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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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und Weihwasser, das nicht wirksamer ist als Spucke.«
    »Ist das noch anderswo im Land vorgekommen?«, fragte Morton.
    Collins schüttelte den Kopf. »Es gab keinen Bericht vom Landesverband.«
    »Vielleicht rauft die Hölle sich letzten Endes doch zusammen«, schlug Jackson vor.
    »Das würde eine Menge erklären«, sagte Harper. »Ich wette, hinter der ganzen Geschichte steckt ein Erzdämon.«
    »Aber warum ausgerechnet hier?«, fragte Beck. »Glaubst du, dass es da irgendeinen Zusammenhang gibt?«
    »Das müssen wir herausfinden.« Collins sah zu Stewart hinüber. »Ruf den Erzbischof an, und den Geschäftsführer von Celestial Supplies. Vereinbare ein Treffen mit ihnen. Das ist von höchster Priorität. Wenn wir diese Sache nicht klären, werden wir Mitglieder verlieren. Wir müssen es in den Griff bekommen, ehe es noch schlimmer wird.«
    Riley entspannte sich. Die Männer würden sich darum kümmern.
    In diesem Moment warf Collins ihr einen Blick zu und nickte anerkennend. »Gut gemacht. Eine beeindruckende Leistung für einen Lehrl…«
    Collins’ Augen wurden groß, und seine Kinnlade klappte nach unten.
    Jemand berührte Riley an der Schulter.
    Sie nahm an, es sei Simon, doch er hatte beide Hände auf den Tisch vor sich gelegt. Wahrscheinlich war es einer der anderen Fänger, der ihre Kralle sehen wollte. Sie drehte sich um und schnappte nach Luft.
    Paul Blackthornes Leichnam starrte sie an.
    Jemand hatte ihren Vater ins Leben zurückgeholt.

35. Kapitel

    »Dad?«, wimmerte Riley.
    »Paul?«, rief Beck laut und sprang auf. Sein Stuhl kippte um. Andere erhoben sich langsam, von dem Anblick wie gelähmt.
    »Mein Gott, es ist Blackthorne«, schrie einer von ihnen.
    Ihr Dad trug den Anzug und die Krawatte, in denen er begraben worden war. Seine Haut war bleich und grau. Ungeheure Traurigkeit lag in seinem Blick. Er stand knapp außerhalb des Schutzkreises.
    »Lauf weg … Riley«, krächzte er. »Sie kommen. Lauf. Zu viele.«
    »Zu viele was? Wie bist du …«
    Ein vielstimmiges tiefes Knurren hallte durch den Saal. Die Männer wandten die Köpfe. Aus der Dunkelheit lösten sich schwerfällige, pelzige Leiber.
    »Dämonen!«, schrie jemand.
    Die Fänger sprangen auf und begannen alle auf einmal zu reden.
    Voller Entsetzen sah Riley zu, wie die Dreier auf sie zukamen. Es waren mindestens ein Dutzend, vielleicht mehr. Fauchend und geifernd bauten sie sich um den Schutzkreis herum auf und schlugen mit den Klauen in die Luft.
    »Bleibt, wo ihr seid!«, rief Harper. »Die können nicht zu uns kommen, nicht mit dem Weihwasser.«
    »Warum sind es so viele?«, fragte Simon. »Das kann doch nicht sein!«
    Worauf warteten sie?
    Den Bruchteil einer Sekunde später hatten sie ihre Antwort.
    »Pyros!«
    Rote gummiartige Gestalten flitzten an den Wänden des Gebäudes entlang, hüpfend und sich drehend wie Balletttänzer. In ihrem Kielwasser hinterließen sie hellrote Bänder flüssigen Feuers.
    Ein Dreier warf sich gegen den Schutzkreis und wurde heulend und kreischend zurückgeworfen. Er sprang auf die Füße und griff die geweihte Linie erneut an. Andere taten es ihm gleich, während die Fänger sich um ihre Ausrüstung rauften.
    Beck tauchte neben Riley auf, die Reisetasche auf der Schulter, das Stahlrohr in der Hand. »Wo ist Paul?«
    Riley blickte sich um, konnte ihn jedoch nirgends entdecken.
    »Dad?«, rief sie. Keine Antwort.
    Beck stieß sie aus dem Weg, einen Sekundenbruchteil, ehe der Dreier den Schutzkreis durchbrach. Das Biest rappelte sich auf und warf sich auf einen Fänger. Der Mann schrie vor Schmerz auf, als er von den Krallen auf den Holzfußboden geheftet wurde.
    »Sie haben den Schutzkreis durchbrochen«, schrie Beck.
    »Raus hier! Alle raus hier! Schnell!«, brüllte Collins. Stewart begann, seine Lehrlinge zum nächsten Ausgang zu scheuchen.
    »Wo ist deine Tasche, Adler?«, wollte Harper wissen.
    »Im Wagen«, rief Simon zurück.
    »Da nützt sie uns auch ungeheuer viel.« Der alte Meister drückte seinem Lehrling die eigene Tasche in die Hand. »Schneekugel!« Während Simon die Tasche durchwühlte, versetzte Harper Riley einen Stoß, dass sie zurücktaumelte. »Verschwinde!«
    Nicht ohne Dad.
Blindlings schaute Riley sich um, aber sie konnte ihn nirgends sehen. Beifall kam auf, als jemand eine Kugel hoch in die Luft warf. Sie zerbarst, und es begann zu schneien. Weitere Kugeln kamen zum Einsatz. Dichtes Schneetreiben legte sich über den Rauch, der wie eine graue Schlange über den Boden kroch.

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