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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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widerwillig den Motor an und fuhr zur Arbeit. Ihr rostiger Chevy Corsica fiel in den meisten Vierteln von Sunnydale unangenehm auf und zog die missbilligenden Blicke anderer Autofahrer und sogar mancher Fußgänger auf sich. Aber dies änderte sich, als sie sich dem Fish Tank näherte. Manchmal fiel ihr Wagen in diesem Teil der Stadt aus dem gegenteiligen Grund auf: Im Vergleich zu den anderen Autos, die am Straßenrand parkten oder vorbeifuhren, war er in einem hervorragenden Zustand.
    Das Tank war nur ein paar Blocks von den Docks mit ihren Lagerhäusern und Fischfabriken entfernt, aus deren Belegschaften sich der Großteil der Gäste rekrutierte. Die Leute dort arbeiteten hart und besuchten das Tank vor allem, weil sie nicht genug Zeit oder Kraft oder das Interesse hatten, woanders hinzugehen.
    Sie musste eine Weile herumfahren, bis sie einen Block vom Tank entfernt in einer Seitengasse einen akzeptablen Parkplatz fand. Überall standen Parkverbotsschilder, aber die Besitzer des Gebäudes hatten noch nie jemand abschleppen lassen. Das Auto würde hier sicher sein. Der einzige Gegenstand, der einen Diebstahl lohnte, war das Radio, und das war ebenfalls ein Haufen Schrott.
    Pepper bemerkte den salzigen Geschmack der Luft, als sie aus dem Auto stieg, und sie dachte ans Meer. Früher war sie gerne geschwommen und sogar gesegelt, wenn sich die Gelegenheit geboten hatte. Aber jetzt bedeutete das Meer nur Gäste - ein ständiger Strom von Männern, die mit den Fischkuttern im Hafen eingelaufen waren oder die Frachter an den Docks entladen hatten.
    Sie fröstelte leicht im kühlen Wind und schlang die Arme um sich. Die Gasse war dunkel und bis auf ein paar andere parkende Autos leer. Hinten auf der Straße war es noch zu früh, als dass viele der Stammgäste unterwegs waren. Manche von ihnen wurden nicht vor zehn Uhr aktiv.
    Sie rümpfte die Nase, als der Wind sich drehte und den widerwärtigen Gestank aus einem nahen Müllcontainer heranwehte, und machte sich auf den Weg zur Straßenecke, von wo aus es nicht mehr weit zum Tank war.
    Pepper hörte nicht einmal, wie der Fremde hinter ihr auftauchte.
    »Kalt?«, fragte er.
    Sie drehte sich um und entdeckte einen großen, bärtigen Mann, der sie erwartungsvoll ansah.
    »Möchten Sie meine Jacke haben?«, fragte er mit einem exotischen Akzent.
    Für einen Moment hätte sie fast gelächelt, fast Ja gesagt. Dies war ganz offensichtlich eine andere Sorte Mann als die Kerle, die sich im Fish Tank herumtrieben. Dies war ein Mann, der nicht den Rest seines Lebens, nicht einmal eine einzige Stunde in diesem Dreckloch verbringen würde. Er war elegant gekleidet, gut aussehend und wirkte sehr fremdländisch. Sie hätte fast Ja gesagt.
    Aber da war etwas an ihm, das Pepper beunruhigte. Etwas in seinen Augen.
    »Wissen Sie, ich arbeite direkt um die Ecke. Aber vielen Dank für Ihr Angebot«, erwiderte sie.
    Zorn blitzte in seinen Augen auf und eine Verwandlung ging mit ihm vor. Seine Nasenflügel blähten sich, seine Gesichtszüge schienen zu verschwimmen, sich zu verzerren. Seine Augen leuchteten.
    Er war ein Ungeheuer.
    Pepper öffnete den Mund, um zu schreien, und dann schlug er sie. Sie kippte nach vorn, fiel zu Boden und wurde von ihm aufgefangen. Benommen und zu schwach, um noch schreien zu können, spürte sie vage, wie er sie in die Arme nahm und in die Dunkelheit trug. Wie aus weiter Ferne hörte sie das Brummen eines Automotors.
    Dann nichts mehr.

    Als Ephialtes das baufällige Steingebäude mit seinen vernagelten Fenstern betrat, hatte er die Frau über seine Schulter geworfen. Konstantin erkannte sofort, dass sie noch am Leben war. Er verfolgte, wie Ephialtes die Bewusstlose in eine dunkle Ecke trug und auf den Boden legte. In Konstantins Augen war sie eine hübsche Kreatur, vom Leben ein wenig gezeichnet, aber Menschen waren im Allgemeinen nicht gerade robust.
    Bis auf die Jägerin. Er erinnerte sich noch gut an ihre Stärke, die ihn sowohl erzürnt als auch erstaunt hatte.
    Diese Frau hier war nur ein matter Abklatsch der Jägerin. Aber das würde nicht mehr lange so sein. Ganz und gar nicht. Bald würde sie verwandelt sein.
    Er sah Ephialtes an. Hinter ihm, in einem Raum, der früher das Büro des Polizeichefs gewesen war - bis zur Fertigstellung des neuen Polizeireviers vor ein paar Jahren - waren drei neugeborene Vampire, alle von Veronique persönlich gezeugt, mit dem Bau des Nestes beschäftigt.
    Das Nest. Konstantin wusste nicht genau, für wen das Nest bestimmt

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