Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
Vom Netzwerk:
ein Sammlerfest . Aber machbar.
    Glai war bei ihm. Glai versuchte, aufmunternd zu lächeln.
    Wo war Adain? Koaron konnte sie/ihn nirgends erkennen. Alles war Staub und Füße und wackelige Bewegung und Staub und wippende Klingen, und gerade voraus röhrte die feindliche Masse, die fast wie von selber näher kam.
    Der rote Hund war davongestürmt. Die Beschnittenen schluckten ihre abergläubische Furcht hinunter, riefen ihren König an und drangen mit neuem Mut gegen die Mannshohen vor. Es waren nur neun. Der kleine mit der Triefnase fiel als Erster. Danach, als wäre dadurch ein Bann gebrochen, ein Zweiter, dann ein Dritter und ein Vierter.
    Die gegnerischen Truppen waren jetzt ganz nahe. Es waren mehr als dreihundert Männer und Frauen, seltsam willkürlich gekleidet, als hätten sich die verkommenen Aztrivavezer nicht einmal für den Anlass eines Überfalls auf eine einheitliche Gesinnung einigen können.
    Ein quäkendes Hornsignal ertönte.
    Aus der Stadt heraus traten mehrere Männer und Frauen mit weißen Flaggen und hielten diese aufrecht gegen den Wind.
    Der Präpositus, der Tornhir mit seiner Kohorte umgab, wandte sich an den Oberbefehlshaber: »Sie schwenken weiße Fahnen, Oberbefehlshaber! Ist das ein Zeichen, dass sie uns die Stadt kampflos übergeben wollen?«
    Tornhir wischte sich mit seinem Unterarm den Schweiß des ungewohnten Rennens vom Gesicht. »Lass dich nicht verwirren, Kerl! Weiß ist die Farbe der Bescheidenen , der Beschnittenen ! Das sind Fahnen des Stolzes, der Unbeugsamkeit, der fehlenden Einsicht, des Aufruhrs! Weiter, Leute! Macht sie nieder!«
    Die Kohorte um ihn herum und auch die anderen Kohorten um wiederum diese wirbelten so viel Sandstaub auf, dass man kaum etwas sehen, geschweige denn atmen konnte. Tornhir beneidete seinen Mitkommandanten Aiut, der seine Schuldigkeit des Segelns bereits abgeleistet hatte und nun gemütlich auf seinem Schiff sitzen und abwarten durfte, bis die Kohorten die ganze Drecksarbeit erledigt hatten.
    Kapitän Aiut verfolgte von der Miralbra Cix aus mit einer Sichtglasstange das Geschehen.
    Die Desertion des Hundes hatte ihn kurz schockiert, aber dann hatte ihn beeindruckt, wie Tornhir und seine Soldaten das einfach weggesteckt hatten. Vielleicht wussten die ja auch etwas, das Aiut nicht wusste, und der rote Höllenhund würde bald wiederkehren, vielleicht von der Seeseite aus.
    »Ausgekochter Bursche, dieser Tornhir«, gestand Aiut sich ein. »Ein wenig unverfeinert vielleicht in seinen Manieren, aber das Herz dennoch auf dem rechten Fleck!«
    Als Nächstes bemerkte Aiut das Schwenken der weißen Flaggen vor mehreren Toröffnungen der Stadt. Zuerst hatte er dies für einen Lichtreflex in der Sichtglasstange gehalten, für noch mehr flirrendes Weiß vor der Allgegenwart der Wüste, aber dann war er zu einem anderen Schluss gekommen.
    »Na, sieh mal einer an«, sagte er zu sich selbst. Sein Mund verbreiterte sich zufrieden. »Wollen die etwa schon aufgeben, oder eröffnen die ein Räderrennen oder so was? So ein Gefuchtel! Geradezu … verzweifelt mutet dies an!«
    Und dann sah er tatsächlich die Rädersegler. Er musste die Sichtglasstange vor den Konturen Kirrs hin- und herreißen, um diese Segler alle zu erfassen. Zwanzig, fünfundzwanzig Boote quollen aus der Stadt wie Kakerlaken. »Nun, ganz hübsch, ganz hübsch – aber sicherlich nicht so beeindruckend bemannt wie unsere zehn. Mit Sicherheit nicht so beeindruckend bemannt wie unsere zehn! Sie sehen leichthändig aus. Schnelle Untersätze, alle Achtung. Mal schauen, was Tornhir zu ihnen einfällt. Da staunst du, was, alter Haudegen? Die werden dir in den Rücken fallen, haha. Dann zeig mir mal, was du auf dem Kasten hast mit deiner militärischen Besonderheitsausbildung in der Leibgarde des Fürsten. Beweis uns allen mal, dass sich so ein Karriereweg auszahlt. Aber …« – Kapitän Aiut musste die Sichtglasstange kurz absetzen, danach drückte er sie sich wieder ans Auge – »aber was machen die denn da? Die greifen ihn ja gar nicht an! Die fahren am Heer vorbei und kommen, ja Donnerwetter noch mal: Die kommen ja direkt auf uns zu !«
    Tornhir und seine Präpositi hatten die fünfundzwanzig weißen, bescheidenen, windschnittigen Segler ebenfalls bemerkt. Zuerst hatte er nicht ganz begriffen, was die Kirrer damit bezweckten. Sie konnten nicht einfach mit einem Segler mitten ins Kampfgeschehen hineinbrettern. Zumindest nicht, ohne dabei etliche ihrer eigenen Leute zu überfahren. Aber dann, als die

Weitere Kostenlose Bücher