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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Segler immer weiter nach außen fuhren, um sein anstürmendes Kohortenheer an den Flanken zu umgehen, glaubte er zu verstehen, dass dies nur eine Methode war, Truppen in seinem Rücken abzusetzen. So leicht, wie die Segler sich auf dem Sand bewegten, konnten es aber nicht viele Beschnittene sein, höchstens fünf auf jedem Schiff, immerhin 125 insgesamt. Die von hinten in seine Kohorten eindringen würden. Das konnte das Kräfteverhältnis tatsächlich ärgerlich ausgleichen, ja sogar in eine leichte Unterzahl umkehren, aber das würde ihn nicht in die Knie zwingen. Das war nur ein Manöver der Hilflosigkeit, während er Gott und den Fürsten und seinen Berater Dereiferer auf seiner Seite wusste.
    Und das alles nur, weil dieser verfluchte rote Hund desertiert war. Tornhir stieß rennend eine saftige Verwünschung aus.
    Doch die Segler verlangsamten nicht, ankerten nicht, setzten niemanden ab, und niemand fiel Tornhirs Angriff in den Rücken. Die Segler hielten einfach weiterhin auf die Wüste zu.
    Flüchtlinge? Kuriere, die Hilfe holen sollten aus Cer? Über Land? Wie dumm!
    Dann begriff er. Die Miralbras . Sie griffen die Miralbras an.
    »Na, Aiut? Du aufgeblasener, wohlerzogener Wichtigtuer mit deinen Hunderten von Spezialbegriffen: Backbrahen hissen! Aye, aye, Kapitän! Fertigmachen zum Aufgeien! Jetzt gei dich mal selber auf! Zeig mir, dass das müßige Herumsegeln in der Wüste einen richtigen Kerl aus dir gemacht hat!« Tornhir konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen.
    Die Schlacht begann.
    Ganz vorne.
    Renech war längst ein- und überholt worden, vielleicht hatte er sich auch absichtlich wieder zurückfallen lassen, als die zweihundert Gegner vor ihm deutlicher und deutlicher wurden.
    Es waren die Bescheidenen vertilger – nicht nur Prengvil und seine fünf Getreuen, sondern auch die Vertilger aus vier bis fünf anderen Kohorten, denen es ebenfalls gelungen war, sich aus diesen zu lösen und nach vorne zu preschen –, die nun als erste Aztrivavezer Feindkontakt hatten. Schwüre wurden gebrüllt. Klingen irrlichterten im Sonnenlicht. Zwei Lärmfronten türmten sich hoch wie aufeinander zurasende Wellen und klatschten dann ineinander. Malvenfarbener und weißer Stoff und Haut und Fleisch und Schädelknochen zerrissen, und Blut sprühte heiß und zischend über alles hinweg. Hinter den sich ineinander verschränkenden Lärmfronten war es beinahe beunruhigend still.
    Renech und Gilgel und Bechte stürmten irgendwo hinein ins hell gekleidete Bescheidenen heer. Alles verteilte sich nun. Die mit schiefem Mund Befehle schreiende Daegren war schräg vor ihnen und dirigierte Bürgerwehr und Nachtwächter und Residenzbewacher mitten ins Getümmel. Die vier vom stehenden Heer verhielten und wimmerten vor Furcht. Die acht aus den Docks bildeten einen eigenen Vorstoß und fielen über einen einzelnen Bescheidenen her, der seine Waffe verloren hatte. Sie traten den bereits am Boden Liegenden zusammen. Glai nahm Koarons Hand, zerrte ihn weiter Richtung backbord, wo nicht ganz so viel los zu sein schien. Wo war Adain? Nirgends. Davongelaufen, vielleicht, wie ihr Riesenköter. Koaron lachte. Das Geschrei der Menge klang fast wie nach einem gelungenen Sprung bei einem Wettbewerb in den Sanddocks. Koaron kannte und mochte diese Geräuschkulisse. Die Degenrute in seiner Hand schien an Festigkeit zu gewinnen.
    Ein Bescheidener tauchte plötzlich direkt vor ihm auf. Er schien überrascht zu sein. Hob abwehrend beide Hände, anstatt mit seinem Schwert zuzuschlagen. In der Armee des Gegners gab es nur Männer, das erleichterte einiges, Koaron wusste gar nicht, ob er in der Lage gewesen wäre, eine Frau zu verwunden. Aber diesem hier zog er die Degenrute über. Klatsch, einmal über die Brust, klatsch, einmal ins Gesicht, was die halbe Nase mit sich riss. Der Feind schrie, eher empört als schmerzvoll. Koaron nutzte es aus, dass er weiterhin nicht zurückschlug, fuchtelte sich durch die abwehrende Deckung hindurch und bohrte ihm die Degenrute in die Brust. Die Waffe bog sich, bis sie beinahe brach, drang aber dann doch ruckweise tief ein. Der fremde Mann schrie Koaron ins Gesicht, sodass er seinen nach eingelegten Gurken riechenden Atem deutlich wahrnehmen konnte. Dann brach er zusammen und löste sich dadurch eigenmächtig von der Klinge. Koaron lachte auf, während Glai ihn weiterzerrte. »Siehst du?«, sagte er. »Es geht auch ohne Adains Hilfe. Los, mach m…!«
    Etwas prallte von der Seite hart gegen ihn. Er

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