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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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wird es nur schlimmer machen, für uns
beide
.« Er schob sich an ihr vorbei und ging zu seinem zerbeulten silbernen Dodge.
    Okkaayy.
    Nachdem er verschwunden war, gab es für sie keinen Grund mehr, die Sache noch weiter hinauszuzögern. Sobald sie das Gebäude betreten hatte, wurde sie von dem Gestank fast erschlagen. Öl. Alte Reifen. Und noch etwas. Reiner Schwefel.
    Ein Dämon.
    Das Gebäude war wie jede andere Autowerkstatt aufgebaut. Zwei Doppeltüren führten zu den Servicebereichen. Alle metallenen Hebebühnen waren verschwunden, und an den freiliegenden Dachsparren hingen Reifen und Seile, die wie Spaghetti über den Balken hingen. In einer Ecke befand sich ein riesiger Haufen Plastikkanister und Flaschen, wie man sie für Weihwasser benutzte. Offensichtlich war Harpers Haus eine Art Recycling-Sammelstelle.
    Eine Hälfte des Gebäudes war abgeteilt worden. An der Wand zu ihrer Rechten standen fünf strapazierfähige Stahlkäfige, von denen jedoch nur einer belegt war. Anders als der Dämon, mit dem sie sich angelegt hatte, war dieser Dreier vollkommen schwarz, so wie es sein sollte. Er geiferte und sabberte und erinnerte sie an einen übertrieben haarigen Hund. Doch dieser hier kratzte mit seinen langen Krallen an den Seitenwänden seines Gefängnisses aus verstärktem Stahl, als wollte er sie schärfen.
    »Blackthornes Tochter«, knurrte er.
    Ehe sie etwas darauf erwidern konnte, bellte eine Stimme: »Zum Teufel, komm hierher, Mädel.«
    Mit einem flehentlichen Blick zum Himmel machte Riley sich auf den Weg in das, was einmal das Werkstattbüro gewesen sein musste. Der Raum war klein und mit Möbeln vollgestellt. Auf der einen Seite stand ein alter Holzschreibtisch mit einem genauso uralten Schreibtischstuhl. Auf der anderen Seite lümmelte Harper in einem dunkelblauen Lehnstuhl, der neu gewesen war, bevor Computer erfunden wurden. Harpers Augen waren rot und das Gesicht unrasiert, wahrscheinlich wegen der halbleeren Flasche Jack Daniel’s auf dem Tisch. Sein Hemd war sauber, aber zerknittert, und die Jeans hatte schwarze Flecken. Hinter ihm führte eine Holztür in den hinteren Teil des Gebäudes. Riley entdeckte ein ungemachtes Bett und etwas, das wie eine Küchenzeile aussah. Schmutziges Geschirr stapelte sich in der Spüle.
    Er lebt hier?
Sie hatte erwartet, dass er eine Wohnung oder ein Haus besaß, wie die anderen Dämonenfänger.
    Riley hatte Harper nie besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, vor allem weil er ständig gegen ihren Dad hetzte. Jetzt würde sie die nächsten neun Monate mit ihm verbringen.
Wenn er mich loswerden will, weniger.
    »Mr Harper«, sagte sie. Es gab keinen Grund, ihn auf der Stelle zu verärgern.
    »Blag«, erwiderte er herausfordernd, um sie zu provozieren. Er hielt ein Feuerzeug an die billige Zigarette.
    »Ich heiße Riley, Sir.«
    »Nein, du heißt Blag.« Rauch quoll aus seinem Mund mit erstaunlich ansehnlichen Zähnen. »Oder vielleicht sollte ich dich Schlampe nennen.«
    Sie seufzte. »Blag ist schon okay.«
    Die Hackordnung war geklärt. Vielleicht war es das ja auch schon.
    »Alle meine Lehrlinge müssen eines wissen: Mein Wort ist Gesetz. Wenn du’s vermurkst, bist du weg vom Fenster, und kein anderer Meister in diesem Land wird dich mehr anfassen. Kapiert?«
    Sobald ich dich nerve, bin ich weg.
»Ja, Sir.«
    »Nur weil du Blackthornes Mädel bist, kannst du dich hier noch lange nicht auf die faule Haut legen. Ich trau dir nur so weit, wie ich dich anspucken kann, kapiert?«
    »Ja, Sir.«
    »Mir ist klar, dass deine Ausbildung bei Blackthorne für’n Arsch war, also werden wir noch mal ganz von vorn anfangen.« Er zeigte auf einen verbeulten Metalleimer und einen Schrubber, die versteckt in der Ecke standen. »Der Boden unter den Käfigen muss saubergemacht werden. Los, an die Arbeit.«
    »Ja, Sir.« Sie sah sich das Putzzeug an und dachte an die beträchtlichen Haufen Dämonenscheiße. »Haben Sie Handschuhe und eine Schaufel?«
    Er nahm einen Schluck aus der Flasche. »Ja, hab ich.«
    Sie wartete, aber er rührte sich nicht und erklärte ihr auch nicht, wo sie die Sachen finden konnte. Dann dämmerte es ihr. Sie würde weder das eine noch das andere benutzen.
    »Du kannst die Scheiße einsammeln, wie ich es gemacht habe, als ich angefangen habe. Mit deinen Händen. Kipp’s hinten in den Garten. Ist gut gegen Kakerlaken.«
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn jedoch wieder. Er wartete nur darauf, dass sie sich weigerte, seine

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