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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Wohnung des Professors angebracht sind – nimm die letzten drei Tage. Sparks hatte nach seinem Tod noch einmal Besuch – von einem Dämonenseher. Jackie meint, der Dämon stünde kurz vor dem Ausbruch. Wir müssen ihn vorher finden!«
    Avery fluchte. »Wenn sich wirklich einer von denen dort herumgetrieben hat, hätte das Programm längst Alarm schlagen müssen. Ich lasse die Fotos hier doch nicht umsonst durchlaufen!«
    »Wenn derjenige sein Gesicht verborgen hat, hilft uns der Fotoabgleich nicht weiter.« Eine Mütze, ein Hut oder eine Kapuze würden genügen, um die Technik auszutricksen. »Sichtet das Material. Ich will, dass ihr jeden überprüft, der seit dem Tod des Professors das Haus betreten oder verlassen hat. Absolut jeden!«
    »Alles klar. Ich kümmere mich darum.«
    Logan wollte das Gespräch schon beenden, als er sich daran erinnerte, dass es Avery gewesen war, der ihn angerufen hatte, nicht umgekehrt. »Und was wolltest du? Hast du Neuigkeiten?«
    »So kann man es wohl nennen. Wir haben einen von den Dämonensehern ausfindig gemacht. Fletcher, Reese und Jones sind auf dem Weg zu seiner Wohnung.« Avery schwieg einen Moment, dann sagte er: »Da ist noch etwas. Ich hatte ebenfalls die Idee, die CCTV-Aufzeichnungen zu sichten, allerdings im Fall dieser Susannah Hensleigh.«
    Logan horchte auf. »Hast du sie etwa gefunden?«
    »Nein, aber ich habe etwas entdeckt, das dir nicht gefallen wird.« Ein gedämpftes Klopfen war durch die Leitung zu hören, als trommle Avery mit einem Stift auf die Tischplatte. »Eine der Aufnahmen zeigt, wie jemand aus dem Haus getragen wird, in dem diese Susannah lebte, datiert auf denselben Tag wie die Zeitung, die auf ihrem Küchentisch lag. Es sieht ganz danach aus, als hätten sie das Mädel in ein Auto geladen und wären dann mit ihr abgedampft.«
    »Kennzeichen?«
    »Negativ.« Das Klopfen des Stiftes wurde stärker, schwoll zu einem Hämmern an. »Sie haben dafür gesorgt, dass sich das Auto nicht aufspüren lässt.«
    Das würde Alessa nicht beruhigen.
    »Immerhin war sie noch am Leben«, fuhr Avery fort, »und wir haben noch eine Chance, sie zu finden. Wenn es der Maskierte gewesen wäre, hätten wir statt einer Zeitung nur ihre Leiche gefunden.«
    Logan horchte auf. »Was hat der Maskierte damit zu tun?«
    »Killt er nicht Dämonenseher?«
    »Scheiße!«
    »Du hast es nicht gewusst?«
    »Nein.« Logan beendete die Verbindung, wechselte das Menü und klickte auf den Ordner, in dem er Devons Akte abgespeichert hatte. Schon beim Öffnen der Datei hatte er ein schlechtes Gefühl. Bild um Bild ging er durch. Da war sie: Susannah Hensleigh.
    »Lass das nicht wahr sein«, flehte er und blätterte weiter. Bis er auf das Foto einer jungen Frau mit rotbraun schimmernden Locken und tiefgrünen Augen stieß. In einer Mischung aus Entsetzen und aufkommender Wut starrte er auf Alessas Bild.
    Sie hatte ihn die ganze Zeit über belogen! Nein, nicht belogen. Er hatte sie nie gefragt, ob sie eine von ihnen war. Die ganze Zeit, die er in ihrer Nähe gewesen war, hatte er nichts bemerkt! Sicher, er hatte sehr wohl herausgefunden, dass sie eine Seherin war, aber welche Bedrohung wirklich in ihr steckte, hatte er nicht einmal geahnt.
    Wenn du deinen scheiß Job gemacht und die Akte studiert hättest, statt ihr wie ein läufiger Hund hinterherzurennen, hättest du es längst gewusst. Stattdessen hatte er die Akte vollkommen vergessen und sich von diesen großen, traurigen Augen in Bann schlagen lassen. Himmel, zum ersten Mal in seinem Leben war er drauf und dran gewesen, mehr für eine Frau zu empfinden – und dann das!
    »Du bist ein Idiot, Drake«, schalt er sich selbst. »Ein blinder Narr!«
    Zumindest wusste er nun, wo er eine weitere Zielperson finden konnte. Auch wenn der Gedanke schmerzte, sie dem Rat zu übergeben, diese Frau hatte ihn nicht nur belogen, sie war auch eine Gefahr. Er musste nicht lange überlegen, um zu dem Schluss zu kommen, dass es ihre Essenz – und ihr Dämon – sein mussten, die Jackie im Flur spürte. Sie war hier gewesen, um den Professor um Hilfe zu bitten – und nach seinem Tod war sie noch einmal zurückgekehrt in der Hoffnung, Aufzeichnungen zu finden, die ihr verraten würden, was der Professor nicht mehr aussprechen konnte.
    Aber warum hatte sie sich immer wieder freiwillig in Logans Nähe begeben, wenn sie seinen Auftrag kannte? Sie wusste, dass das ein Risiko war, dennoch hatte sie ihn gebeten nach Susannah zu suchen. Wenn es stimmte, was Devon

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