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Die Dämonen

Titel: Die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fëdor Michajlovic Dostoevskij
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anzuknüpfen; aber diese wurden sofort verlegen, machten sich mit den einsilbigen, mißtrauischen Antworten »ja« und »nein« los und vermieden sie dann unverhohlen.
    Von den unbestrittenen Würdenträgern unserer Stadt befand sich nur einer auf dem Balle, jener selbe angesehene General a.D., den ich schon einmal geschildert habe, und der bei der Frau Adelsmarschall nach Stawrogins Duell mit Gaganow »für die Ungeduld der ganzen Gesellschaft die Schleusen öffnete.« Er wanderte in würdevoller Haltung durch die Säle, betrachtete alles, hörte hier und da zu und suchte sich den Anschein zu geben, als sei er mehr zum Studium der Charaktere als zu seinem wirklichen Vergnügen hergekommen. Zuletzt ließ er sich definitiv bei Julija Michailowna nieder und wich keinen Schritt von ihr, offenbar bemüht, sie zu ermutigen und zu beruhigen. Ohne Zweifel war er ein herzensguter, sehr vornehmer und schon so bejahrter Mann, daß man es von ihm sogar ertragen konnte, bedauert zu werden. Aber Julija Michailowna fühlte sich sehr indigniert, da sie bemerkte, daß dieser alte Schwätzer sie zu bedauern und sogar zu protegieren wagte und ihr durch seine Gegenwart eine Ehre zu erweisen glaubte. Der General aber ließ von ihr nicht ab und schwatzte ohne Aufhören.
    »Eine Stadt, sagt man, kann ohne sieben Gerechte nicht bestehen ... sieben, glaube ich, ich besinne mich nicht mit Be-stimmt-heit auf die Zahl. Ich weiß nicht, wie viele von diesen sieben ... unzweifelhaften Gerechten unserer Stadt ... die Ehre haben, Ihren Ball zu besuchen; aber trotz ihrer Anwesenheit bekomme ich das Gefühl, daß ich hier in Gefahr bin.
Vous me pardonerez, charmante dame, n'est-ce pas?
Ich rede nur so an-deu-tungs-wei-se; aber ich ging in das Büfettzimmer und war froh, als ich mit heiler Haut wieder heraus war ... Unser unschätzbarer Prochorytsch ist da nicht an seinem Platze, und gegen Morgen werden sie ihm wohl seine ganzen Speisevorräte wegnehmen. Übrigens macht mir die Sache Spaß. Ich warte nur, wie sich die li-te-ra-ri-sche Quadrille machen wird; dann aber heißt es bei mir: ins Bett. Verzeihen Sie einem alten Podagriker; ich pflege mich früh hinzulegen und würde auch Ihnen raten, nach Hause zu fahren und sich in die Baba zu legen, wie man
aux enfants
sagt. Ich bin um der schönen jungen Damen willen hergekommen ... die ich nirgends in solcher Vollzähligkeit zu sehen bekommen kann wie hier ... Sie sind alle von jenseits des Flusses, und da komme ich nicht hin. Die Frau eines Offiziers ... wohl eines Jägeroffiziers ... ist eine sehr hübsche Erscheinung, sehr hübsch und ... und sie weiß das auch selbst. Ich habe mich mit dieser schalkhaften Person unterhalten; sie ist sehr keck und ... na, ihre Töchter sind auch ganz frisch; aber weiter auch nichts; außer ihrer Frische ist an ihnen nichts Besonderes. Übrigens hat es mir Vergnügen gemacht. Es gibt so Knöspchen, da sind nur die Lippen dick. Überhaupt besitzen schöne russische Frauengesichter wenig von jener Regelmäßigkeit und ... und bekommen leicht etwas Pfannkuchenhaftes ...
Vouz me pardonnerez, n'est-ce pas? ...
übrigens neben schönen Augen ... lachenden Augen. Diese Knöspchen sind während zweier Jugendjahre ent-zük-kend, sogar drei Jahre lang ... na, aber dann werden sie weich und schwammig für das ganze Leben ... und rufen bei ihren Männern jene bedauerliche Gleich-gül-tig-keit hervor, durch die die weitere Entwickelung der Frauenfrage so sehr befördert wird ... wenn anders ich diese Frage richtig verstehe ... Hm! Der Saal ist schön; die Zimmer sind nett ausgeschmückt. Es könnte schlechter sein. Die Musik könnte viel schlechter sein ... ich sage nicht, daß sie schlechter sein sollte. Es macht einen schlechten Eindruck, daß so wenig Damen da sind. Von den Toiletten will ich nicht reden. Unpassend, daß der da in den grauen Hosen sich so offen erlaubt Kankan zu tanzen. Ich würde es verzeihen, wenn er es aus Freude täte, und weil er ein hiesiger Apotheker ist ... aber vor elf Uhr ist es doch zu früh, auch für einen Apotheker ... Da im Büfettzimmer haben sich zwei geprügelt, ohne daß sie hinausgebracht worden wären. Vor elf Uhr müssen Raufbolde noch hinausspediert werden, mögen die Sitten des Publikums sein, wie sie wollen ... ich rede nicht von der Zeit nach zwei Uhr morgens; da muß man schon den Anschauungen der betreffenden Gesellschaft eine gewisse Konzession machen, – wenn dieser Ball überhaupt bis nach zwei Uhr dauert. Warwara Petrowna hat

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