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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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bildeten, deren Zeugnis weiße Säulen mit Tausenden von Löchern waren.
    Der neue Smutje Uthlen aus Kirr gab sein Bestes, die wenigen Fische und Schalentiere zu strecken, so lange es ging, aber nichtsdestotrotz knurrten bald allen die Mägen. Zwischen Koaron und Levo kam es sogar zweimal zu Streit, und auch Bakenala und Glai zischten sich feindseliger an, als dies normalerweise zwischen ihnen üblich war. Nur Tibe, Jitenji und Voy versahen ihren Dienst in konzentrierter Ruhe. Sie waren am festesten mit ihrem Schiff verbunden, und dass es sich bewegte, zielgerichtet und sicher, war ihr ganzes Trachten. Und dennoch war der Unterschied zwischen der Besatzung vor der langen Kerkerhaft und der Besatzung danach für Adain deutlich zu spüren. Auf der einen Seite waren sie alle noch viel dichter zusammengeschweißt als vorher: Sie hatten monatelang in ihrem vereinigten Unrat überdauert. Andererseits war jeder Einzelne von ihnen nun ein Stück weit isolierter von allem, das ihn umgab. Zurückgeworfen auf sich selbst und die eigenen Grenzen. Wie in einem Kerker, den jeder immer mit sich führte.
    Die Miralbra Liv drang in die Witercarz-Berge ein, sobald sich in ihren östlichen Ausläufern ein passierbarer Weg anbot. Wie eine Zunge rollte sich ein Sandpfad zwischen dem Gestein heraus, und Tibe und Jitenji, die jeglichen Kartenmaterials ermangelten, entschieden sich dafür, sich der Zunge anzuvertrauen. Zwischen hohen Bergwänden war es noch schwieriger, mit dem Wind zu haushalten, als zwischen Dünen, aber die beiden Steuerfrauen boten ihre gesamte Erfahrung auf, um zu verhindern, dass der Rädersegler an schrägen Abhängen liegen blieb und kenterte oder am Grunde einer ausgetrockneten Klamm mit den Rahen hängen blieb oder auf eine Sackgasse stieß, an der kein Wenden mehr möglich war, oder das Geläuf voraus unbezwingbar steil anstieg. Einmal fiel das Geläuf voraus unaufhaltsam steil ab, aber der Kapitän war bereit, das Risiko einzugehen, und so flog das Schiff unter vollen Segeln zu Tal und landete dort hart und mit schreckensbleicher Besatzung, aber aufrecht. Einzig Uthlen schimpfte umständlich über das, was in der Kombüse alles zu Bruch gegangen war.
    Das Wetter erwies sich als unbeständig. Der Himmel verfinsterte sich, ohne dass Wolken unterscheidbar waren. Es war, als würde das Witercarz-Gebirge einen steinernen Deckel ausformen und sich selbst damit krönen. Dann schlug ein Blitz in eine benachbarte Felsspitze ein und löste einen himmelhoch Staub aufwirbelnden Erdrutsch aus. Weitere Blitze folgten, ringsum wie magisch angezogen von zackigen Ausformungen. Der folgende Donner brachte das gesamte Gebirge zum Vibrieren. Voy verkroch sich wimmernd unter Deck, und selbst die hartgesottene Glai musste sich unter dem Getöse die Ohren zuhalten.
    Kapitän Adain stand im Bug und lächelte, und selbst Tibe, die schon unter eigenwilligen Kapitänen ihren Dienst versehen hatte, musste zugeben, dass noch nie ein Mensch unter einem Dämon gefahren war und dass dies allein schon diese Fahrt zu etwas Unvergleichlichem machte.
    Leben schien es in diesem wie verbrannt wirkenden Gebirge keins zu geben, aber ab und zu sahen die Miralbra fahrer Schatten wie von riesigen, ins Gestein gekrallten Spinnen, die sich jedoch in der Regel als sternförmige Risse herausstellten.
    In einer tintenschweren Nacht regnete es dermaßen stark, dass sich zwischen zwei Bergen eine Art breiige Flutwelle durch das Tal wälzte und die Miralbra Liv auf einem Geröllhang Zuflucht suchen musste, um nicht hinfortgespült zu werden. Aber immerhin frischte das Regenwasser die Trinkreserven der Besatzung auf.
    Schon am nächsten Tag brannte die Sonne dermaßen unbarmherzig auf das Gebirge hinab, dass einige spiegelglatte Felswände aussahen, als würden sie zu glühen beginnen. Zwischen ihnen zitterte die Luft vor Hitze. Beim Passieren einer solchen Hitzeballung geriet eines der Segel in Brand und konnte von Glai und Koaron nur gelöscht werden, indem die beiden waghalsig mit Wassereimern zwischen den Masten hin- und herschwangen.
    Am dritten Tag im Gebirge, als alle bis auf Adain bereits hohlwangig und fiebrig aussahen vor Hunger, trat Jitenji an den Kapitän heran: »Es kann nicht mehr weit sein. Ein paar Biegungen noch, dann müssen wir die Stadt erreichen.«
    »Ich weiß. Ich erinnere mich an die Karten aus dem Dämonenschlund.«
    Die Steuerfrau blinzelte irritiert. »Als wir mit unserer Angriffsflottille auf dem Weg nach Kirr waren, da ist uns doch

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