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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Carol?«
    Carol nickte wie ein Hündchen.
    »Ich würde nie zulassen, dass irgendjemand ihr weh tut«, erklärte der Junge, dann ließ er seinen Blick zu Riley wandern.
    Sobald sich ihre Blicke trafen, spürte Riley das Gewicht seiner Aufmerksamkeit auf sich lasten, als wären sie allein in der Kneipe. Sie konnte hören, wie er zu ihr sprach, aber es schien, als würde niemand sonst ihn hören. Er erzählte ihr, wie hübsch sie sei, wie leid es ihm für sie täte, dass sie jetzt ganz allein sei, dass er dafür sorgen würde, dass alles wieder gut würde. Er würde sie niemals verlassen, so wie alle anderen.
    Du vertraust mir doch, oder?
, fragte er.
    Es gab einen lauten Knall, und die beiden Auszubildenden fuhren zusammen. Harper hatte einen Queue auf einem der Billardtische zerschlagen.
    »Um Himmels willen, jetzt mach schon, Heiliger«, befahl er.
    Simon riss sich zusammen und umklammerte sein Holzkreuz. Seine Lippen bewegten sich im stummen Gebet. Einen Moment später traf die Glaskugel auf den Boden und zersplitterte in winzige Bruchstücke. Carol schnappte überrascht nach Luft, als der Raum unvermittelt von Zimtduft und einem Mosaik aus flackernden Lichtern erfüllt war. Die Lichter verbreiteten sich zusammen mit dem Duft, drehten direkt auf ihren Freund ab und umschlossen ihn.
    »Was ist das?«, fragte sie nervös.
    »Verdammt …«, zischte der Junge. »Wie könnt ihr es wagen!« Wild um sich schlagend versuchte er, der Magie zu entkommen, während seine honigsüße Stimme einen näselnden Klang annahm. Sie wurde immer höher, während sein attraktives Gesicht wie bei einer umgekehrten Verschönerungskur immer fratzenhafter wurde. Seine Kleidung verschwand und enthüllte einen Körper, der aussah, als hätte man ihn in Schlamm getunkt. Stellenweise war die braune Schicht aufgesprungen und entblößte die fahle Haut darunter. Sein Blick schien sich in Riley zu bohren, die blutunterlaufenen Augen wirkten im Dämmerlicht der Kneipe wie glühende Lichter. Er hatte keine Hörner, aber hinter ihm zuckte ein langer spitzer Schwanz hin und her wie bei einer zornigen Katze. Seine krallenbesetzte Hand scharrte in der Luft.
    Jetzt, wo die Kleider verschwunden waren, erhaschte Riley einen Blick auf etwas, das kein Sterblicher sehen sollte.
    Na großartig. Das hat sich jetzt für immer in mein Gedächtnis eingebrannt.
    Sobald es den Stammgästen der Kneipe dämmerte, dass ein nackter Dämon in ihrer Mitte weilte, setzte eine Massenflucht in Richtung Ausgang ein. Als Carol die wahre Gestalt ihres Freundes sah und den Blick noch tiefer wandern ließ, schrie sie gellend auf und wich hastig zurück.
    »Ihre Seele beinahe ich hatte«, rief der Dämon. »Böse ihr seid!«
    Simon ignorierte ihn und zog ein paar dicke Latexhandschuhe an.
    »Gefälligkeiten ich jedem von euch erweise!«, bot der Dämon an.
    »Du bist erledigt«, erwiderte Harper.
    Der Dämon begann zusammenzuschrumpfen wie ein Luftballon mit einer undichten Stelle. Während er immer kleiner wurde, jaulte und fluchte er und schlug wild um sich, aber nichts konnte den magischen Prozess aufhalten.
    Das ist ja cool. Wie das wohl funktioniert?
    Am Ende war er nicht größer als dreißig Zentimeter, gefangen in einem Kreis aus hellen blitzenden Lichtern, die ein Miniaturkraftfeld bildeten. Simon sammelte den fauchenden Dämon ein, stopfte ihn in die große Einkaufstasche, zog den Reißverschluss zu und sicherte sie mit einem Vorhängeschloss. Die magischen Amulette, die am Handgriff befestigt waren, klapperten, als er die Tasche anhob. Offensichtlich sollten sie den Teufel daran hindern, sich mit den Klauen den Weg in die Freiheit zu kratzen.
    Riley klatschte, erfreut über Simons Erfolg. »Ein Punkt für die Fänger.« Er schenkte ihr ein bescheidenes Lächeln, aber sie merkte, dass ihn etwas quälte.
    Harper teilte ihre Freude nicht. Stattdessen starrte er sie beide finster an. »Was zum Teufel habt ihr zwei euch dabei gedacht?«, wollte er wissen. »Ich habe euch gesagt, dass er euch den Kopf verdrehen wird, und ihr standet da wie die Volltrottel!«
    Riley machte sich nicht die Mühe, ihm zu widersprechen. Wenn der Teufel in Simons Kopf gelangen konnte, kam er in jeden rein. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit Carol zu. Das Mädchen wirkte wie gelähmt und starrte auf die Tasche, in der ihr Exfreund steckte. Reichlich Tränen quollen ihr aus den Augen.
    »Er ist … er ist ein …«, stammelte sie.
    »Ein Dämon. So was kommt vor«, sagte Riley und versuchte,

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