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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Martha. »Ich liebe diesen alten Friedhof. Es gibt auf der Welt keinen besseren Ort.«
    Riley beschloss, ihr in diesem Punkt nicht zu widersprechen.
    Martha rappelte sich auf. »Wenn du nichts Böses im Sinn hast, so tritt ein.«
    Vorsichtig hob Riley ihre Ausrüstung über die Kerzen und betrat den Schutzkreis.
    »Brauchst du Hilfe, um den neuen Kreis zu bilden?«, fragte die Freiwillige.
    Riley hätte beinahe ja gesagt, aber dann änderte sie ihre Meinung. Eines Tages würde sie es ohnehin allein machen müssen. »Ich komme schon zurecht.«
    »Dann wünsche ich dir eine sichere Nacht, Liebes.« Die Frau wanderte den Pfad hinauf, als wäre sie nur halb so alt, mit dem zusammengefalteten Liegestuhl in der einen und einem Strickbeutel mit Paisleymuster in der anderen Hand.
    »Also los«, murmelte Riley. Jetzt hing alles von ihr ab. »Das ist machbar«, sagte sie, obwohl sie das Gefühl hatte, ein Schwarm Monarchfalter hätte sich in ihrem Bauch niedergelassen, die alle auf einmal versuchten, in eine Richtung zu wandern. »So schwer kann es doch nicht sein. Ich lege den Kreis neu, spreche die Anrufung und gut ist.«
    Es klang zu einfach, um wahr zu sein.
    Riley kramte in dem Leinenbeutel mit der Aufschrift »Alles für die Totenwache«.
    »Wie viele Kerzen brauche ich?« Sie zählte rasch diejenigen, die bereits auf dem Boden standen und fügte für alle Fälle noch ein paar hinzu. Nach einem nervösen Blick in die Broschüre begann sie mit dem Ritual. Weihwasser in die eine Richtung, dann in die andere. Vorsichtig stellte sie die neuen Kerzen auf den feuchten Boden, gerade innerhalb des bestehenden Kreises, und gab sich Mühe, immer den gleichen Abstand einzuhalten. Mit der Broschüre in der einen und dem Kaminanzünder, den sie sich von MrsLitinsky geliehen hatte, in der anderen Hand begann sie die Kerzen anzuzünden, während sie das Vaterunser sprach. Sie fügte hinzu: »Bitte beschütze uns«, und wartete. Alle Kerzen gingen auf einmal aus, einschließlich derjenigen im alten Kreis.
    »O nein! Das darf doch nicht wahr sein!«
    Ihr Dad war vollkommen schutzlos.
    Riley geriet in Panik. Der Sonnenuntergang war zu nahe, als dass sie sich noch einen Fehler erlauben durfte.
    Ich rufe Simon an. Nein, er ist auf der Jagd. Beck? Nie im Leben. Er wird glauben, ich bekomme nichts alleine hin.
    Sie nahm zwei tiefe Atemzüge und schlug das Buch auf.
    »O Mann!« Der ernsthafte Simon hatte ihr eine wichtige Information vorenthalten. Wenn eine Person allein den Kreis aufbaute, wurden zuerst die Kerzen angezündet und dann die Anrufung durchgeführt, um dem Kreis seine Bestimmung zu geben. So wie sie es verstand, war die Anrufung nicht zwingend notwendig, das Wichtigste war, dass der Schutzkreis wusste, wen er abzuweisen hatte.
    Sie zündete die Kerzen erneut an und machte eine Pause. Das Vaterunser war schon in Ordnung, aber es fühlte sich für sie nicht richtig an. Aber was sollte sie sonst nehmen? Sie hörte, wie eine Autotür zugeschlagen wurde, und fuhr zusammen. Sie hatte vielleicht nicht mehr genug Zeit, um wählerisch zu sein.
    »Äh, Gott, tut mir leid, dass ich dich belästige, aber hier ist Riley … Blackthorne. Kannst du bitte meinen Dad im Inneren dieses Kreises beschützen? Ich meine, lass die Nekromanten ihn nicht holen. Ich wäre dir echt total dankbar, wenn du das für mich tun würdest.«
    Die Kerzen flammten nicht auf, wie sie sollten. Vielleicht war sie nicht eindeutig genug gewesen. Oder hatte nicht genug Kraft in die Worte gesteckt.
    Sie holte tief Luft und rief laut: »Wenn jemand uns etwas Böses antun will, lass ihn nicht in diesen Kreis!«
    Mit einem lauten Zischen schlugen die Kerzenflammen hoch und sackten wieder in sich zusammen. Rileys Ohren knackten von dem Unterdruck.
    »Cool.«
    Erst jetzt merkte sie, dass sie trotz der kühlen Nachtluft schwitzte.
    Riley kicherte nervös. »Siehst du, Dad? Ich habe es ganz allein geschafft. Juhu!«
    Das selbstzufriedene Gefühl blubberte noch in ihrem Inneren, als Mortimer auftauchte. Höflich tippte er sich an den Hut und begann mit derselben monotonen Stimme wie am Abend zuvor sein Verkaufsgelaber. Riley hörte zu und nutzte die Zeit, ihn genauer zu betrachten. Er war etwa Mitte dreißig und vermutlich einer dieser Typen, die immer noch zu Hause bei der verwitweten Mutter lebten und in ihrer Freizeit Briefmarken sammelten.
    Als er mit seinem Geschwafel fertig war, schüttelte sie den Kopf.
    Mortimer nahm die Abfuhr liebenswürdig auf. »Nun, danke, dass Sie

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