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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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an einen höheren Dämon, um sich einzuschleimen.«
    »Was machen dann diese höheren Dämonen mit der Seele des Menschen?«, fragte Simon stirnrunzelnd.
    »Wenn du noch am Leben bist, gehörst du ihnen. Du bist für alle Ewigkeit ihre Matratze.« Er wandte sich an Simon. »Erklär uns den Unterschied zwischen einem Inkubus und einem Sukkubus.«
    Rileys Lehrlingskollege seufzte, gar nicht erfreut darüber, in ihrer Gegenwart über dieses Thema reden zu müssen. »Ein Sukkubus verführt Männer und raubt ihnen während des Geschlechtsakts Kraft. Ein Inkubus tut dasselbe bei Frauen.«
    Harper nickte. »Sie sind bösartig. Es lässt sich nicht anders sagen.«
    »Und wie kann man sie aufhalten?«, fragte Riley.
    »Mit einer Babelkugel wird es klappen.«
    So weit war sie im Handbuch noch nicht gekommen. Vielleicht hätte sie vorblättern sollen. »Wie funktioniert das?«
    Harper schnaubte, als sei sie ungebildet. »Erzähl’s ihr, Heiliger.«
    Der so angesprochene Heilige, der sie am Abend zuvor so himmlisch geküsst hatte, musterte sie im Rückspiegel. »Die Babelkugel übersetzt das, was der Dämon wirklich sagt, so dass du nicht mehr das hörst, was du hören willst. Sie enthüllt den Satan hinter der Illusion.«
    »Sobald wir sicher sind, dass es ein Dämon ist, werden wir eine Babelkugel zerschlagen und das verdammte Ding einsacken«, sagte Harper. »Ein Kinderspiel.«
    Im Rückspiegel erhaschte Riley einen kurzen Blick auf Simons Gesicht.
    Das war nicht das, was sie beide dachten.

25. Kapitel

    In der Armageddon Lounge war es nicht sehr voll, aber die Leute, die da waren, musterten die drei, wie Flüchtlinge auf ein Gratis-Sonntagsbuffett schielen würden.
    Hier spielt Beck also Billard.
Es passte zu ihm, diese heruntergekommene Kneipe mit Endzeitstimmung, acht Billardtischen und einem großen Fernsehschirm, auf dem irgendein College-Footballmatch lief. Der grüne Filz auf den Tischen war abgenutzt, und der Betonfußboden hätte dringend mal gewischt werden müssen. Es roch nach Zigarettenrauch, was bedeutete, dass der Wirt für die Lizenz zusätzlich Geld an die Stadt zahlte.
    Mit einem Kopfnicken deutete Harper auf ein junges Paar an einem der Tische.
    »Die werden’s wohl sein«, sagte er. Der Junge war fast so groß wie Simon, etwa einsfünfundsiebzig. Die schwarzen Haare waren ungepflegt, und in Augenbrauen, Nase und Zunge hatte er eine beachtliche Metallsammlung. Riley fragte sich, wie er sich die ganzen Klunker leisten konnte. Der Junge trug Stonewashed-Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift: »I’m Perfect! Deal!«
    Der hat’s nötig.
    Während Riley näher trat, betrachtete sie das Mädchen genauer. Laut den Unterlagen war sie fünfzehn, aber Carol Ford sah älter aus. Ihr blondes Haar war langweilig geschnitten, das Gesicht bemerkenswert ehrlich. Die dunklen Ringe unter den Augen waren unmöglich zu übersehen. Entweder war Carol krank, ein Junkie, oder ihr Freund war tatsächlich ein Inkubus, der alles Leben aus ihr heraussaugte. Egal, was der Grund war, keine Abdeckcreme bekam das wieder hin.
    Simon öffnete den Reißverschluss seiner Tasche und stellte sie neben sich auf den Boden. Daneben legte er eine hellblaue Einkaufstasche.
    »Entschuldigung, bist du Carol Ford?«, fragte er. Sie drehte sich zu ihm um und blinzelte wiederholt, als würde er ihr mit einer hellen Taschenlampe in die Augen leuchten.
    »Ja?«
    »Ich bin Simon Adler. Ich bin ein Dämonenfänger. Möglicherweise hast du ein Problem, bei dem ich dir helfen könnte.«
    Riley beneidete ihn. Er klang so beherrscht! Doch bei Simon hatte das nichts mit jahrelanger Erfahrung zu tun, sondern lag allein an seinem Glauben.
    »Du musst nicht mit denen reden«, sagte der Junge im Kommandoton und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf die Neuankömmlinge. »Deine Eltern haben sie geschickt.«
    »Eltern?«, fragte sie, als hätte sie vergessen, dass sie welche hatte.
    »Es muss ein Missverständnis vorliegen«, fuhr der Junge fort. Er legte den Arm um Carol, die bei seiner Berührung erschauderte, und nicht auf angenehme Weise. »Ihre Alten mögen mich nicht, aber wir sind füreinander bestimmt. Es ist nicht fair, dass die Leute uns andauernd in die Quere kommen. Sie lassen uns besser in Ruhe.«
    Er klang vernünftig, aber das war Allan genauso gewesen, als er seine Spielchen mit ihr getrieben hatte.
    »Es ist nicht so, als ob wir uns nicht umeinander kümmern würden«, fuhr der Junge fort. »Du liebst mich doch, oder,

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