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Die da kommen

Die da kommen

Titel: Die da kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Jensen
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einmal seltsam. Das ist nachgewiesen.«
    Als Nächstes erkundigt er sich nach meiner Beratertätigkeit für Phipps & Wexman, und ich erkläre ihm etwas über Verhaltensmuster am Arbeitsplatz und Methoden, mit denen man Anomalien nachgehen kann. Ich zähle einige multinationaleFirmen auf, mit denen ich im Laufe der Jahre zu tun hatte, und er nickt anerkennend. »Fehlersuche ist mein Spezialgebiet«, sage ich zusammenfassend. Da dies auch Teil seines Jobs ist, scheint er allmählich zu begreifen. Er beugt sich aufmerksam vor, als ich ihm erzähle, welche Richtung meine Ermittlungen genommen haben und zu welchen Spekulationen das geführt hat.
    »Ich glaube, dass der Tod von de Vries sich in ein Muster fügt, das mit indigenem Aberglauben zu tun hat. Ich weiß nicht, ob er an Dschinns glaubte, aber sein Gesichtsausdruck vor dem Sprung drückte Entsetzen aus. Farooq hat zweifellos daran geglaubt. Und seine Frau scheint zu glauben, er sei von einem Dschinn besessen gewesen. Das steht in ihrer Aussage. Jonas Svensson hat von Trollen berichtet. Und Sunny Chen hat befürchtet, die Geister seiner Ahnen könnten zornig sein. All diese Männer hatten vor etwas Angst, von dessen Echtheit sie absolut überzeugt waren. Ich vermute, es ist Teil eines globalen hysterischen Ausbruchs, der weit über die Fälle hinausgeht, die ich bisher untersucht habe.«
    An dieser Stelle schüttelt Mazoor den Kopf und zieht die Mundwinkel herunter. Die Demografin, die sich Ingrid nannte, hatte am Flughafen einen ähnlichen Gesichtsausdruck. Auch bei Kaitlin habe ich ihn oft gesehen.
    Ich habe ihn enttäuscht.
    Ich falte im Kopf eine Lotusblume, einen Frosch, einen Pelikan, einen einfachen Würfel, einen Ochsen, einen Fisch, einen Schwan und fünf ozuru . Ich trinke Wasser aus der Plastikflasche. Es schmeckt schal, so als fehlte etwas. Ich sehne mich nach der Insel. Nach dem Geruch brennender Holzscheite und dem Geschrei der Möwen und dem Branden der Wellen und dem Quietschen meines Drehstuhls.
    »Dieses zweite Gedicht, das Sie zitiert haben«, sagt Mazoor nach langem Schweigen.
    »›Osymandias.‹«
    »Ist das ein Kommentar über Dubai?«
    »Dubai ist etwas ganz Besonderes. Wie ein Körper, der an lebenserhaltende Maschinen angeschlossen ist. Oder eine Honigbiene. Bedient von einer Million Drohnen, damit sie Gelee Royal produzieren kann.«
    Er lacht. »Ein guter Vergleich. Dieser Ort ist die Zukunft.«
    »Genau das hat de Vries vor seinem eleganten Sprung auch gesagt.«
    Sein Gesichtsausdruck verändert sich wieder.
    Nachdem Mazoor mit mir fertig ist, darf ich Ashok Sharma anrufen: »Okay, Zeuge eines Selbstmordes zu werden, geht über die normalen Pflichten hinaus, Mann. Du bekommst Verstärkung.«
    »Die brauche ich nicht. Mir geht es gut.«
    »Zu spät. Keine Widerrede. Der Klient hat es verlangt. Ach, und noch was. Die chemische Analyse der Probe aus Taiwan: menschliches Blut. Teile von Insekten. Beine und Flügel. Plus mineralische Ablagerungen.«
    »Wessen menschliches Blut?«
    »Ich glaube nicht, dass die Maschine so ausgeklügelt ist, Kumpel.«
    »Was für mineralische Ablagerungen?«
    »Spurenelemente. Salz. Es ist Dreck. Wen kümmert’s?«
    »Mich.«
    »Wieso?«
    »Das weiß ich noch nicht. Was zeigt die Autopsie von Svensson?«
    »Sie ist auf Schwedisch. Aber ich habe mit dem Typen gesprochen, der sie durchgeführt hat. Er sagte, man habe keine Chemikalien gefunden, die zu einer geistigen Störung geführt hätten. Er litt unter einer Augeninfektion, die nichtauf die Behandlung ansprach. Er hatte ein Problem mit dem Augendruck. Und eine Anomalie der Nieren. Angeboren, wie er sagte.«
    »Was für eine angeborene Anomalie?«
    Ashok lacht. »Sieht aus, als hätte er eine zu viel. Ein ziemlich seltenes Phänomen, das in manchen Teilen der Welt aber offenbar zunimmt. Erinnerst du dich an diese Geschichte, ist noch gar nicht so lange her? Ein Typ in Ohio entdeckt, dass er vier Nieren hat, und beschließt, zwei davon zu verkaufen. Schnelles Geld für Multiorgan-Johnny – und alle sind glücklich.«
    Er wartet auf meine Reaktion, aber ich denke nach. Die Nieren verarbeiten Salz. Ich erinnere mich an Fotos aus Orumieh im Iran: Der größte See des Landes verwandelt sich in Salz. Ein Boot, gestrandet auf einem weißen Brett, das in der Sonne funkelt wie heißer, harter Schnee. Das Pyjama-Mädchen träumte von einer wunderschönen, weißen Wüste, die funkelte.
    » Ashok, Ashok, Ashok. Hör zu. Ich habe Belinda um den Autopsiebericht von de

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