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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Landgang.«
    »Ich werde sie melden«, beharrte Gilgel. Renech wandte sich ab, und Tibe und Jitenji folgten ihm, als Gilgel noch einmal »Ich werde sie melden!« und »Ich trage den Namen!« rief.
    »Kapitän?«, erkundigte sich Adain freundlich. »Welchen Namen meint er?«
    »Hm. Na, Gilgel wahrscheinlich. Oder nicht? Ich denke, doch.«
    »Und was geschieht mit mir, wenn Gilgel mich mit seinem Namen meldet?«
    »Ähhh, das kann ich nicht so ohne Weiteres sagen, das hängt ja davon ab, was er da meldet und wer ihm die Meldung abnimmt und wer dann versucht, dich zu ergreifen …«
    »Ergreifen?«
    »Na ja.«
    »Was werden die Menschen mit mir machen? Schlimmstenfalls?«
    »Schlimmstenfalls? Na, schlimmstenfalls eine Dämonenaustreibung mit Fackeln und allem Drumherum. Sie werden versuchen, dich zu verbrennen, Adain. Aber das ist doch nicht besonders wahrscheinlich, oder?« Renech schaffte es nun, gleichzeitig väterlich besorgt und senil auszusehen.
    »Ich glaube nicht, dass ich das möchte«, sagte Adain. Sie sah kein bisschen besorgt aus, sondern lächelte dabei.
    »Nein, natürlich nicht«, versuchte Renech sie zu beruhigen. »So weit wird es ja auch nicht kommen. Bis dahin haben wir schon längst mit dem Fürsten gesprochen und mit Demeiferer ebenfalls, und wenn du deinen Trumpf richtig ausspielst, wirst du einen Sonderstatus eingeräumt bekommen, der jedem untersagt, Hand an dich zu legen. Und an mich auch, he.« Renech hustete und versuchte nun, Adain an der Schulter mit sich zu ziehen. Seine Hand zuckte jedoch zurück, als er spürte, wie körperwarm und fleischlich sich ihre Kleidung anfühlte.
    Adain sah immer noch Gilgel an. In dessen hartem und hässlichem Gesicht mahlten die Kiefer. Sie überlegte, ihm zu drohen. Ob sein Geruch für sie interessanter werden würde, wenn ihm der Angstschweiß ausbrach? Sie überlegte sogar, ihn zu töten, gleich hier, vor aller Augen, einfach nur, weil sie es konnte und weil sie sehen wollte, was danach in einer Organisationsform wie Aztrivavez passieren würde. Was zusammenbräche. Was sich aufbaute. Was in Unruhe versetzt würde. Was sich beruhigen könnte. Ob dann mehr oder weniger sein würde von allem, was diese Stadt ausmachte.
    Sie spürte, viel deutlicher als draußen in der Wüste oder unten im Schlund, einen Hang zum Chaos in sich. Weil die Wüste und der Schlund einsam und traurig gewesen waren. Und weil hier im Kontrast dazu das Leben sich sammelte, anhäufte und sogar zu lachen wagte.
    Sie fragte sich, was das war, dieses Lachen. Ob es jemals einem dieser merkwürdigen Menschen gelingen würde, sie herzlich zum Lachen zu bringen.
    Vielleicht, fügte sie sarkastisch in Gedanken hinzu, am ehesten Gilgel. Oder der König der Bescheidenen .
    Während Zemu sich darum kümmerte, Bakenala endlich die medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die schon seit vorgestern überfällig war, während Glai und Koaron in Richtung ihrer angestammten Quartiere aufbrachen, während Gilgel der Dämonin Adain noch eine Weile mit düsterem Blick nachstarrte und sich dann auf den Weg zur nächsten Wachstation machte, während Voy sich schmollend trollte, weil ihr Kapitän sie nicht dabeihaben wollte und das Schiff, dem sie ihren Körper verpfändet hatte, weit von hier tot und kaputt auf der Seite in der Wüste lag, gingen Renech, Tibe, Jitenji und Adain zu den hochgelegenen Büros des Dockmeisters.
    Es war verhältnismäßig wenig los. Die meisten Miralbras befanden sich noch auf Sammelfahrt oder auf der Suche nach Taumelgrassporen. Taumelgras war die einzige Pflanze, die in der Wüste unweit der Zerbrochenen Berge zu gedeihen schien. Aus ihren vom Wind umhergetriebenen Sporen ließen sich schmackhafte Früchte ziehen, die eine subtil berauschende Wirkung hatten.
    Die Unterredung mit dem Dockmeister verlief kurz und schmerzlos. Renech meldete den Verlust eines Schiffes, füllte allerdings gleich mehrere Formulare betreffs Bergungsmöglichkeiten aus. Auch das graublaue und rote Beiboot vergaß er nicht in seinen Angaben, auch nicht die Harpune namens Blannitts Fluch und auch nicht den Leichnam Tsesins. Der Dockmeister schaute kaum auf, achtete eher darauf, dass er keine der Unterlagen durcheinanderbrachte. Anschließend musste Renech mehrere Abschriften ausfüllen, die besagten, dass er den bisherigen Liegeplatz der Miralbra Vii aufkündigte. Dieser Vorgang schien für den Dockmeister wichtiger zu sein als der eigentliche Verlust. Zum Schluss händigte er Renech eine Art

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