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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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nachdachte, desto mehr nervte es sie. Es war, als versuchte sie zu erraten, was im Weihnachtspäckchen war, außer dass es einem nicht viel verriet, wenn man die CD schüttelte.
    Als sie aus dem Auto stieg, sah Peter sie und winkte. Sie schulterte ihre Botentasche und ging auf ihn zu.
    Er wird mir helfen, das alles durchzustehen.
    »Hi, Riley«, sagte er, sobald sie sich näherte. Sie stellte fest, dass er die Stimme etwas gesenkt hatte, damit er nicht auf dem ganzen Parkplatz zu hören war. »Schön, dich zu sehen.«
    »Ich habe ja keine andere Wahl«, sagte sie und fühlte sich prompt mies deswegen. »Wie geht’s dir?«
    Sein Lächeln verschwand. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    Sie musste nicht zweimal überlegen, als er sie umarmte.
    Peter machte einen Schritt zurück und öffnete den Mund. Doch dann schüttelte er den Kopf, als wüsste er, dass nichts, was er sagen konnte, ihr wirklich helfen würde.
    »Hier«, sagte er und reichte ihr den ordentlichen Stapel Papier. »Deine Semesterarbeit.«
    »Du bist einfach klasse, weißt du das eigentlich?«, sagte sie vollkommen aufrichtig.
    »Klar bin ich das. Ruhm und Reichtum liegen vor mir«, spottete er. »Und ich glaube immer noch, dass meine Arbeit besser ist.«
    »Natürlich.«
    »Hi, Blackthorne«, rief einer der anderen Schüler, »heute schon irgendwelche Büchereien zerlegt?«
    Ehe sie antworten konnte, stieß ein Klassenkamerad dem Blödmann einen Ellenbogen in die Seite und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Typ machte große Augen.
    »Sorry, das mit deinem Dad wusste ich nicht«, murmelte er. Andere Kids standen um sie herum, beobachteten sie nervös und fragten sich, ob Riley wohl ausflippen würde.
    Sie drehte dem Kerl den Rücken zu. Keine Tränen. Nicht hier. Sie spürte Peters Hand an ihrem Ellenbogen, dann ein sanftes, beruhigendes Drücken.
    »Äh, hast du eigentlich diese Computer- CD mitgebracht?«, fragte er. Er versuchte sie abzulenken, wofür sie ihm wirklich dankbar war.
    Riley förderte die CD aus den Tiefen ihrer Tasche zutage und drückte sie ihm in die erwartungsvoll ausgestreckte Hand, zusammen mit einer Liste von Geburtstagen und anderen persönlichen Informationen.
    »Cool. Jetzt kann ich dein Bankkonto hacken«, sagte er mit einem Augenzwinkern.
    »Mach ruhig. Wir … ich habe kein Geld.«
    Peter legte den Kopf schräg. »Wie schlimm ist es? Hast du genug, um dir etwas zu essen zu kaufen?«
    »Mir fehlen noch dreihundert für die Miete«, gestand sie ihm. »Ich könnte Beck fragen, aber er ist …« Sie schüttelte den Kopf. »Das geht gar nicht.«
    »Ich habe fast hundert Dollar, die könnte ich dir leihen.«
    Sie musterte Peter aufs Neue. Er meinte es wirklich ernst. Sie wusste, dass er auf eine neue Festplatte sparte, aber er war bereit, ihr zu helfen, ohne auch nur darüber nachzudenken.
    »Nein«, sagte sie und schüttelte abermals den Kopf.
Ich muss allein damit klarkommen. Ich kann meine Freunde nicht anpumpen.
»Danke, aber mir wird schon was einfallen.«
    Der besorgte Ausdruck in Peters Gesicht änderte sich nicht. »Und an was denkst du da?«
    Eine Exkursion zur Dämonenhochburg.
Laut sagte sie: »Ich überlege, mir einen Teilzeitjob zu besorgen.« Das war eigentlich keine richtige Lüge, oder? Peter würde es niemals gutheißen, dass sie allein auf die Jagd ging. Genauso wenig wie Beck.
    Also werde ich es ihnen nicht erzählen.
Zumindest nicht, solange sie nicht ihren allerersten Dreier gefangen hatte.
    Als sie ihre Arbeit auf Mr Houstons Schreibtisch fallen ließ, blickte der alte Mann auf. Seine blassblauen Augen nahmen sie kaum wahr. Er sprach ihr murmelnd sein Beileid aus und widmete sich wieder seinen Unterlagen. Das ärgerte sie. Sie wollte kein Mitleid, aber ihr Dad hatte mehr verdient als ein paar nichtssagende Worte.
    Riley nahm ihren Stuhl und sank in ein gequältes Schweigen, trotz Peters Versuchen, sie aufzumuntern. Der neue Lehrplan verlangte von den Lehrern, dass sie mehrere Fächer unterrichteten, selbst wenn sie keine Ahnung davon hatten. Mr Houston war ein gutes Beispiel. In Englisch war er klasse, in den anderen Fächern dagegen nicht so berauschend.
    Wie in Mathe.
    Während er mit eintöniger Stimme über die Feinheiten der Volumenberechnung eines Zylinders schwadronierte, war Riley mit ihren Gedanken Lichtjahre entfernt. Fast alles rief Erinnerungen an ihren Dad wach, selbst der Schulunterricht. Als sie noch kleiner war, hatte sie ein paar Geschichtskurse bei ihm gehabt. Er war ein großartiger

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