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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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auf den Dämon gelenkt hatte, wusste Riley, was jetzt kommen würde.
    »Nein, ich habe gestern Abend nicht
Dämonenland
gesehen«, sagte Riley, in der Hoffnung, das Thema kurzerhand zu umschiffen. Es funktionierte nie, aber sie versuchte es trotzdem immer wieder.
    »O Mann, das war vielleicht abgefahren«, verkündete Simi. »Blaze hat mit einem Walmart-Einkaufswagen einen Winnebago voller Dämonen ausgeschaltet.«
    Jeder Fernsehproduzent, der Walmart, Dämonen und einen Campingbus in derselben Episode zusammenbrachte, forderte Streit geradezu heraus. Andererseits war Hollywoods Vorstellung von den Dämonenjägern des Vatikans mehr Traum als Wirklichkeit.
    »Hat Blaze wieder diese supergeilen Highheels angehabt?«, fragte Riley und lehnte sich gegen den Tresen, um sich abzustützen.
    »Jupp. Und dieses hautenge Lederoutfit, das du so hasst. Das, bei dem man jede Menge von ihrem Hintern sehen kann«, erklärte Simi. »Es war eine total abgefahrene Folge.«
    »Aber die Dämonenjäger nehmen doch gar keine Frauen auf«, sagte Simon perplex.
    Simi warf ihm einen Blick zu, als hätte er gerade ihr Lieblingskuscheltier ermordet.
    »Du hast die Serie noch nie gesehen, oder?«
    Simon schüttelte den Kopf. Rileys Achtung vor ihm verzehnfachte sich.
    »Dann kannst du auch nicht mitreden«, entschied die Kellnerin und kam mit der heißen Schokolade zurück. »Du musst doch zugeben, dass der Abschluss der letzten Staffel echt unglaublich war.«
    Simon sah Riley stirnrunzelnd an.
    »Einer der Jäger hat einen Mega-Dämon oben auf dem Dach des Petersdoms erledigt«, erklärte Riley.
    »Der Petersdom ist geweihter Boden«, begann Simon, »also kann kein Dämon …«
    »Bist du etwa ein Experte oder so was?«, unterbrach Simi ihn.
    Riley ließ die beiden allein und machte sich humpelnd auf den Weg zur nächsten Nische. Erleichtert ließ sie sich auf die Bank gleiten, um ihrem Bein etwas Ruhe zu gönnen. Es hatte wieder angefangen wie blöde zu brennen.
    Ihr Blick wanderte zu
ihrer
Nische, ganz am anderen Ende der Wand, wo sie und ihr Dad immer gesessen hatten. Der vertraute Stachel aus Schuldgefühlen bohrte sich ein wenig tiefer. Wie konnte sie hier mit Simon sitzen, wo sie doch auf dem Friedhof sein und auf Dads Grab aufpassen sollte? Nicht dass Beck sie dorthin lassen würde, bevor ihr Bein verheilt war. Trotzdem kam sie sich selbstsüchtig vor.
    »Nein, Dad würde wollen, dass ich hier sitze«, sagte sie entschlossen.
Er mochte Simon.
    Ihr Begleiter brachte die heiße Schokolade.
    »Wer hat gewonnen?«, fragte Riley und deutete mit einem Kopfnicken zur Kellnerin.
    »Gleichstand. Entweder das, oder wir hätten uns mit den Kaffeelöffeln duelliert.«
    Während der nächsten Minuten tranken sie schweigend. Riley ließ sich Zeit, um die ausgezeichnete Schokolade zu genießen und den Mut aufzubringen,
Die Frage
zu stellen.
    »Äh, danke«, sagte sie. »Das ist echt lecker.«
    »Es gibt noch mehr, wenn du möchtest.«
    Simon machte nicht den Eindruck, als wäre er lieber irgendwo anders, und er sah auch nicht alle paar Minuten auf sein Telefon, als würde er einen Anruf erwarten.
    Frag ihn einfach.
    »Bist du eigentlich mit jemandem zusammen?«, platzte sie heraus.
Wow, das war ja total lässig.
    Amüsiert runzelte er die Stirn. »Könnte schon sein.«
    »Oh.« Sie seufzte.
Natürlich hat er eine Freundin, du Idiotin. Er ist viel zu cool, um allein zu sein.
    »Ich habe da gerade jemanden kennengelernt«, sagte er.
    Das machte es nur noch schlimmer.
    Simon berührte ihre Hand mit den Fingern. »Es gibt da ein echt nettes Mädchen. Sie hat die erstaunlichsten braunen Augen und einen unglaublich scharfen Verstand.«
    »Oh.«
Ich bin’s also nicht.
    »Und wir haben etwas gemeinsam. Wir fangen beide Dämonen.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass er von ihr sprach.
    »Meinst du etwa mich?«, fragte sie. Er nickte.
Er meint mich!
»Dann ist ja alles gut.«
Richtig gut.
Sie schenkte ihm ein Lächeln.
    »Aber Harper darf nicht wissen, dass wir zusammen sind, oder es wird noch schwerer für dich.« Er kaute einen Augenblick an seiner Unterlippe. »Versprichst du mir etwas?«
    »Was?«, fragte sie, überrascht von seiner ernsten Miene.
    »Versprich mir, dass du nicht noch einmal allein auf die Jagd gehst, zumindest nicht, ehe du Gesellin bist.«
    Was?
Was sollte das denn plötzlich?
    Sie zog ihre Hand fort. »Das kann ich nicht versprechen, Simon.«
    »Riley, du bist echt mutig, aber du bist immer noch ein …«
    »Mädchen?«,

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