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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Stufen hinunter.
    Riley seufzte und kratzte sich durch den Jeansstoff den Oberschenkel. Die Wunden quälten sie auf neue Weise, indem sie fast ständig juckten.
    »Moment mal«, sagte sie, und ein Lächeln keimte auf. Es gab
einen
Lichtblick, wenn sie ab jetzt bei diesem Kotzbrocken Harper ihre Ausbildung machte. Simon würde noch ein paar Monate mit ihr zusammen lernen, bis er seinen Gesellenbrief bekam. »Vielleicht wird es doch nicht so schrecklich, wie ich dachte.«
    Wenn sie Harpers ätzende Gehässigkeit überlebte, würde sie der erste weibliche Dämonenfänger mit voller Lizenz in Atlantas Geschichte werden.
    »Und dann werde ich dir gewaltig in den Arsch treten, Dorftrottel.«
    *
    Drei Outfits später hatte Riley sich endlich entschieden, was sie anziehen wollte. Simon hatte sie nach der Katastrophe in der Bibliothek in voller grünbefleckter Pracht gesehen, doch jetzt hatte sie die Chance, zur Abwechslung einmal gut auszusehen. Sie warf einen Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch. Zwanzig Minuten, bis er planmäßig an die Tür klopfte.
    »Bitte komm nicht zu früh«, murmelte sie. Beck hatte ihr mehr Zeit gestohlen, als sie gemerkt hatte, dafür hatte der Brownie ihr zusätzliche Energie gegeben.
    Riley humpelte ins Badezimmer und schminkte sich. Wenigstens hatte Simon sie nicht gesehen, als sie halb verrottet war. Auch noch so viel Grundierung oder Lipgloss hätten nicht ausgereicht, um dieses Bild auszulöschen.
    Prüfend betrachtete sie ihr Spiegelbild. Ihr Haar war wieder so wie immer, was bedeutete, dass es einen eigenen Willen zu haben schien. Der rosige Schimmer auf ihren Wangen kam nicht vom Fieber. Nach einer weiteren großzügigen Dosis Lotion auf den Dämonennarben, in der vergeblichen Hoffnung, dass es den Juckreiz mindern würde, zog sie eine schwarze Hose, einen roten Rollkragenpullover und schwarze Stiefel an.
    Sie posierte vor dem großen Spiegel an der Rückseite der Schlafzimmertür, zupfte an den Pulloverärmeln herum, an ihrem Haar, an allem. Nichts schien richtig zu sitzen.
    *
    IHR SPIEGELBILD: Du bist ja total hippelig! Reiß dich zusammen!
    SIE: Natürlich bin ich hippelig! Simon kommt! Der ist total süß!
    IHR SPIEGELBILD: Ja und? Wo ist das Problem?
    SIE: Warum will er mich besuchen? Er muss doch eine Freundin haben. Er ist viel zu cool, um allein zu sein.
    IHR SPIEGELBILD: Klar, Simon betrügt seine Liebste. Nie im Leben! Wieso fragst du ihn nicht, ob er schon vergeben ist?
    SIE: Weil mir die Antwort womöglich nicht gefällt.
    IHR SPIEGELBILD: Wenigstens bist du ehrlich.
    SIE: Ach, halt doch den Mund.
    *
    Es gab nur eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen – sie musste es irgendwie schaffen, den Typ zu fragen, ohne dabei erbärmlich rüberzukommen. Dann würde er sagen, dass er eine feste Freundin habe, und die Sache hätte sich erledigt.
    Zumindest komme ich eine Weile aus diesem Käfig heraus.
    Simon lächelte übers ganze Gesicht, als er vor ihrer Tür auftauchte. Er trug ein schwarzes Jackett, ein marineblaues Hemd und Bluejeans. Das Marineblau passte gut zu seinem weißgoldenen Haar und zu den tiefblauen Augen. Wie üblich, war das Holzkreuz gut zu sehen.
    Eine halbe Sekunde sah Riley ihn an und weidete sich an dem Anblick.
Hmmm, lecker.
    »Du siehst sehr hübsch aus«, sagte er.
    »Danke. Zum Glück bin ich nicht mehr grün.«
    Ich Idiotin! Warum habe ich das erwähnt?
    »Hast du Lust auf eine Runde heiße Schokolade?«
    »Ja. JA ! Alles, nur hier raus«, erklärte sie.
    Riley schnappte sich ihre Tasche, die neben der Tür lag. Etwas landete mit einem metallischen Klappern auf dem Boden. Die beiden Schlüsselringe. Beck hatte sie zurückgegeben, ohne einen Ton zu sagen.
    Du bist so ein Schleimer.
    Kaum hatte sie die Wohnungstür abgeschlossen, bot Simon ihr seinen Arm. Ziemlich altmodisch, aber fürsorglich, besonders da ihr Bein sich unvermittelt innerhalb von Sekunden verkrampfen konnte.
    »Zu dumm, dass der Aufzug kaputt ist«, sagte er. »Dann wäre es leichter für dich.«
    Er dachte immer an die anderen.
    »Ich könnte dich die Treppe hinuntertragen«, bot er an. »So viel wiegst du ja nicht.«
    Er meint es echt ernst.
    »Äh, nein danke, es geht schon. Ich muss mich sowieso daran gewöhnen. Es fühlt sich schon viel besser an, ehrlich«, schwindelte sie.
    Nachdem Riley schwankend ein paar Stufen hinabgestiegen war, legte er ihr die Hand um die Hüfte. Nicht zu fest, aber fest genug, damit sie wusste, dass er sie nicht fallen lassen würde. Sie hoffte, dass er

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