Die Daemonin des Todes
zu nennen.
A strange voice drew me to the graveyard…
In der siebten Klasse hatte Xander eine intensive Teenager-Todessong-Phase durchgemacht, und als seine beste Freundin hatte Willow die ganze Zeit mit ihm gelitten. Jetzt kannte sie nicht nur die Geheimnisse der Infinitesilmalrechnung, Zaubersprüche, Beschwörungsformeln, die Telefonnummern all ihrer Freunde und wahrscheinlich einhundertfünfzig interessante Fakten über Wölfe, sondern auch den gesamten Text von Strange Things Happen in This World.
»Vielleicht könnt ihr mir noch mal erklären, warum es heute Nacht eine gute Idee ist, obwohl es gestern Nacht fast zu einer Katastrophe gekommen wäre«, sagte Xander.
»Nun, zum einen, weil wir heute Nacht besser bewaffnet sind«, sagte Willow optimistisch.
»Die Vampire sollen ruhig ihre Faxen machen - wir sind gerüstet«, stimmte Oz zu.
»Oh, klar, das ist es«, höhnte Xander. »Diese Vampire und ihre Faxen. Ich persönlich ziehe einen schaumigen Cappuccino vor. Aber wenn ihr unbedingt Vampire jagen wollt…«
»Wollen?«, fragte Cordelia und funkelte ihn an. Sie warf die Hände hoch, ein Kreuz in der einen und einen Pflock in der anderen. »Ich weiß nicht mal, warum ich hier bin.«
»Als komische Nummer?«, schlug Xander vor.
Cordelia starrte ihn nur finster an.
Alle waren bewaffnet - mit Weihwasser, Pflöcken und Kruzifixen. Xander hatte Willow gedrängt, Buffy zu bitten, sie zu begleiten, aber Willow hatte sich geweigert. Ihre beste Freundin musste sich jetzt um ihre Mutter kümmern. Der Mond schien auf die Hart-Gruft herab, in der die Vampire Willow und die anderen eingesperrt hatten - okay, genau genommen haben wir uns selbst eingesperrt. Ihr fiel ein, dass sie bald wiederkommen musste, am Tage, um ihr Versprechen zu erfüllen und den Geistern der Toten als eine Art Fenster zur Welt der Sterblichen zu dienen. Der Gedanke ließ sie frösteln.
Als sie die Gruft passierten, hörte Willow, wie sich im Innern etwas bewegte.
Sie winkte den anderen zu, legte einen Finger an die Lippen und deutete auf die Gruft. Oz nickte. Er hatte es auch gehört. Willow atmete mehrmals tief durch und murmelte ihren Lieblingsschutzzauber, nur um sicherzugehen.
»Beim Licht des Tages und beim Herz der Erde,
Ich verbanne alle bösen Geister von meiner Bettstatt und Couch;
Ich verbanne euch aus meinem Haus und Heim;
Ich verbanne euch aus meinem Fleisch und Blut, meinem Leib und
meiner Seele;
Ich verbanne euch für immer aus meinem Geist und meinen
Gedanken;
Meinen Ängsten und meinen Stärken;
Bis ihr jeden Berg bezwungen, jedes Tal durchquert,
Jeden Strom und jeden Fluss erkundet,
Alle Sandkörner an allen Stränden gesiebt,
Jeden Stern am Himmel gezählt habt.
Ich verbanne euch.«
Die Tür stand noch immer so weit offen, wie sie sie gestern Nacht zurückgelassen hatten. Willow hob ihre Taschenlampe und knipste sie an. Der Lichtstrahl stach in die Dunkelheit der Gruft.
Und der hirnlose neugeborene Vampir, der hungrig und verzweifelt in dem Grabmal herumgeschlurft war, stürzte sich auf sie.
Buffy erreichte Angels Haus und blieb einen Moment davor stehen, um sich wieder zu beruhigen. Auf halbem Weg hatte sie so heftig zu zittern angefangen, dass sie nicht mehr weitergehen konnte. Sie war einfach zu Boden gesunken und hatte nach Luft geschnappt, obwohl jeder Atemzug in ihrer Kehle schmerzte.
Sie wusste nicht, wie lange sie dort gelegen hatte. Die Sterne schienen sich wie betrunken am Himmel zu drehen, aber vielleicht lag dies nur an ihr. Jedenfalls rappelte sie sich schließlich auf und schleppte sich weiter. Wenn sie es bis zu Angel schaffte, würde sie in seinen Armen neue Kräfte schöpfen können. Für einen kurzen Augenblick würde sie nicht die Jägerin sein, sondern bloß Buffy, und sie würde ihr Gesicht an der Brust ihres Freundes vergraben und vielleicht ein wenig weinen. Vielleicht würde er ihr sagen, dass alles gut werden würde.
Vielleicht würde sie ihm glauben.
Sie ging zur Tür und drückte sie auf. Die Leuchter an den Wänden tauchten das im
Art-Deco-Stil eingerichtete Wohnzimmer in diffuses Licht. Wie oft war sie schon hierher gekommen? Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Aber in dieser Nacht sah für sie alles anders aus. Sie hatte fast das Gefühl, noch nie zuvor hier gewesen zu sein.
»Angel?«, rief sie leise. Sie wurde in dieser Nacht noch auf dem Shady-Hill-Friedhof erwartet, wo ihre Freunde bereits seit Einbruch der Dunkelheit patrouillierten. Aber sie hatte Angel
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