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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Uniform. Zu Buffy sagte sie: »Ich komme mir vor wie… eine Wegwerfwindel.«
    »Das liegt nur an deinem Outfit. Das wollte ich dir schon lange einmal sagen«, erwiderte Buffy. Sie schüttelte den Kopf. »Manche von deinen Sachen…«
    Sie wandte sich ab.
    »Bleib bei mir, Schatz«, bat Joyce leise. »Ich weiß, dass du Angst hast. Ich habe auch Angst.«
    »Es tut mir Leid.« Buffy schämte sich schrecklich. »Mir geht’s gut, Mom. Ehrlich.« Sie wischte ihre Tränen weg, um es zu beweisen.
    »Mrs. Summers? Wir gehen in etwa fünf Minuten mit Ihnen nach unten«, sagte eine Krankenschwester in lachsfarbener OP-Kleidung und einer dazu passenden Haube.
    »Wie stillos«, murrte Buffy, als die Schwester das Zimmer verlassen hatte. »Ich dachte, man würde dich in einem Krankenbett nach unten fahren, mit Geigenmusik im Hintergrund.«
    »Ich schätze, so was gibt es nur in Seifenopern.«
    Joyce wollte nicht, dass Buffy merkte, wie sehr es sie aufwühlte, dass man sie jetzt gleich tatsächlich in den Operationssaal brachte. Sie würde den Raum mit den ganzen Geräten und den Biep-Biep-Biep-Tönen betreten und sich auf den Tisch legen. Der Grund für die Verspätung war offenbar, dass der Anästhesist noch mit einem anderen Fall beschäftigt war und ein anderer Arzt Joyces Narkose einleiten würde.
    Der ursprüngliche Operationstermin war schon seit über einer Stunde verstrichen, und sie warteten noch immer in einer Art Vorraum mit einem Bett, einer Dusche und einer Toilette. Buffy befand sich inzwischen seit fünf Stunden im Krankenhaus.
    Wäre da nicht ihre Angst gewesen, Joyce wäre längst im Stehen eingeschlafen. Aber die Angst hielt sie wach. Sie hatte nichts zu essen, nichts zu trinken, aber sie war sicher, dass sie sich nach dem ersten Bissen ohnehin übergeben hätte.
    »In Ordnung Joyce, es geht los«, sagte die Schwester. Es war erst zwei Minuten her, seit sie das letzte Mal den Kopf ins Zimmer gesteckt hatte.
    Ich bin noch nicht so weit, dachte Buffy verzweifelt. Bitte, ich bin wirklich noch nicht so weit.
    »In Ordnung.« Joyce holte tief Luft. »Kann mich meine Tochter begleiten?«
    Die Schwester machte ein bedauerndes Gesicht. »Nur bis zu den OP-Türen.«
    »Besser als nichts«, murmelte Buffy.
    Joyce sah in ihrem Kittel groß und dünn aus. Ihre Papierschuhe wirkten lächerlich. Die Haube albern.
    Und doch fand Buffy, dass ihre Mutter in ihrem ganzen Leben noch nie so schön ausgesehen hatte.
    Sie verließen das Zimmer und traten auf den Korridor. Joyce ergriff Buffys Hand und drückte sie. Zu Buffys Überraschung nahm die Schwester die andere Hand ihrer Mutter, und Joyce drückte auch ihre Hand.
    »Meiner Mutter hatte man eine sehr schlechte Prognose gestellt«, vertraute die Schwester ihnen an. »Vor zwölf Jahren. Sie ging gerade mit einem brandneuen Ehemann auf Kreuzfahrt nach Puerto Vallarta.«
    »Ihrem eigenen?«, fragte Joyce. Die beiden Frauen kicherten. Buffy blickte nur starr geradeaus. Ihr Herz hämmerte.
    Das kann nicht wahr sein. Das kann nicht wahr sein.
    Die Schwester senkte die Stimme. »Ob Sie’s glauben oder nicht, sie hatte ihn bei einem Blind Date kennen gelernt. In einer Nudistenkolonie.«
    »Unglaublich!« Joyce tat empört. Sie kicherte. »Ich schätze, dass der Ausdruck Blind Date in diesem Fall nicht ganz zutreffend ist.«
    Die Frauen lachten. Buffy hatte das Gefühl, im nächsten Moment losschreien zu müssen.
    Dann drehte sich ihre Mutter plötzlich zu ihr um und legte ihre Arme um sie. »He, du«, flüsterte sie in Buffys Ohr. »Es wird alles gut.«
    »Ich weiß.« Buffys Stimme klang dünn und verschüchtert und verloren.
    Sie fühlte sich noch verlorener, als ihre Mutter sie losließ und wartete, bis die Schwester die hellgraue OP-Tür per Knopfdruck öffnete. Es klickte und die Tür schwang auf. Dahinter lag ein weiterer, von Türen gesäumter Korridor voller Leute in Chirurgenkitteln.
    Arm in Arm mit der Schwester trat Joyce über die Schwelle und ließ Buffy allein zurück.

    Der Operationssaal sah genauso aus wie die im Fernsehen. In der Mitte des Raumes stand ein flacher, gepolsterter Tisch mit einer riesigen Lampe darüber, umgeben von den verschiedensten rollbaren medizinischen Geräten und den Mitgliedern des OP-Teams.
    »Legen Sie sich einfach hier drauf«, sagte die Schwester und half ihr auf den Tisch.
    »Oh, er ist ja warm«, entfuhr es Joyce überrascht.
    »Er wird beheizt. Und Ihre Arme und Beine werden in Spezialwärmer gehüllt. Sie sehen aus, als wären sie

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