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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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davor.“
    „Habe ich nicht! Wie ich schon sagte: Ich will dem Umbraticus Dicio beitreten.“
    „Sag das noch einmal!“
    Flint hielt einen Moment lang inne und sagte dann mit fester Stimme: „Ich will dem Umbraticus Dicio beitreten.“
    „So sei es! Vom heutigen Tag an bist du Mitglied im Orden der Schattenherrschaft. Unsere Schatten sind deine Schatten und dein Schatten ist unser Schatten. Dort regieren wir gemeinsam. Und da kein Schatten allein ist, bist auch du nicht mehr allein. Deine Last ist unsere Last – und unsere Last ist deine Last. Dies bezeuge ich bei meinem Blut und bei den Ahnen, die heute ebenfalls unsere Zeugen sind.“
    Gustave Stolz ließ ihn los. Seine Hand verschwand in seiner Jacke und er ritzte sich kurz darauf mit einem Taschenmesser in den Daumen. Gleichzeitig konnte Flint fühlen, wie sich mehrere feinstoffliche Präsenzen näherten. Staunend betrachtete er sie.
    Er hat sie gerufen. Und er musste sich nicht einmal anstrengen.
    Sein Ordensoberhaupt hielt ihm das Messer hin. Widerwillig wiederholte der Student die Geste. Sie pressten die Daumen aufeinander, ihr Blut vermischte sich und ihre Finger schlossen sich um den Handrücken des anderen. Die Geister traten näher und legten ihre durchscheinenden Hände zum Bündnisschluss auf die der anderen. Ihre Berührung prickelte so stark, dass es beinahe schmerzhaft war.
    „So sei es! Die Alten haben dich anerkannt. Von nun an bist du einer von uns, Flint Maienbach.“

Epilog
    Dunkelheit umhüllte ihn, als er nach draußen sah. Sehr lange hatte er so gesessen. Manchmal schien die Zeit stillzustehen. Nur zögerlich näherte sich eine gebeugte Gestalt.
    „Hat er es geschafft?“, erkundigte sich der Wartende in majestätischer Gelassenheit.
    „Ja, Meister, er hat seine Aufgabe erhalten“, entgegnete der Bucklige unterwürfig.
    „Gut. Hat er bereits damit begonnen?“
    „Noch nicht, Ehrwürdiger. Er beginnt nach seiner Rückkehr.“
    Die Gestalt in der Dunkelheit nickte langsam.
    „Bereite alles vor.“
    „Sehr wohl, Meister.“
    Der Gebeugte verließ ihn wieder und Ruhe kehrte ein.
    Pertinacia, fortitudo et victoria.
    Seine Hand hob ein gerahmtes Portrait. Eine bildschöne Frau war darauf zu sehen. Sein Blick liebkoste ihre Züge.
    Alles, was ist,
    alles, was war,
    wiederholt sich immerfort.
    Kreis um Kreis zieht die Zeit,
    doch ich allein
    bestimme,
    in welche Bahnen sich
    der Lauf des Schicksals fügt.
    Zwei Monate später …
    Lässig stieg Cendrick aus der schwarzen Limousine und gab dem Fahrer die Anweisung, das Gepäck auf sein Zimmer zu bringen. Cat stieg ebenfalls aus und warf ihrem Bruder einen fragenden Blick zu, als er sich zu ihr beugte und sich mit einem gehauchten Kuss auf die Wange verabschiedete. Hatte er früher die neueste Adidas -Mode getragen, so kleidete er sich nun in Hugo Boss . Sein Auftreten zeigte deutlich: Hier kommt ein junger Geschäftsmann.
    Ein sehr junger Geschäftsmann , dachte seine Schwester verstimmt.
    Das Medium war nicht zufrieden mit der Veränderung ihres Bruders. Er hatte der Welt schon immer eine Maske präsentiert, doch zum ersten Mal war sie ein Teil dieser „Welt“. Ausgeschlossen von seinem wirklichen Ich. Sei fragte sich, ob die Aufnahme in unterschiedliche Orden sie für immer voneinander getrennt hatte. Der Gedanke verunsicherte sie so sehr, dass sie ihn nicht auf seinen Persönlichkeitswandel ansprach. Stattdessen beobachtete sie, wie er Lichtenfels’ Kleidungsstil zunehmend kopierte und sogar ähnliche Manschettenknöpfe trug: blutrote Smaragde, gefasst in Silber.
    Als Flint und Valerian aus der Vordertür traten, wurden Katharinas Gedanken auf angenehme Weise abgelenkt. Flint und ihr Blick trafen sich und hielten einander fest. Dabei entging ihr, wie Cendricks Miene plötzlich herablassend wurde und er dem Unsterblichen ein paar Schritte treppauf entgegenging.
    „Hey, Valerian, wie geht’s? Konntest du deine Ferien entspannt verbringen?“
    „Hör mir bloß auf! Eine Katastrophe nach der anderen, ich sag’s dir! Zuerst ist mein Bett zusammengekracht. Das wäre ja noch verschmerzbar gewesen, hätte es sich Björn nicht mit meiner Tante verdorben. Offenbar hat er die Kassiererin im Supermarkt zu lange angegafft und aus Strafe hat ihn Edith aus dem gemeinsamen Schlafzimmer verbannt. Das heißt, dass er nachts die Couch belegt hat und ich auf so einem Klappergestell schlafen musste. Tagsüber war es auch nicht viel besser, denn der Fernseher ist verreckt und das Ergebnis war, dass

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