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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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er zu einem seiner Adjutanten. »Sie wollen Hilfe holen. Aber bis dahinhaben wir auch das Hauptschloss. Vorwärts, Männer, weiter mit euch!«
    Die Division brach nach Süden auf, ohne das Äußere Schloss überhaupt neu zu besetzen.
    Selten zuvor in ihrem Leben hatte sich Marna Benesand dermaßen überflüssig gefühlt.
    Sie wollte kämpfen, wollte es den Dämonen heimzahlen, wollte sich rächen für jede Schmach und Entbehrung der letzten Wochen – doch sie fand überhaupt keinen Ansatzpunkt.
    Ihr Pferd und die ihrer Schwestern scheuten andauernd vor den Rekamelkishbestien zurück. Schon beim Ansturm waren sie also weit zurückgefallen.
    Dann hatten sich die Reittiere der Coldriner übereinandergetürmt und waren einfach über die Mauern ins Innere des Schlosses gewimmelt wie Ameisen in einen im Boden vergrabenen Eimer. Die Reittiere der Töchter Benesands konnten nichts dergleichen und waren deshab nicht in der Lage mitzuhalten.
    Marna war abgestiegen und hatte versucht, einen der untersten Rekamelkish wenigstens zu Fuß zu erklimmen, doch der hatte sie einfach nur mit acht Augen, Kieferzangen von der Größe zweier Krummsäbel und dem fauchenden Geräusch einer wütenden Schlange angesabbert. Sie war abgerutscht und lang hingeschlagen. Tanuya hatte sie unter dem nervös tänzelnden Rieseninsekt hervor in Sicherheit gezogen.
    Marna hatte sich aufgerappelt, sich so würdevoll wie möglich den Schleim aus den Haaren gestrichen und mit sich überschlagender Stimme geschrien: »Rückzug, Schwestern! Wir beobachten besser die Ausläufer derSchlacht und stellen sicher, dass kein Dämon entkommt! Die Coldriner scheinen nämlich nicht besonders umsichtig vorzugehen!«
    Dann hatten sie alle sieben hilflos mit ansehen müssen, wie ein geflügelter Dämon hoch über ihren Köpfen Richtung Süden entkam.
    Marna war den Tränen nahe.
    Sie wollte sich bei Dirgraz beschweren gehen, doch Hazmine und Teanna hielten sie zurück. »Es läuft doch alles«, sagte Hazmine. »Wir sind einfach nur zur Absicherung hier. Und um der Königin Bericht zu erstatten!«
    Teanna fügte hinzu: »Es sind alles Männer, Marna. Was will man da erwarten?«
    Teanna hatte Recht. Die Coldriner waren samt und sonders Männer. Von Gleichberechtigung in der Armee hatten diese rückständigen Nebelkerle noch nie etwas gehört.
    »Vielleicht sind ja die Rekamelkish weiblich«, versuchte Marna ihren verletzten Stolz mit Spott zu bandagieren.
    »Ja, vielleicht gibt es da ein widerwärtiges Geheimnis zwischen ihnen und ihren Reitern«, pflichtete Aligia grinsend bei.
    »So richtig feststellen kann man das nicht«, fügte Zilia hinzu. »Bei Insekten ist jedenfalls zwischen den Beinen nichts zu sehen.«
    »Bei den Coldrinern vielleicht auch nicht«, vollendete Myta.
    Die Töchter Benesands konnten wieder lachen.
    Und weiter ging es nach Süden.

noch elf bis zum Ende
    Culcah reagierte unverzüglich auf die Meldung des Geflügelten. Der Dämon, der die 10 000 Eroberer der nördlichen Ostküste befehligte, hörte auf den Namen Baebin.
    Baebin, lautete die Botschaft, die Culcah an ihn sandte, unterbrich, was immer du gerade tust, und eile nach Westen. Das Äußere Schloss des Dritten Baronats ist von berittenen Dämonen eingenommen worden, welche nicht zu unserer Armee gehören. Es könnte sich um Coldriner handeln. Schneide ihnen den Rückweg nach Norden ab! Vernichte sie, oder du sollst selbst vernichtet sein!
    Die Schlusswendung gefiel Culcah recht gut. Zufrieden lehnte er sich in seinem Sessel zurück, nahm sich noch ein Nierchen von dem Teller, der auf der Armlehne balancierte, und sah dem Gefügelten beim Hinausflattern aus dem großen Balkonfenster hinterher.
    Baebin war ein eher kleiner Dämon, der jedoch ungeheuer breit und massig war und über eine Stimme verfügte, die in der Lage war, Stein zu schneiden. Vom Aussehen her war er eine bullige Amphibie von leuchtendblaugrüner Farbe, und dadurch trotz seiner gedrungenen Statur auch von weit hinten im Heer gut auszumachen.
    »Berittene Dämonen, welche nicht zu unserer Armee gehören? Was soll denn die Scheiße?«, schnauzte er seinen Beraterstab an. »Gibt es da oben im Norden etwa noch einen Dämonenschlund?«
    »Das kann niemand wissen, Heereskoordinator.« Baebin hatte seinen Untergebenen beigebracht, ihn als Heereskoordinator zu titulieren. Er schätzte dieses komplizerte Menschenwort, so wie er auch die Weiber der Menschen mochte.
    »Also, wo sind wir jetzt? In welchem Kaff? Ich kann mir diese

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