegenheiten gemischt habe. Kommt nie wieder vor. Oder: Danke, dass du überhaupt noch mit mir sprichst, wo ich dich schon vor allen blamiert habe.
umbra:
katharina?
bist du noch da?
du schreibst gar nichts mehr
Widerwillig tippte sie die nächsten Worte.
chatte :
ja
bin noch da
umbra:
alles okay bei dir?
*sich sorgen mach*
chatte :
*seufz*
alles okay
umbra:
bist du sicher?
:-(
chatte :
ja
was sollte sein?
umbra:
ich weiß nicht
du wirkst nicht so gut gelaunt
chatte :
tut mir leid
umbra:
?
wovon redest du?
chatte :
dass ich dir solchen ärger gemacht habe
:-/
chatte :
das war nicht meine absicht
ich dachte, dass desmondo sonst was mit dir anstellt
ich wollte nicht, dass er dich ausnutzt oder dir etwas antut
chatte :
na ja – da habe ich wohl falsch gelegen
tut mir leid
:-/
umbra:
ist schon okay
=)
chatte :
nein, ist es nicht
ich wollte dich entlasten
nicht dich bemuttern
chatte :
ich bin wohl einfach zu blöd
um den unterschied zu merken
*kopf gegen die wand schlag*
umbra:
hey, hör auf damit!
*sie von der wand wegzieh*
du musst dich nicht entschuldigen
chatte :
aber ich habe dich in eine
peinliche situation gebracht!
umbra:
ist nicht weiter dramatisch
ehrlich
=)
chatte :
*schaut zweifelnd*
ich kann mir richtig vorstellen
wie fowler und dristi da saßen
chatte :
mann, wie schrecklich!
was hat desmondo denn gesagt?
umbra:
desmondo hat gar nichts gesagt
den hat das kaum gekümmert
und ich konnte die beiden überzeugen
umbra:
am nachmittag hat meine prüfung
ganz normal stattgefunden
und ich bin dir wirklich dankbar
chatte :
-.-
ja, klar…
umbra:
doch!
dadurch, dass ich die beiden überzeugen musste
konnte ich mich auch mit überzeugen^^
chatte :
du solltest dich nicht überzeugen müssen
eine prüfung …
na ja – sie sollte nicht so sein wie deine
umbra:
*nickt*
ja, kann gut sein
aber ich kann jetzt damit leben
chatte :
wirklich?
:-/
umbra:
ja, wirklich
und schau nicht so traurig
chatte :
*seufzt schwer*
fällt nicht leicht
ich komme mir dumm vor
umbra:
nein, das musst du nicht
es ehrt mich ja, dass du dir
wegen mir den kopf zerbrichst
chatte :
hmpf!
umbra:
ich hoffe
ich bin der einzige
der dieses privileg genießt
chatte :
=^.^=
da kannst du sicher sein
ist ganz schön anstrengend
umbra:
hehe
kann ich mir denken
chatte :
oh mann
in nächster zeit setzte ich mich
nicht mehr so in die nesseln
chatte :
weder bei dir
noch bei sonst jemandem
*schäm*
umbra:
:-)
okay, gut zu wissen
*lieb drück*
Kapitel 50
Mit einem Hochgefühl verließ Graciano den schlafenden Mario Petzold. Zum Abschied hatte er den Patienten gesegnet. Das Leben des Mannes war gerettet. Er hatte es gefühlt. Der Student war gespannt, wie weit die Heilung vonstattenging. Spätestens mit dem nächsten Testergebnis würde er es wissen.
Voller Freude ging er den Gang hinab. Von Anfang an hatte er vermutet, dass es dazu kommen würde. Dass er jemanden heilen durfte und so seine Prüfung bestand. Jetzt, da es so weit war, konnte er sein Glück gar nicht fassen.
Auf der Station war wieder Ruhe eingekehrt. Sie war im Einklang mit der inneren Ruhe, die er verspürte. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass ihm niemand begegnete. Erst als er am Zimmer von Fabian Merz vorbeikam, wusste er, was geschehen war.
„Es erwischt aber auch immer die Falschen“, hörte er die Stationsleiterin sagen, als sie mit ein paar Pflegern aus dem Raum trat. Ihre Gesichter sahen betrübt aus.
Die schreckliche Erkenntnis traf den jungen Wächter wie ein Guss eiskaltes Wasser: Fabian Merz war der Notfall von vorhin gewesen – und er hatte nicht überlebt! Fassungslos stand der junge Mann in der Tür und sah zu, wie die Ärzte den Todeszeitpunkt zu Protokoll gaben. Er hatte das Gefühl, als würde die Zeit erneut stillstehen, doch diesmal
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