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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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überrollt werden würde.
    Nun kam Jmuan ins Spiel. Atemlos verfolgte Königin Lae I. von ihrem Feldherrenabhang herab, wie Jmuan jeweils 1000 Mann starke Bestandteile seiner Division dorthin dirigierte, wo Chahiddus Männer umzingelt waren. Dadurch fiel Jmuan wiederum den Umzinglern in den Rücken und konnte Chahiddu, ohne selbst nennenswerte Verluste zu erleiden, wieder und wieder aus der Klemme helfen.
    Das ging etwa eine Viertelstunde lang gut.
    Dann durchschaute Culcah diese Strategie und befahl der einen Hälfte seines Gesamtheeres, Chahiddus Division zu ignorieren und Jmuans Division direkt anzugreifen. Angesichts dieser Übermacht blieb Jmuan nichtsanderes übrig, als den Rückzug anzutreten. Verfolgt von 20 000 Dämonen mühten sich seine Rekamelkish den schlüpfrigen Abhang hinauf.
    Nun gab ihrerseits Königin Lae das Signal zum Angriff. Ihre 20 000 Menschen stürmten den 20 000 Dämonen entgegen. Die Dämonen zögerten kurz. Jmuan wendete seine Division und griff sie unmittelbar an. Gleichzeitig zog sich auf der Ebene Chahiddu mit seinen noch verbliebenen 4000 Streitern aus dem Hauptgeschehen zurück und fiel seinerseits Jmuans Verfolgern in den Rücken. Diese 20 000 Dämonen waren somit in eine Falle geraten: Sie wurden von insgesamt 31 000 Gegnern aus mehreren unterschiedlichen Richtungen in die Zange genommen und bedrängt. Mit rotierenden Armen schickte Culcah seine übrigen Streitkräfte ebenfalls in diesen Pulk, woraufhin die Schlacht von Neuem begann, als unüberschaubares Getümmel am unteren Ende des Hanges.
    Über der Senke von Zegwicu bildete sich ein langanhaltendes Stöhnen. Das Klirren der Waffen, das Brechen der Panzer, Schreien der Tötenden und Getöteten, das Aneinanderschürfen von Leibern, Rüstungen und Schilden, das Ermüden und Nachgeben von Material, das Heulen der Dämonen und Schnarren der Rekamelkish – all diese Geräusche klumpten zu einem Klang zusammen, der unter dem Himmel wie ein röhrendes Seufzen klang.
    Irgendwann war es genug.
    Niemand konnte mehr.
    Die ineinander verschlungenen Armeen lösten sich taumelnd voneinander. Einige torkelten in falsche Richtungen, dem Feindeslager entgegen, wurden dort aberverschont. Einige hörten auf zu kämpfen und starben, weil sich ihre Körper erst jetzt ihrer tiefreichenden Verwundungen bewusst wurden. Einige legten sich an Ort und Stelle in Blut und Säure, um zu schlafen. Andere wiederum wollten fliehen, waren aber zu schwach und blind dazu und wurden von ihren Kameraden in die jeweiligen Heeresteile zurückgeführt.
    Die Schlacht war noch nicht zu Ende, aber sämtlichen Befehlshabern – Culcah, Chahiddu, Jmuan, Lae – war klar, dass sie erst am morgigen Tag fortgesetzt werden konnte. Man musste sich noch anstrengen, Verwundete zu bergen. Danach setzte blutige Ermattung ein.
    Unter den Gefallenen dieses Tages befand sich der Dämon Snidralek.
    Während einer der vielen Hin- und Herbewegungen des Kampfgewimmels wurde er seitlich gegen die Verteidigungsreihe der Menschen gedrängt und spürte, wie mehrere Speere gleichzeitig in seine verhältnismäßig weiche Bauchseite eindrangen. Er schlug zwar noch kurze Zeit mit seinem knochenplattenbewehrtem Schwanz um sich, aber dann gab er auf. Er hatte keine Kraft mehr, nochmals den Körper zu wechseln. Vielleicht hatte auch seine Zeit als Lasttier ihn erschöpft. Er wusste es nicht und wollte auch nichts mehr wissen.
    Seine Hochgefühle als fliegender, freier Geist und sein Triumphgebrüll als größter und zwölfarmigster aller Dämonen waren vergessen. Der Krieg nahm gar kein Ende mehr, der Krieg war nichts als Scheiße, Snidralek war mindestens zweimal zu oft getötet worden, und er starb nun ohne Bedauern, wie viele andere Dämonen an diesem Tag ebenfalls.
    Dieser Tag ging an die Menschen.
    Chahiddu hatte auf der orisonisch-coldrinischen Seite die größten Verluste erlitten, aber das war bei dieser Taktik zu erwarten gewesen. Nur 3000 seiner 7000 Krieger waren noch am Leben. Jmuan dagegen hatte lediglich 1000 Mann eingebüßt, und Lae – weil ihre Kämpferinnen und Kämpfer die Hanglage geschickt zu nutzen verstanden hatten, und weil der Ritter Stummsturm sie mit seiner Erfahrung und Kampfgeschicklichkeit unterstützt hatte – ebenfalls nur 2000.
    Die Dämonen jedoch hatten an diesem Tag 12 000 Soldaten verloren.
    Dadurch glichen sich die Kräfteverhältnisse einander an.
    Culcah hatte nun noch 33 000 Soldaten, die Menschen noch 27 000 – Laes 18 000 plus die

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