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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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hatte man sie eigentlich vor diesen Leuten gewarnt? Dieser hier klang doch ganz vernünftig. Ihr Dad hatte immer auf der Seite der Unterdrückten gestanden. Würde er nicht selbst jetzt noch helfen wollen?
    »Riley?« Als sie nicht reagierte, rüttelte Simon leicht an ihrem Ellenbogen. Dann schüttelte er sie. »Riley!«
    »Was ist?«, schnauzte sie.
    »Er benutzt einen Überredungszauber. Sie würden alles tun, um deinen Vater zu bekommen.«
    »Ich hab’s kapiert«, sagte sie. Simon entspannte sich und zog seine Hand zurück. Sie wünschte, er hätte sie dort gelassen, wo sie war.
    Der Nekro raschelte mit ein paar Papieren. »Ich verstehe, dass Sie damit ein großes Opfer bringen würden, und bin bereit, monatlich eine gewisse Summe auf ein Konto einzuzahlen, um die … Unannehmlichkeiten auszugleichen, die Ihnen entstehen, weil ein geliebter Mensch exhumiert wird. Nach Ablauf eines Jahres werden wir ihn in einer würdigen Zeremonie erneut begraben und für alle erforderlichen Kosten aufkommen.«
    Riley erinnerte sich an den Untoten auf der Straße, der die Pakete für die reiche Lady geschleppt hatte. Was, wenn das ihr Dad gewesen wäre? Sie erschauderte.
    »Nie im Leben«, sagte sie und verschränkte trotzig die Hände vor der Brust.
    »Wie ich sehe, haben Sie gewisse Vorbehalte«, fuhr der Nekromant fort. »Das war zu erwarten. Es ist ein wichtiger Schritt, und …«
    »Es wird nicht passieren. Und jetzt verschwinden Sie.«
    »Bitte«, fügte Simon hinzu. Sie fragte sich, ob er auch zu den Dämonen so freundlich war, wenn er sie fing.
    Mortimer machte ein niedergeschlagenes Gesicht. »Ich verstehe. Sie sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass ich von allen Beschwörern, die Sie bis zum Vollmond noch kennenlernen werden, der rechtschaffenste bin. Ich handele mir dadurch endlosen Kummer mit den anderen ein, aber ich weiß, wie wichtig Aufrichtigkeit ist.« Er legte eine Visitenkarte an den Rand des brennenden Kreises. »Für den Fall, dass Sie Kontakt zu mir aufnehmen wollen.«
    »Eher unwahrscheinlich«, erwiderte Riley.
    »Ich verstehe. Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geschenkt haben. Und noch einmal, mein aufrichtiges Beileid.«
    Dann verschwand er, wanderte langsam den Pfad entlang, während er in seinem Papierstapel blätterte. Am Friedhofsbüro bog er in westliche Richtung zum Parkplatz ab.
    Riley seufzte erleichtert auf. »Das wäre geschafft.«
    Simon schüttelte den Kopf. »Wie er sagte, er ist nur der Erste von vielen.«
    »Wieso?«, fragte sie überrascht.
    »Reiche Leute sammeln gerne einzigartige Dinge. In diesem Fall sind sie scharf darauf, einen berühmten Meister der Dämonenfänger als Diener zu haben. Niemand anders würde so jemanden haben, und das macht ihn zu etwas ganz Besonderem.«
    Verdammt.
»Kein Wunder, dass Menschen die Leichen zerschneiden lassen.«
    Simon warf ihr einen entsetzten Blick zu. »Nein! Was du getan hast, war richtig. Verstümmelung ist gottlos«, erwiderte er scharf, doch dann schien er sich über seinen Ausbruch zu ärgern. »Tut mir leid, aber das ist ein rotes Tuch für mich.«
    »Ach wirklich?«, sagte sie im Scherz.
    »Ja«, gab er zu. »Immerhin hast du nur noch zwölf weitere Nächte wie diese vor dir.«
    Bei diesem Gedanken verdrehte Riley die Augen. Zwölf lange Nächte, angefüllt mit lügenden Nekromanten, einem kalten Hintern und ohne Schlaf.
    Herzlichen Dank, Dad.

11. Kapitel

    »Wat willste?«, fragte der Barkeeper. Sein Tattoo auf dem Bizeps verkündete der Welt, dass er zum
The Few. The Proud
-Verein gehörte.
    Ein Marine.
Beck hatte diese Truppe mit ihrem Schwur von ewiger Treue eigentlich nie gemocht, aber immerhin wusste er, wie sie tickten.
    »Ein Shiner Bock«, erwiderte er. »Mach mal ’n Deckel.«
    »Zuerst musste dich ausweisen.«
    Beck runzelte die Stirn. »Ich bin volljährig.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber so ist nun mal das Gesetz«, antwortete der Mann. »Ich muss mir von jedem den Ausweis zeigen lassen, selbst wenn er mit ’nem verdammten Krückstock hier reinhumpelt.«
    Beck fischte seinen Führerschein hervor und warf ihn dem Barkeeper zu. Der Kerl warf einen raschen Blick darauf und gab ihn wieder zurück. »Siehst älter aus. Ich hätte dich glatt auf dreißig geschätzt.«
    »Das habe ich der Army zu verdanken.«
    »Wo haste gedient?«
    »Afghanistan.«
    »Shit«, sagte der Mann und grinste jetzt. »Das erste Bier geht aufs Haus. Ich war auch drüben.«
    Der Barkeeper stellte eine Flasche Shiner Bock auf den Tresen. Er

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