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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Ding auch so. Wird bloß nicht ganz so einfach.
    Da der Schemen sich irgendwo in seinen Trugbildern versteckte, beschloss Cendrick, als Erstes die Schimären zu beseitigen. Er hob seine Rechte und befahl mit ruhiger Stimme: „IMAGINES DILATE!“
    Sofort begannen die Wände aufzuweichen und flossen in sich zusammen. Es war ein merkwürdiger Anblick, zuzusehen, wie eine vertraute Umgebung sich auflöste. Voller Siegessicherheit beobachtete er, wie die Bilder verschwanden. Doch als der Student den Kopf drehte, erkannte er, dass sich auf der anderen Seite bereits neue Bilder aufbauten.
    Diesmal stand er im Park seiner Eltern. Weit und breit war nur die gepflegte Gartenanlage mit den symmetrisch geschnittenen Buchsbäumen zu sehen. Cendrick konzentrierte sich auf seine Essenzsicht, doch er vermochte nicht, die Schimären zu durchdringen. Er erkannte wohl, dass es sich um reine Magiegebilde handelte, doch sie leuchteten so stark in Color Micare, dass er keine Form des Schemen ausfindig machen konnte.
    Es scheint, als würde sich der Kampf aufwendiger gestalten , dachte er und knirschte mit den Zähnen.
    Das Ordensoberhaupt erwartete Linda auf der Terrasse im ersten Stock. Eine Angestellte brachte sie dorthin.
    Wieder ein neuer Ort …
    Langsam begann Linda sich zu fragen, wie viele Räume dieses Haus noch hatte.
    „Da bist du ja, Liebes. Komm doch bitte hierher, ja?“, lud Rosina Kemptens Stimme sie ein.
    Die blinde Seherin näherte sich den hellen Strahlen ihrer Aura.
    „Stopp! Das genügt“, ordnete das Ordensoberhaupt an. „Sag mir bitte, was du sehen kannst.“
    Aha, ein neuer Test.
    „Ich sehe deine Aura“, antwortete Linda, ohne darüber nachzudenken.
    „Ja, das ist mir klar, Liebes. Was noch?“
    Die junge Frau atmete tief durch. Ihr erster Impuls war, Rosina zu sagen, dass es nicht viel mehr geben konnte, was sie wahrzunehmen vermochte, doch sie hielt sich zurück.
    Schließlich ist das auch ein Teil der Prüfung. Dem kann ich mich nicht so einfach verweigern.
    Also hielt sie fügsam inne und konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Sofort tauchten weitere Auren auf. Rosina saß in einem bunten Lichtermeer.
    Und ich habe es gar nicht bemerkt, so verschlossen war ich.
    Ihre Wangen färbten sich rot und sie antwortete gehorsam: „Hier sind jede Menge Blumen und Pflanzen.“
    „Ah, sehr schön. Das stimmt. Kannst du mir sagen, wie viele es sind?“
    Jetzt, da sich Linda auf die feinere Frequenz der Pflanzen eingestellt hatte, stellte die Frage sie vor keine größere Herausforderung.
    „Zwei kleine Bäumchen in großen Bottichen. Vier bepflanzte Blumenkästen am Geländer. Eine Vase mit einem Strauß auf dem Tisch“, antwortete sie prompt.
    „Hervorragend! Wie hast du das gemacht?“
    Die junge Frau machte ein überraschtes Gesicht.
    Wow – gute Frage!
    Sie überlegte kurz und zuckte schließlich mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht. Das konnte ich schon immer.“
    „Setz dich zu mir. Ich möchte, dass du über meine Frage nachdenkst und versuchst, sie zu beantworten.“
    Linda nahm Platz und legte ihre Hände in den Schoß.
    „Ich weiß wirklich nicht, wie ich es mache“, gestand sie etwas hilflos.
    „Aber es hat geklappt.“
    „Ja, das schon.“
    „Klappt es denn immer?“, fragte Rosina interessiert.
    „Ja … also … doch, ja“, nickte die Studentin.
    „Ist es genau gleich, wie die Auren von Menschen zu sehen?“
    „Nein, das ist es nicht. Es ist … Die Auren von Pflanzen sind anders. Sie … sie sind nicht so unbeständig.“
    Es war schwer, die eigenen Gedanken in Worte zu kleiden. Linda wusste ganz genau, wie sich das Wahrnehmen von pflanzlichen Auren anfühlte, sie hatte nur noch nie versucht, es jemandem zu erklären.
    „Was veränderst du, was machst du anders, damit du sie sehen kannst?“, wollte das Ordensoberhaupt wissen.
    „Oje, das ist schwer zu beschreiben. Ich denke, man könnte es mit einem Radio vergleichen … Also, wenn man das Radio einschaltet, dann kommt automatisch die Hauptfrequenz. Wenn man aber ein wenig am Rad dreht, dann kommen kleinere, schwächere Frequenzen, die man vor lauter … äh … Krach auf dem Hauptkanal nicht hören konnte. Na ja, so ungefähr. Es ist wirklich schwer zu beschreiben.“
    Linda wurde das Gespräch zunehmend peinlicher.
    „Ich denke, ich verstehe, was du meinst. Kannst du versuchen, zu beschreiben, wie du dieses Drehen am Rad bewerkstelligst?“
    Rosinas Stimme war so freundlich und einladend, dass die jüngere Frau einen Teil

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