Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
Schluckbeschwerden, Schwindelgefühle…«
    »Klassische Angstsymptome.« Dr. Coleman drückte ihren Arm. »Sie werden schon wieder verschwinden.«
    Buffy fühlte sich beunruhigt, obwohl sie nicht genau wusste, warum. Aber sie nickte und folgte der Ärztin hinaus auf den Korridor.
    »Gehen Sie den Gang hinunter und dann nach links. Sie liegt in Zimmer 311.« Dr. Coleman schenkte ihr erneut ein Lächeln. »Ich werde jetzt in mein Hotelzimmer gehen und mir einen Krug Margarita kommen lassen.«
    Buffy war ein wenig überrascht; diese seriöse alte Dame sah gar nicht wie der Margaritatyp aus. Aber sie nickte und wandte sich ab. Dann fuhr sie herum. »Dr. Coleman!«, rief sie der sich entfernenden Gestalt hinterher.
    »Danke«, sagte Buffy herzlich. »Tausend Dank für alles.«
    »Es wird alles gut. Für Sie beide.« Die Ärztin winkte und ging langsam weiter.
    Buffy rannte los, verlangsamte ihre Schritte aber wieder, als sie hinter einer großen Konsole eine Schwester entdeckte, die ihr einen verweisenden Blick zuwarf. Sie bog um die Ecke und eilte zum Zimmer 311.
    Unterwegs passierte sie einen Raum, in dem ein Mann mit ausländischem Akzent »Hallo? Hallo?« stöhnte. Aus einem anderen Zimmer drang Weinen.
    Die Tür von 311 stand offen, und Buffy stürzte hinein.
    Joyce öffnete die Augen und lächelte sie an. In ihrem Handrücken steckte eine IV-Nadel, und sie wirkte sehr blass vor dem Hintergrund des weißen Kissens. Aber sie war ihre Mom.
    Und sie hatte keinen Krebs.
    »Haben sie es dir gesagt, Mom?«, fragte Buffy und brach in Tränen aus.
    Joyce streckte ihren rechten Arm aus. »Buffy, Schätzchen, komm her.«
    Buffy kniete neben dem Bett nieder und weinte. Heftige Schluchzer erschütterten ihren ganzen Körper; ihre Kehle war so zugeschnürt, dass sie kaum noch atmen konnte.
    Sie wusste nicht, ob sie fünf Minuten oder fünf Stunden geschluchzt hatte, aber nach einer Weile konnte sie nicht mehr weinen, auch wenn alles in ihr danach verlangte. Erst jetzt dämmerte ihr, dass ihre Mutter die ganze Zeit den Scheitel ihres gesenkten Kopfes gestreichelt hatte.
    Buffy blickte auf. Ihre Mutter stöhnte leise vor Schmerz.
    »Mom?«, fragte Buffy alarmiert.
    »Es ist bloß der Wundschmerz. Ich bekomme gleich eine Morphininfusion.« Sie berührte Buffys Haar. »Ich hatte Angst, ich müsste dich allein zurücklassen.«
    »Ich hatte Angst…«, begann Buffy, um dann in sich zusammenzusacken. »Ich hatte einfach Angst.«
    »Mein armes kleines Mädchen. Du hast so viel durchgemacht.« Ein Strahlen ging über Joyces Gesicht. »Ich werde weiter für dich da sein, Schätzchen.«
    »Man hat mir gesagt, dass du noch immer krank bist. Du hast etwas, das man Tal-Fieber nennt.«
    »Klingt ziemlich seltsam, hm?« Joyce grinste. Dann verblasste ihr Lächeln. Ihre Lider flatterten. »Schatz, ich bin so müde. Geh und hilf Mr. Giles.«
    »Nein«, protestierte Buffy.
    »Ich bin okay. Ich bin nur sehr müde.« Joyce tätschelte ihren Kopf. »Sag der Schwester, sie soll mir ein Schmerzmittel bringen, ja?«
    »Ich werde dich nicht allein lassen.«
    »Schatz, ich muss schlafen. Ich brauche Ruhe.« Sie legte den Kopf zur Seite und musterte Buffys Gesicht. »Wenn ich dich anschaue, empfinde ich noch immer dieselbe Ehrfurcht wie damals, als ich dich zur Welt brachte. Sie legten dich in meine Arme.« Ihre Augen schlossen und öffneten sich wieder. »Vor etwa fünf Minuten.«
    »Und jetzt bin ich schon erwachsen. Fast.« Buffy hatte schreckliche Sehnsucht nach den früheren, einfacheren Tagen.
    Joyce kicherte. Dann nickte sie ein.
    Buffy verließ widerstrebend den Raum. Sie fand ein paar Schwestern, die über einen neuen Arzt tratschten, und bat sie, ihrer Mom ein Schmerzmittel zu geben.
    »Wir kümmern uns schon um sie, meine Liebe«, nickte eine der Schwestern.
    »Gut«, murmelte Buffy.
    Sie ging weiter und versuchte, sich auf die aktuellen Probleme zu konzentrieren - Xander und Cordelia in Schwierigkeiten, eine unsterbliche Vampirin, das Trisoundso und so weiter. Aber alles, was sie denken konnte, war: Meine Mom wird nicht sterben.
    Sie verließ das Krankenhaus, ohne die Schatten zu bemerken, die sich am Hintereingang sammelten.
    Ohne zu bemerken, dass sie den Tod mitbrachten.

14
    Das kretische Meer, 1862

    Sie navigierten nach den Sternen, der Wind blähte ihre Segel, die Takelage war straff gespannt. Aber Veronique schenkte den Sternen oder dem Wind oder den vollen Segeln keine Beachtung. Sie stand am Bug des Schiffes, blickte hinaus auf das

Weitere Kostenlose Bücher