Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle
leid, dass ich gefragt habe.« Sie musterte den Dämon und wog den Montierhebel in der Hand. Die einzige Möglichkeit, unter dem Käfig sauberzumachen, bestand darin, sich in die Reichweite dieser Klauen zu begeben.
»Denk nicht einmal daran!«
Er knurrte und schlug mit einer Pranke in ihre Richtung. Eine Sekunde später heulte er auf und stopfte sich dieselbe Pranke in den Mund. Die roten Augen funkelten.
Riley wedelte mit dem Montierhebel. »Ich habe dich gewarnt.«
Sie beugte sich vor und begann, den Mist unter dem Käfig hervorzuholen. Er war frisch und brannte wie Säure. Ihre Augen begannen zu tränen, und die Nase lief wie bei einem Kleinkind mit Schnupfen. Eine Klaue wühlte sich in ihre Haare und schnitt ein paar Strähnen ab, die zu Boden schwebten und auf dem Haufen landeten.
»Hey, hör auf damit!« Genervt warf sie eine Handvoll von dem dampfenden Dung auf das Ding. Das Zeug blieb in seinem Pelz kleben, und der Dämon heulte erneut auf. Er schlug darauf, als würde es ihm wehtun.
Vielleicht tut es das ja.
»Das gefällt dir nicht, was? Komm mir noch einmal blöd«, sagte sie und drohte mit einem schmutzigen Finger, »und ich begrab dich unter dem Zeug. Kapiert?«
Der Dämon fauchte und wich in die Ecke seines Stahlkäfigs zurück.
»So ist es besser.«
Riley holte den Rest des Haufens unter dem Käfig hervor und brachte den Mist auf den Haufen hinter der Werkstatt. Harper hatte recht: In einem Umkreis von eineinhalb Metern um den Haufen herum lagen massenweise tote Kakerlaken.
»Wenn die Hirnis von der Schädlingsbekämpfung herausfänden, wie das Zeug wirkt, könnten sie ein Vermögen damit verdienen.«
Riley könnte schwören, dass sie spürte, wie das Fleisch sich von den Knochen löste, also flüchtete sie ins Badezimmer. Sie traf den Lichtschalter mit dem Ellenbogen und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Immerhin war es das Badezimmer eines Mannes, und ein ungeschriebenes Gesetz besagte, dass es eklig sein musste.
Zu ihrer Erleichterung war dieses hier besser als die meisten, trotz hochgeklappter Klobrille. Sie starrte auf den Stapel Pornomagazine auf dem Boden und auf das Playboy-Poster an der Wand. Die Blondine trug nichts als einen neongrünen Stringtanga, und ihre melonenförmigen Möpse waren nicht einmal andeutungsweise natürlich. Direkt unter ihrem Nabel hatte sie ein blaues Tattoo. Riley beugte sich vor, um die Schrift zu lesen.
Willkommen im Himmel.
Ein Pfeil deutete nach unten.
»Na super!« Riley wurde wütend. Sie fragte sich, was Simon wohl davon hielt. So wie sie ihn kannte, hielt er vermutlich den Blick beim Pinkeln abgewandt, damit er nicht zur Sünde verführt wurde.
Das Waschbecken war sauber, aber das war es nicht mehr, nachdem sie die Hände und Unterarme mit dem Spülmittel gewaschen hatte, das sie auf dem Spülkasten der Toilette entdeckt hatte. Jetzt rochen ihre Hände zitronenfrisch, aber sie brannten immer noch.
Sie brauchte einige Minuten, um das Waschbecken in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Auf gar keinen Fall würde sie den Männern die Gelegenheit bieten, zu behaupten, sie hätte das Badezimmer in einen Saustall verwandelt.
Jetzt musste sie nur noch den Boden unter den Käfigen abspritzen. Während sie arbeitete, klemmte der Dämon sein Gesicht zwischen die Streben und versuchte, den Wasserstrahl zu erreichen. Tranken diese Viecher Wasser? Gab es in der Hölle überhaupt Wasser?
Sie reduzierte den Druck und zielte mit dem Strahl so, dass der Dämon drankam. Er trank gierig. Anschließend stieß er einen langen tiefen Rülpser aus.
Riley schüttelte den Kopf »Du und Beck. Bei der Geburt getrennt.«
Sie hörte jemanden leise lachen. Als sie sich umdrehte, entdeckte sie Simon, der aus respektvoller Distanz zuschaute. Eine halbe Sekunde lang dachte sie daran, ihn nass zu spritzen, allein für das freche Grinsen.
»Sieht gut aus«, sagte er aufmunternd.
»Wenn du meinst.«
Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Außentür. »Ich habe etwas für dich.« Sie schaute in Richtung Büro, auf der Hut vor Harper. »Weggetreten«, formte Simon mit dem Mund.
Riley trat ins Sonnenlicht und schnappte nach Luft, als sie ihre Arme sah. Die Haut war mit hellroten und violetten Flecken übersät und verliehen ihr Ähnlichkeit mit einem Pestopfer. Die Nägel waren schwarz. Simi würde sie beneiden.
»Keine Blasen«, stellte Simon fest. »Das ist gut.« Er nahm etwas vom Autositz, brach das Siegel und bot ihr davon an.
Es war ein Liter
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