Die Daemonin des Todes
die Augen. »Ich bin eine ausgebildete Krankenschwester und seit fünfzehn Jahren in diesem Gesundheitsfürsorgesystem tätig, und…«
»Nun, dies ist ein Krankenhaus, kein Gesundheitsfürsorgesystem, und Sie sind keine Ärztin«, schoss Buffy zurück. »Müssen wir erst Ihre Vorgesetzte rufen?«
Die Augen der Schwester wurden noch schmaler. »Ich bin die Vorgesetzte. Und ich schlage vor, Sie unterhalten sich mit Dr. Martinez und Dr. Coleman über die Diagnose, wenn Sie solche Schwierigkeiten damit haben, sie zu akzeptieren.«
Die blonde Schwester murmelte: »Wir können das Krankenblatt aktualisieren, sobald wir mehr Informationen haben, Miss Summers. Und ich verspreche Ihnen, dass ich mich persönlich darum kümmern werde«, fügte sie hinzu. Ihre Wangen röteten sich, als die andere Schwester einen giftigen Blick auf sie richtete. »Ihre Mutter ist im Wartezimmer, gleich hier den Gang runter.« Sie wies in die entsprechende Richtung. »Soll Ihnen jemand den Weg zeigen?«
»Nein. Ich finde es schon«, sagte Buffy frostig. Dann fiel ihr ein, dass diese Frau nett zu ihr gewesen war und sich dadurch wahrscheinlich Ärger eingehandelt hatte. Also rang sie sich ein kurzes Lächeln ab und sagte: »Danke.«
»Ich weiß, wie schrecklich es ist«, begann die Schwester. Dann räusperte sich die ältere, und die jüngere verstummte. Aber sie lächelte Buffy traurig an.
Buffy ging in die Richtung, die ihr die Schwester gezeigt hatte. Sie hörte jemand weinen. Quietschende Schritte auf dem glänzenden Linoleum.
Draußen war es noch immer dunkel.
Sehr dunkel.
Der Morgen dämmerte fast, als Oz und Willow in die Bibliothek stürmten. Giles war selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich blass. Er hatte Willow so spät in der Nacht nicht anrufen können, aber es war ihm gelungen, Oz telefonisch zu erreichen. Giles hatte ihn gebeten, Willow eine E-Mail zu schicken und dann in die Bibliothek zu kommen. Er hatte sie außerdem zur Eile gedrängt.
»Danke, dass ihr beide gekommen seid«, begrüßte er sie.
»Kein Problem«, sagte Oz.
»Was ist passiert?«, fragte Willow.
»Ich habe einen Anruf von Cordelia erhalten. Aber am anderen Ende war nur lautes Schreien zu hören. Wenn ich Sternchen-Sechs-Neun drücke, kommt die Nachricht, dass der Teilnehmer vorübergehend nicht erreichbar ist.«
Oz und Willow wechselten einen Blick. Willow nagte an ihrer Unterlippe und sagte: »Und Sie haben keine Ahnung, wo sie waren?«
»Nicht die geringste. Sie wollten nach möglichen Hinweisen auf Veroniques Versteck oder nach unseren Grabräubern suchen, um ihnen zu ihrem Schlupfwinkel zu folgen. Ich hatte gehofft, sie würden noch einmal anrufen. Aber…« Er zuckte die Schultern.
»Wir machen uns sofort auf die Suche nach ihnen«, erklärte Willow.
Als sie auf dem Absatz kehrtmachte, griff Oz nach ihrer Hand und fragte: »Wo?«
»Wo? Na, es gibt eine Menge Wos.« Willow straffte sich. »Und je früher wir die vielen Wos abklappern, desto eher wissen wir, wo sie nicht sind.«
»Andererseits«, warf Giles ein, »hat Buffy dienstfrei, und wenn wir Xanders und Cordelias Aufenthaltsort ermitteln, können wir ihnen als Team helfen. Wenn wir uns trennen, erweisen wir uns vielleicht als weniger schlagkräftig.«
»Das Krankenhaus«, sagte Willow leise. »Oh, arme Buffy.«
Für einen Moment war es still. Dann sagte Oz: »Wahrscheinlich ist das nicht sehr einfühlsam von mir, aber die Jägerin kann nicht dienstfrei haben. Nicht jetzt.«
Giles seufzte. Er ließ die Schultern vor Müdigkeit hängen, als er nickte. »Der Meinung bin ich auch. Aber ich hielt es für besser, nichts zu sagen. Es ist überaus unglücklich, dass all das zur selben Zeit passiert, doch Buffy ist die Jägerin. Sie muss ihre Pflicht erfüllen.«
»Sie ist außerdem eine Tochter«, flüsterte Willow kaum hörbar. »Und ich habe Mrs. Summers sehr gern.«
Die drei sahen sich an.
»Zum Krankenhaus«, sagte Giles.
Sie verließen die Schule.
Nachdem Joyce hundert Fragen über ihre Gesundheit, ihre früheren Operationen und eine Million andere Dinge beantwortet hatte (unter anderem ob sie bereit war, sich als Organspenderin registrieren zu lassen, und ob sie in der vergangenen Nacht wie vorgeschrieben gefastet hatte) - dachten die etwa, dass sie aus dem Fenster gestiegen war und sich eine Pizza geholt hatte? -, gab man ihr einen Krankenhauskittel zum Anziehen. Außerdem eine Papierhaube und ein Paar Papierschuhe.
Sie saß auf ihrem Krankenbett und betrachtete ihre
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