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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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Süden, der Feind war also zumindest auf diesem Weg noch nicht wieder nach Norden entkommen. Baebin richtete sofort eine weitgestreckte Sichtgrenzen-Postenkette ein, um das gesamte Dritte Baronat in einer von Westen nach Osten verlaufenden Linie überblicken zu können und abzuriegeln. Flugfähige Dämonen standen ihm bedauerlicherweise nicht zur Verfügung; die waren knapp geworden, nachdem Orogontorogon 2000 von ihnen verloren hatte und die restlichen entweder zu den Inseln gesandt oder als Boten auf die Schlösser verteilt worden waren. 1000 seiner Soldaten musste Baebin für diese Postenkette aufbieten, aber es blieben ihm immer noch mehr als genug, um jeden denkbaren Gegner zu schlagen.
    »Wenn Culcah wirklich richtig raffiniert wäre«, weihte Baebin seinen Beraterstab in seine Überlegungen ein, »würde er jetzt mit einem Heer aus der Hauptstadt nordwärts marschieren. Der Feind steht zwischen ihm und uns. Wir könnten ihn wie zwischen zwei Kiefern zermahlen.«
    »Brillant, Heereskoordinator!«, pflichtete man ihm unverzüglich bei.
    »Aber Culcah weiß das natürlich nicht«, sinnierte Baebin weiter. »Und wir können es ihm auch nicht mitteilen,ohne dass unsere Melder vom Feind abgefangen werden. Also liegt alles an uns, in unserer Hand. Deshalb, meine Dämonen, hat Culcah uns ausgewählt. Weil wir ihn nicht enttäuschen werden.«
    »Herrlich, Heereskoordinator!«, jauchzte einer der Berater hingerissen.
    Ein coldriner Rennspinnenreiter war nach Norden unterwegs, um der Königin die Rückeroberung auch des Hauptschlosses zu melden.
    Plötzlich gewahrte er voraus im ewigen Schnee- und Graupelschauerweiß Silhouetten. Vereinzelt, doch eine Kette bildend. Dämonen.
    Die Dämonen sahen ihn und gestikulierten.
    Der Rennspinnenreiter dachte kurz darüber nach durchzubrechen. Aber dann entschied er sich dafür, zurückzureiten zu Hauptmann Dirgraz und Meldung zu machen über die Dämonen, die hier mitten im Land eine Kette bildeten.
    »Ein Einzelner? Auf einer Spinne? Und ihr habt ihn entkommen lassen? Soll das ein Witz sein?«, herrschte Baebin den Dämonen an, der ihn über den Vorfall in Kenntnis setzte.
    »Wahrscheinlich nur ein Verbindungsbote, Heereskoordinator«, wagte einer aus dem Beraterstab zu interpretieren. Dafür erntete er sowohl von Baebin als auch von seinen Mitberatern vernichtende Blicke.
    »Verfluchter Menschendreck!«, keifte Baebin. Er hasste es, wenn man ihn während seines Mittagsschlafes weckte. »Es wäre wirklich wichtig gewesen, ihn abzufangen! Und komm mir nicht mit: Er war zu schnell! Jetztkönnen die Marodeure sich überlegen, uns weiträumig zu umgehen. Durchs Zweite Baronat oder durchs Vierte. Soll ich etwa 5000 meiner Leute für eine lückenlose, durch drei Baronate führende Überwachungskette verbraten?«
    Der Dämon, der ihn über den Vorfall in Kenntnis gesetzt hatte, fing leise an zu winseln.
    »Darf ich einen Vorschlag machen, Heereskoordinator?«, unternahm einer der Berater einen Vorstoß.
    Baebin wunderte sich. »Einen Vorschlag? Na, da bin ich aber mal gespannt!«
    »Ähhh.« Der Beraterdämon kam unter der ungeteilten Aufmerksamkeit aller Anwesenden gehörig ins Stocken. »Warum … folgen wir nicht der Schneefährte dieses Spinnenreiters? Ist die … Wahrscheinlichkeit, dass diese Fährte uns direkt zu den Marodeuren führt … nicht … ziemlich … hoch?«
    Keiner rührte für eine Weile einen Muskel. Dann klatschte Baebin plötzlich seine beiden Handflächen zusammen. »Das ist doch wenigstens einmal eine Idee! Gut gemacht, Junge! Aber wir dürfen dem Reiter natürlich nicht so einfach auf den Leim gehen. Es kann sich auch um eine List handeln, um uns auf eine falsche Fährte zu bringen und somit aus dem Weg zu räumen. Ansonsten hast du recht: Wir werden ihn verfolgen. Du selbst nimmst 2000 mit und gehst ihm hinterher. Wenn du den Feind findest, und er schwach ist, gebe ich dir freie Hand, ihn zu bekämpfen. Wenn er dir aber zu stark vorkommt, ziehst du dich taktisch bis zu uns zurück, wo wir ihn dann mit unseren restlichen 8000 vernichten!«
    »Und was … mache ich … wenn der Feind … einfach … schneller ist als ich? So wie diese Spinne schnellerwar als … wir zu Fuß? Dann wird der … Rückzug genau so ein Desaster wie … der Rückzug der Menschen damals im Sechsten …«
    »Gib einfach nur dein Bestes, Junge. Wir haben zwei Dämonen in unserem Heer, die es sich beigebracht haben, auf Menschenpferden zu reiten. Einen von denen

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