Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle
Beck.
»Wenn Pauls Darlehensvertrag diese Klausel enthält, dürfen sie das. Sie müssen nur das entsprechende Formular beim Friedhof vorzeigen, und er gehört ihnen.«
Beck schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich auf so etwas eingelassen hätte.«
»Wahrscheinlich hat er angenommen, dass er ohnehin in zu vielen Einzelteilen beerdigt würde, als dass ein Nekromant noch was mit ihm anfangen könnte. Leider ist das nicht der Fall.«
»Und was machen wir jetzt?«
»Ich werde vom Inkassobüro eine Kopie des Vertrags anfordern und sehen, ob der uns irgendeinen Spielraum lässt. Wenn nicht, könnte Paul ziemlich schnell aus der Erde sein, und seine Tochter würde keinen Penny von dem Geld sehen.«
»Mehr kannste nicht machen?« Er erhielt ein knappes Lächeln als Antwort. »Kein Wunder, dass jeder Anwälte hasst.«
»Wem sagst du das?«
Beck gab die Neuigkeiten an Riley weiter. Er konnte sich vorstellen, wie sie in der winzigen Wohnung herumtigerte, voller Angst, sie könnte ihren Dad verlieren. Noch einmal.
»Tut mir leid, aber ich bin ziemlich ausgerastet«, gab sie zu. »Ich hatte mich gerade schlafen gelegt, als er aufkreuzte und mich zu Tode erschreckte.«
Beck wusste, wie viel Überwindung es sie kosten musste, das zuzugeben. Zumindest ihm gegenüber.
Der Bastard hatte Glück, dass ich nicht da war.
»Keine Angst, dein Daddy bleibt unter der Erde, egal was passiert.« Ein mutiges Versprechen, das er vielleicht nicht würde halten können, aber jetzt im Moment brauchte sie einen Hoffnungsschimmer.
Er hörte ein leises »Danke«, dann legte sie auf.
»Es wird immer schlimmer«, grollte er und ließ das Telefon in der Tasche verschwinden.
»Wenn sie das Recht haben, ihn zu reanimieren, was willst du dann dagegen unternehmen?«, fragte Jack.
»Das ist zu eklig, um darüber nachzudenken.«
Ihre Blicke trafen sich. »Wenn du Paul wirklich davor bewahren willst, verkauft zu werden, könnte es darauf hinauslaufen. Sie werden ihn nicht anrühren, wenn er nicht mehr ganz ist.«
Beck schluckte, und sein Magen hob sich warnend. »Tu einfach, was du kannst. Schick mir die Rechnung. Ist mir egal, wie viel es kostet.«
»Es ist eine Angelegenheit der Zunft, also bekommt sie die Rechnung.«
Beck stieß einen schweren Seufzer der Erleichterung aus. »Danke.«
»Lass uns die Dämonen abladen. Dann kannst du eine Runde schlafen. Ich will nicht in nächster Zeit noch einen Freund begraben müssen, verstanden?«
»Schon gut, ich hab’s gehört.«
13. Kapitel
Peters Stimme wurde vor Entrüstung lauter. »Du willst mich auf den Arm nehmen, oder? Sie wollten den Leichnam deines Vater
verkaufen
?«
»Das ist der Plan«, sagte Riley und klemmte sich den Telefonhörer zwischen Kinn und Schulter, während sie darauf wartete, dass der Computer hochfuhr. »Der Typ sagte, Dad sei ein austauschbarer Aktivpfosten.«
»Aktivposten«, korrigierte Peter. »Das bedeutet, dass man ihn gegen etwas anderes eintauschen kann, in diesem Fall gegen das Geld, das du ihnen schuldest.«
»Wie auch immer. Beck hat mit dem Anwalt der Zunft geredet. Der wird versuchen, sie aufzuhalten.«
»O Mann, Riley, das ist ja echt total ätzend.«
»Willkommen in meinem neuen Leben. Ätzend von morgens bis abends.«
Es gab eine unbehagliche Pause. »Und wie ist es jetzt für dich?«
Riley überlegte einen Moment, ehe sie antwortete. »Zu leise. Ich wusste immer, dass Dad jeden Morgen nach Hause kommt, so dass die Stille mir nichts ausgemacht hat. Jetzt ist es … für immer still.«
»Nicht für immer«, sagte Peter. »Vielleicht könntest du dir eine Mitbewohnerin suchen oder so was.«
»Wie viele Leute wollen wohl mit jemandem zusammenwohnen, der Dämonen im Küchenschrank lagert?«
»Gute Frage.« Weiteres Schweigen. »Und woran arbeitest du gerade?«, fragte er schließlich. Er schien darauf erpicht zu sein, das Thema zu wechseln.
»Mein Computer spinnt mal wieder, also werde ich wohl erst einmal ein Backup machen.«
»Wieso spinnt er?«
»Er hängt sich andauernd auf, und mir gehen Daten verloren.«
»Dann ist es definitiv Zeit für ein Backup. Ich werde zusehen, dass ich dieses Wochenende vorbeikomme und mir die Kiste mal vornehme.«
Du willst hierher kommen?
Peter war noch nie in ihrer Wohnung gewesen.
Was wird er wohl davon halten?
»Lässt die Aufsicht dich denn gehen?«, fragte sie.
Ein gequälter Seufzer drang durch die Leitung. »Keine Ahnung. Sie steht nicht besonders auf dich, Riley.«
»Das
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