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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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zerfleischen«, raunte Marna ihrer Söldnerschwester Teanna zu. »So lange die Königin nicht anwesend ist, haben wir keine echte Verpflichtung zur Opferbereitschaft.«
    »Hast du gesehen, wie dieser eine Dämon … explodiert ist wie eine übervolle Samenkapsel?«, fragte Teanna mit zittriger Stimme. »Und ein anderer hat Flammen auf eine Riesenraupe gespien!«
    »Na und?« Marna zeigte sich unbeeindruckt. »Taschenspielerkunststückchen. Sie haben trotzdem verloren.«
    Der »Heereskoordinator« Baebin hörte sich die Meldung des atemlosen und schweißdampfenden Pferdeboten ganz genau an. Bereits währenddessen ließ er seine Beobachtungspostenkette wieder zusammenziehen, um sein Heer auf 8000 Soldaten zu verdichten.
    »Das wird kein Zuckernierchenschlecken«, lächelte er seinem Beraterstab gewinnend zu. »Aber wenn es uns gelingt, diese Ungeheuer aus dem Weg zu schaffen, wird Culcah uns endlich die Anerkennung einräumen, die wir schon lange verdienen. Keine Ausputzeraufgaben an der Küste mehr! Ich sage: König Orison verleiht uns sogar ein eigenes Baronat! Was haltet ihr davon, Jungens? So, wie die Menschen das immer gehandhabt haben.Wie wäre es mit dem Vierten, hm? Zwei verschiedene Gebirge, ein sattes Meer, ein eigener Fluss, drei hübsche Schlösschen, ein Städtlein in den Bergen, fünf weitere am Strand – alles, was ein stattlicher Dämon zum Leben braucht!«
    »Baron Baebin!«, riefen die Berater jubelnd aus vollen Kehlen.
    Das klang tatsächlich noch besser als »Heereskoordinator«: Baron Baebin.
    Die 8000 Dämonen begannen, den noch rund 6500 Coldrinern der 2. Division entgegenzumarschieren.
    Und dann, als beide Heere endlich in Sichtweite gelangten und aufeinander zustürmten, brüllte Baebin mit all der Lautstärke, die der Schlund ihm so übermäßig verliehen hatte: »Fresst euch satt, meine Heldlein! Das Futter ist so freundlich und kommt zu uns !«

noch zehn bis zum Ende
    Die Schlacht nahm einen unheimlichen Verlauf.
    Als der blaugrün schillernde, lurchartige Anführer der Dämonen mit schier unglaublicher Lautstärke die Worte »Kommt zu uns!« geschrien hatte, wurden die verhältnismäßig sauber strukturierten Reihen der Coldriner durch ein eigentümliches Zaudern in Unordnung gebracht. Reiter zügelten ihre Rekamelkish. Andere trieben ihre Rekamelkish weiter nach vorne als vorgesehen und wendeten dann mit feindseligem Gesichtsausdruck. Rekamelkish bäumten sich unter ihren Reitern auf und versuchten sie abzuschütteln.
    Hauptmann Dirgraz benötigte eine ganze Weile, bis er begriff, was da vor sich ging: Etliche seiner Soldaten wechselten kreuz und quer die Seite! Womöglich war der Unterschied zwischen Coldrin und dem ebenfalls nebelhaften Dämonenschlund geringer als der zwischen Coldrin und dem lichten Land Orison. Jedenfalls verlor Hauptmann Dirgraz im Verlauf des Gefechtes die Kontrolle über 2000 seiner Untergebenen.
    Diese 2000 Coldriner mitsamt ihren Reittieren begannen, gegen ihre eigenen Leute zu kämpfen. Dadurchverlagerte sich das Kräfteverhältnis dramatisch. Statt 6500 Reiter auf 6500 Rekamelkish standen plötzlich nur noch 4500 Reiter auf 4500 Rekamelkish den 8000 Dämonen gegenüber, die wiederum durch 2000 übergelaufene Reiter und 2000 übergelaufene Rekamelkish auf 12 000 verstärkt wurden. Der kampferfahrene Dirgraz sah sich plötzlich auf allen Seiten von Gegnern umgeben, und mit etlichen davon war er bis vor wenigen Augenblicken noch vertraut oder sogar befreundet gewesen.
    Der Dämon Baebin jubilierte. Er schien sich seiner eigenen Zaubermacht gar nicht hundertprozentig sicher zu sein, aber er rief noch mehrmals: » Kommt zu uns! Kommt zu uns! « In dem allgegenwärtigen Getümmel war nicht ohne Weiteres auszumachen, ob sich daraufhin noch weitere Überläufe ereigneten, aber die Situation war für Dirgraz auch so schon verheerend genug.
    Marna Benesand begriff, dass diese Schlacht verloren gehen würde, wenn es dem blaugrünen Lurch gelänge, die tapfer kämpfenden Coldriner vollends unter seinen Bann zu zwingen.
    »Schwestern!«, rief sie und sammelte so Die Töchter Benesands noch näher um sich als ohnehin. »Die Zeit der Zurückhaltung ist verstrichen! Seht ihr den Anführer der Dämonen dort? Diesen bläulichen Zwerg, der wie ein Grottenolm aussieht? Diese Missgeburt bringt die dummen Coldriner gegen ihresgleichen auf! Wenn die Coldriner verlieren, werden als Nächstes wir den Dämonen zum Opfer fallen. Und nach uns die Königin,die nicht wissen kann,

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