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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Joe!
    In Gedanken tätschelte sie seine Wange.
    „Na ja … vielleicht sehen wir uns ja morgen wieder? Oder hattest du vor, schon abzureisen?“, wollte sie wissen.
    „Nein, nein, ich bleibe noch hier“, beeilte er sich, zuzustimmen. „Aber natürlich nur, wenn ich darf. Das hier ist schließlich ein Naturschutzgebiet und du bist die Bevollmächtigte. Also …“
    Er schaute sie fragend an, als warte er auf ihre Erlaubnis.
    „Klar, kein Problem. Ich meine … ob du jetzt zwei oder drei Tage hier bist … oder länger … das macht ja keinen Unterschied …“
    „Gut. Da bin ich froh“, nickte er lächelnd.
    Eine Weile herrschte Stille.
    „Also, dann sehen wir uns morgen“, verabschiedete sie sich, noch immer sitzend.
    „Gut. Ich werde dann auch mal gehen“, erwiderte er, ohne aufzustehen.
    „Ach, stimmt, du hast ja gar keine Sachen hier. Wo ist denn dein Lager? Du hast doch ein Zelt, oder?“
    „Nein, nicht direkt. Ich schlafe lieber unter freiem Himmel“, entgegnete er ungezwungen.
    Die WICCA machte große Augen. „Ist nicht dein Ernst, oder?“
    Er lachte leise. „Doch, das ist es. Warum? Klingt es so merkwürdig?“
    „Na ja … es ist nachts ziemlich kalt.“
    „Ach, so kalt finde ich es gar nicht.“
    „Ja, du scheinst nicht der verfrorene Typ zu sein.“
    Diese Feststellung brachte ihn erneut zum Lachen. Und sein Lachen brachte seine Grübchen zum Vorschein.
    „Wo hast du denn deine Sachen?“, fragte Tamara, ehe sie rot werden konnte.
    „Oh“, meinte er und sah sich kurz suchend um. „Da oben. In die Richtung.“ Er zeigte einen Hügel hinauf.
    „Echt? Ist ja witzig! Da wollte ich vorhin hin, als du mir entgegengekommen bist.“
    „Tatsächlich?“
    Er warf ihr einen undefinierbaren Blick zu und sah dann ins Feuer.
    „Ja, mit der Natur stimmt dort etwas nicht. Ich wollte das näher untersuchen“, meinte sie und musterte ihn genauer.
    „Ah! Hat man dich von einer Umweltschutzbehörde hierher geschickt?“
    Von der Notwendigkeit zu lügen abgelenkt, war sie es nun, deren Blick zum Feuer auswich. „Na ja, fast … Es ist eher ein privater Träger“, bemühte sie sich um eine vage Erklärung.
    Glücklicherweise verzichtete Joe darauf, weiterzubohren.
    „Ach so, verstehe. Was wirst du denn unternehmen?“
    Da die Nervosität der Hexe zunahm, entging ihr sein unsteter Blick.
    „Unternehmen?“, fragte sie verunsichert.
    „Ja, dort am Hügel.“
    „Oh, ich weiß nicht. Ich werde mich erst mal umsehen. Vielleicht finde ich ja etwas Auffälliges.“
    Joe horchte auf. „Etwas Auffälliges? Was denn zum Beispiel? Ich meine, was könnte denn dort sein? Hast du eine Idee?“
    Tamara hörte noch immer nicht den alarmierten Unterton in seiner Stimme. Ahnungslos bastelte sie sich eine Antwort zurecht.
    „Keine Ahnung. Vielleicht kippt jemand giftigen Müll in den See oder auf den Waldboden oder so.“
    Sie war sich jedoch ziemlich sicher, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Umweltverschmutzung handelte.
    Wegen so was werden die mich ja wohl kaum hierher geschickt haben. Müll einsammeln reicht sicher nicht aus für eine WICCA-Ordensprüfung.
    „Wie dem auch sei … Ich muss herausfinden, was es ist, und es beseitigen, wenn möglich“, fuhr sie zügig fort.
    Nach einem kurzen Zögern sagte er: „Ich würde dir gerne helfen. Wenn ich darf.“
    Seufz! Glaub mir, ich würde dich wirklich gerne bei vielem „helfen“ lassen, aber meine Ordensprüfung unterliegt leider der Geheimhaltung. Ich brauche eine Ausrede.
    Ihr fiel keine ein.
    Mist!
    „Ja … sicher. Warum nicht? Wenn es dir nicht zu langweilig ist? Ich meine, es wird nicht viel passieren. Nur den Wald ablaufen. Ist nicht wirklich spannend.“
    Leider ging er nicht auf ihre Taktik ein.
    „Ach, das ist in Ordnung. Ich besuche den Schwarzwald ja nicht in erster Linie, weil er für seine Spannung bekannt ist“, sagte Joe mit einem Zwinkern.
    „Ha, ha … ja“, entgegnete Tamara und lachte gekünstelt.
    Mist! Jetzt zeigt er schon mal Hartnäckigkeit und dann geht es genau um die Sache, bei der ich ihn nicht dabei haben kann. Zu blöd! Ich muss versuchen, ihn unterwegs loszuwerden!
    Graciano lag regungslos auf seinem Bett und starrte die Unterseite des hölzernen Stockbettes an. Sein Blick glitt emsig über die raue Struktur, über die eingeritzten Initialen – doch er sah nichts. Er fühlte sich einfach nur müde. Alle anderen Sinne waren im Laufe des Tages abgestumpft. Der Student hatte Namen ausfindig gemacht, Zimmernummern

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