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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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folgen.
    Kein Problem. Sie befummelte bereits den nächsten Kerl, einen, der nicht so aussah, als würde er nein sagen.
    *
    Auf einer Skala von eins bis zehn hatte Becks Trunkenheit etwa die Sieben erreicht. Leicht benommen, aber nicht zu abgefüllt. Bei der Army hatte er gelernt, wie er mit Alkohol umzugehen hatte. Man wollte schließlich berauscht genug sein, um sich gut zu fühlen, aber nicht zu besoffen, um den Zählappell zu verpassen.
    Allerdings funktionierte das mit dem Sich-gut-Fühlen im Moment nicht so richtig, nicht mit diesen Erinnerungsfetzen. Er knallte die Trucktür zu und drehte den Schlüssel um. Das Radio plärrte. Kurz bevor er den Gang einlegte, entdeckte er einen Polizisten, der an der Ecke in seinem Streifenwagen hockte und die Straße beobachtete.
    »Mist.« Er wagte es nicht, loszufahren, nicht in seinem Zustand. Bei Trunkenheit am Steuer waren die Schweine echt hinter einem her. Eine Verhaftung brachte ihnen eine Menge ein, das hatte was mit diesen neuen Gesetzen zu tun. Sie schmissen einen nicht nur in den Knast, sondern nahmen einem auch noch den Wagen weg und verkauften ihn, um die Kosten für den Abschleppdienst und die Gerichtsverhandlung zu bezahlen. Eine Tausend-Dollar-Rechnung und ein Fünftausend-Dollar-Truck? In dieser korrupten Stadt machte sich niemand die Mühe, einem die Differenz auszubezahlen.
    Vor ein paar Jahren hätte er es riskiert, hätte einen verdammten Scheiß darauf gegeben, doch jetzt war da Riley, um die er sich kümmern musste.
    Beck stöhnte. »Verdammt, wie bin ich nur in diesen Schlamassel geraten?«
    Indem ich Paul nicht gerettet habe.
Darauf lief alles hinaus. Jetzt war er für Riley verantwortlich, zumindest, bis sie achtzehn war oder jemand von ihrer Familie auftauchte und sie in seine Obhut nahm. Als wüsste er irgendwas darüber, wie man großer Bruder für irgendein Mädchen spielte.
    Beck kletterte aus dem Truck, schloss ab und ging zu Fuß zum nächsten Tante-Emma-Laden. Dort angekommen, streifte er durch die Gänge und wich den alten Knackern aus, die hier ihre Zigaretten kauften. Er hatte keine Ahnung, wie die sich die Dinger leisten konnten, nicht bei einem Hunderter pro Packung. Das hatte es ihm leicht gemacht, damit aufzuhören.
    Er musste sich heute Nacht wieder auf die Jagd machen, aber Dämonen zu fangen, während er betrunken war, war die sicherste Methode, um Paul unter der Erde Gesellschaft zu leisten. Er schnappte sich ein Sixpack Energydrinks und eine riesige Tüte Erdnüsse – die gesalzenen. Von den Erdnüssen würde er Durst bekommen, und die ganze Flüssigkeit, die er daraufhin auf ex trinken würde, würde den Alkohol verdünnen.
    »Und ein Päckchen Gummis«, sagte er zur Kassiererin. »Extra groß.« Warum wurden die eigentlich hinterm Tresen aufbewahrt?
    Die Kassiererin, eine junge Schwarze, musterte ihn kurz. Er lächelte sie an. Obwohl manche es für Frevel hielten, brauchte er die Kondome für Weihwasser. Er benutzte sie an den Stellen, wo Glaskugeln nicht gern gesehen waren. Wie Swimmingpools oder Einkaufszentren. Natürlich würde er das der Kassiererin nicht erzählen und damit ihren Tagtraum ruinieren.
    Sobald er wieder in seinem Truck saß, machte er sich abwechselnd über die Erdnüsse und die Energydrinks her. Er konnte sich noch an die Zeiten erinnern, als Getränke in Aluminiumdosen verkauft wurden. Jetzt nahmen sie stattdessen dünne Plastikflaschen, die ziemlich leicht kaputtgingen. Das war einer der Gründe, warum er das Zeug normalerweise in eine leere Whiskeyflasche abfüllte.
    Während er trank, meldete sich der Schmerz hinter seinem Brustbein zurück. Er hätte gerne geglaubt, dass es an den übersäuerten Muskeln lag, aber das war es nicht. Genau so hatte es sich angefühlt, als sein Granddaddy gestorben war. Jedes Mal, wenn er jemanden verlor, der ihm wichtig war, verschwand auch ein Stückchen mehr von ihm selbst. Mit der Zeit würde nicht mehr viel von ihm übrig sein.
    Jetzt, wo Paul tot war, würde er jede Nacht jagen müssen, damit Riley und er über die Runden kamen, zumindest, bis ihre Tante sie abholte. Nach dem, was Paul erzählt hatte, musste die Frau die reinste Nervensäge sein. Aber sie war eine Verwandte, und das war wichtig.
    »Kein Billard mehr«, sagte er und schüttelte den Kopf. Nichts mehr von all den Dingen, die Typen in seinem Alter gerne taten. Er hatte seine Kindheit an Sadies Trinkerei verloren, und jetzt würde er noch mehr von seinem Leben verlieren, um sich um Pauls Kind zu

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