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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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zu bekommen. Das war dunkle Magie.
    Und ich wäre beinahe darauf hereingefallen.
    *
    Gegen vier Uhr morgens hatte sie bereits eine ähnlich große Besucherprozession erlebt wie Scrooge am Heiligabend. Jedenfalls, wenn sie Beck hinzuzählte. Er bewegte sich langsam und bedächtig, als sei er mehr als müde und kurz davor, zusammenzuklappen. Wie üblich, schleppte er seine Reisetasche mit sich.
    Wahrscheinlich schläft er sogar mit dem Ding.
    Voller Argwohn, ob das nicht wieder irgend so ein Nekro-Spielchen war, beobachtete sie, wie er näher kam. War das womöglich nur ein weiterer Trick?
    »Riley«, sagte er. Als sie nicht antwortete, fügte er hinzu: »Wie schlimm war’s?«
    »Großartig. Das Dämonenkätzchen hat meine Nacht gerettet.«
    Er zeigte keinerlei Überraschung. Sie sprach die Einladungsformel, und er trat mühelos in den Kreis. Sein Timing war exzellent. Sie brauchte dringend eine Pinkelpause.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte sie und ging auf die Kerzen zu.
    »Hast du etwas dabei? Eine Waffe?«
    »Nein. Ich gehe nur schnell zur Toilette.«
    Er wühlte in seinem Leinenbeutel und reichte ihr das Stahlrohr. »Nimm das.«
    Riley verdrehte die Augen, nahm das Ding aber trotzdem. Als sie durch die Dunkelheit davoneilte, hörte sie, wie er sich auf den Schlafsack plumpsen ließ und gähnte. Jetzt hatte er ihr Angst gemacht, nur weil sie kurz pinkeln wollte.
    Vielen Dank auch.
    In der Toilette schaltete sie das Licht ein und kontrollierte alle Kabinen, ehe sie beruhigt war. Als sie wieder vor die Tür trat, streifte ein Nachtfalter ihr Gesicht, woraufhin sie einen Panikschrei ausstieß. Gleich darauf kam sie sich albern vor. Glücklicherweise konnte Beck sie nicht sehen, oder er würde sie deswegen für alle Zeiten aufziehen.
    Beck war nicht mehr allein. Ein stämmiger Mann stand in respektvollem Abstand vor dem Kreis. Für einen Besuch auf dem Friedhof war er ziemlich auffällig gekleidet – mit blauem Anzug, rosa Hemd und den Fingern voll glitzernder Ringe. Er wirkte eher wie ein Zuhälter als wie ein Nekro.
    Sie flitzte zur anderen Seite des Kreises und wartete, bis Beck sie eingeladen hatte. Kaum hatte sie die Linie überschritten, als sie die Kerzen hinter sich aufflammen spürte und von der Wucht nach vorn geschoben wurde.
    »Lenny!«, tadelte Beck. Offensichtlich hatte der Nekro versucht, zusammen mit ihr die Linie zu überschreiten, hatte aber den Nichts-Böses-im-Sinn-Test nicht bestanden.
    Der Nekro zuckte die Achseln. »Ich musste es einfach versuchen.«
    »Schon gut.« Beck nahm sein Stahlrohr wieder entgegen und ließ es neben seiner Reisetasche fallen.
    »Ihr zwei kennt euch?«, fragte Riley überrascht.
    »Klar«, erwiderte Beck, als sei sie blöd. »Wir spielen zusammen Billard in der Armageddon Lounge. Lenny ist ziemlich gut.«
    Der Nekromant strahlte. »Danke. Wenn’s von dir kommt, ist es echt ein Kompliment.« Er wandte sich an Riley und polierte die glitzernden Ringe der rechten Hand an seinem Mantelärmel. »Ich habe Beck gerade erklärt, dass dein Vater sich seinen Unterhalt verdienen muss. Die beste Möglichkeit dazu hat er über der Erde. Also, wie sieht’s aus?«
    »Nein.«
    »Schade. Aber noch ein paar Nächte in der Kälte, und du wirst es in einem anderen Licht sehen.« Er sah ihren Besucher an. »Bis später, Kumpel.«
    »Wir seh’n uns, Lenny.«
    Riley setzte sich so weit entfernt von Beck wie möglich auf den Schlafsack. Er mochte vielleicht der Lieblingspartner ihres Dads beim Dämonenfangen gewesen sein, aber er hatte etwas an sich, das ihr Unbehagen bereitete. Nicht auf unheimliche Art, als würde er sich gleich auf sie stürzen oder so. Eher so, dass sie nie wusste, wo er gerade mit seinen Gedanken war.
    »Du hängst mit Nekros rum?«, fragte sie. »Sie sind wie … Abschaum.«
    »Manche Leute denken dasselbe über Dämonenfänger.« Er ließ sich auf einer Decke nieder. »Und, was war heute Nacht so los?«
    Sie ignorierte ihn, kramte eine Flasche Wasser hervor und nahm einen tiefen Schluck.
    »Komm schon, ich bin nicht der Feind. Ich weiß, du hast ein Problem mit mir, aber ich bin’s deinem Daddy schuldig, dass ich auf dich aufpasse.«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht«, gab sie zurück. »Mir geht’s gut.«
    »Klar doch, Kleine.«
    Zornig funkelte sie ihn an. »Warum nennst du mich immer so?«
    »Wie?«
    »Kleine. Ich bin keine Zwölf mehr.«
    »Ich weiß. Aber es ist leichter so«, murmelte er.
    »Häh?« Das ergab keinen Sinn.
    Ein leichtes Runzeln huschte

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