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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Wrackskäpt’n!«
    Renech schluckte erneut. »Ein Großer, Fürst. Größer als alle, von denen ich jemals hörte. Er war es, der meine Miralbra hochwarf in den Himmel. Aber es ist uns gelungen, ihn zu fangen. Wir bieten ihn Euch für Euren Kampf gegen den König.«
    »Wo habt Ihr diesen Großen? Mir ist nichts dergleichen aus den Gattern gemeldet worden.«
    »Wir haben ihn nicht … dort, Fürst. Wir haben ihn … hier.«
    »Was?«, zischte der Fürst. Und auch Dereiferer fauchte: »Ihr habt zwei Erzfeinden Zugang zu unserem Haus gewährt?«
    »Es ist alles sicher«, stammelte Renech. »Adain ist auf unserer Seite, nicht wahr, Adain?«
    Adain lächelte. Der Alkohol in ihrem Kopf machte sie einfallsreich. Sie sah Orogontorogon, den riesigen roten Hund, wie er die Residenz auseinandersprengte wie ein aus einem Ei schlüpfendes Küken und wie er mit einem Helm, der zwei Muschelhörner obendrauf trug, durch die Stadt schlenderte, während zu seinen Füßen alles rannte, schrie, starb und alle Quader zerplatzten. Diese Vorstellung war unterhaltsam, aber irgendwie auch ohne jeglichen tieferen Sinn. »Vorerst bin ich das«, sagte sie lauernd. »Aber das kann sich ändern, wenn man weiterhin mit Fingern auf mich zeigt und mich Dämonenweib nennt. Ich bin ein Dämon , das ist etwas anderes.«
    Dereiferer trat nun hinter dem Thron hervor und machte zwei Schritte auf sie zu. In seinen Mundwinkeln ballten sich Speichelbläschen. »Du bestreitest es also nicht einmal? Du bist ein Dämon und bietest Demeiferer die Stirn? Auf den Boden mit dir! Verneige dich tief vor deinem angestammten Bezwinger!«
    Adain fand die Umwandlung des Namens Dereiferer je nachdem, in welchem Fall er benutzt wurde, eine interessante Spielerei. Ihr Lächeln wurde tiefer und sinnlicher, weil sie sich angeregt unterhielt. »Nur einer hat jemals die Dämonen bezwungen, und dessen Name war Orison. Wer bist du im Vergleich zu ihm?« Die Menschen wussten nicht, dass Orison ebenfalls ein Dämon war, und Adain beschloss, ihnen diesen Irrglauben nicht leichtfertig zu nehmen. Es hatte niemals menschliche Magier gegeben. Also was war Dereiferer? Hatte er etwas zu bieten, was über Blendwerk und Dreistigkeit hinausging?
    Dereiferer war selbstsicher genug, nicht ins Zaudern zu geraten. »Wireiferer sind Orisons Schüler.«
    »Oh«, machte Adain mit hochgezogenen Augenbrauen. »Sehr erfreut. Dann sind wir Gleichgestellte, denn auch ich bezeichne mich als Orisons Schüler, da ich im Schlund reichlich Gelegenheit hatte, seine Bannsprüche zu studieren.«
    »Aus dem Schlund stammst du?«, hakte nun der Fürst nach. Seine Stimme quietschte schier. »Nicht aus der Wüste?«
    »Wenn ich das bemerken darf: Die aus der Wüste sprechen nicht«, mischte Renech sich ehrerbietig ein. »Adain ist etwas ganz Besonderes.«
    »Dann wissen wir nichts über sie«, schlussfolgerte der Fürst. In seinem Kinderkopf arbeitete es sichtlich. »Vor mehr als zweihundert Jahren führten wir Menschen Krieg gegen die Schlunddämonen, und dieser Krieg führte in die allumfassende Vernichtung. Sag … Adain: Wie viele gibt es von deiner Art?«
    »Ich bin allein.« Sie lächelte.
    »Ist das die Wahrheit?«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Weil du eine … Spionin sein könntest? Eine Kundschafterin? Eine … Vorhut?«
    »Es gibt keine mehr wie mich. Ihr könnt euch selbst davon überzeugen. Der Schlund steht allen offen. Er ist leer wie ein zu Lebzeiten errichtetes Grabmal.«
    »Ich kann das nur bestätigen«, sagte Renech. »Sie ist nicht nur allein gekommen, sie hat sogar noch eine ganze Menge Mannshoher bekämpft und auch getötet, nur um uns zu beschützen. Wenn wir sie gewinnen können, uns gegen die Bescheidenen zu unterstützen, dann werden wir das Problem mit diesen drei aufsässigen Städten im Handumdrehen gelöst haben und uns danach wieder auf die Wüste konzentrieren können, der unser eigentliches Hauptaugenmerk gelten sollte.« Als er bemerkte, dass ausnahmslos alle ihn ansahen, fügte er noch ein kleinlautes »Das ist jedenfalls meine eigene unmaßgebliche Meinung …« hinzu.
    Adain gähnte. Sie vermisste das Musikgeklimper, das vorhin noch so zart die Gesprächspausen durchweht hatte. »Also, was ist jetzt? Wünschen der Fürst und Seineiferer eine Demonstration der Waffe oder nicht?«
    Sie befanden sich außerhalb der Stadt in einer abgeschiedenen Bucht. Die Küste war an dieser Stelle ausgesprochen steil, deshalb kam kaum ein Aztrivavezer jemals hierher. Dereiferer hoffte, dass

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