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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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zu mieten.
    Nach allem, was Angel über sie gehört hatte, ergab das einen Sinn. Nach jener Zeit in der Gasse hatte sie in Harvard Medizin studiert und im Anschluss an die Promotion onkologische Forschungen an mehreren berühmten Instituten betrieben, unter anderem an der Mayo-Klinik. Die meiste Zeit arbeitete sie als Beraterin für Ärzte und Krankenhäuser auf der ganzen Welt. Offenbar war sie nach Sunnydale gekommen, um mit den hiesigen Krebsexperten über neue Erkenntnisse in der Gentherapie zu diskutieren.
    Irgendjemand im Sunnydale Hospital muss eine Menge Einfluss haben, sonst wäre sie nie hierher gekommen. Joyce Summers weiß wahrscheinlich nicht einmal, welches Glück sie hat. Sie bekommt die beste medizinische Betreuung, und alles ist nur ein Zufall.
    Leah hatte nie geheiratet. Ihr Verlobter Roger Giradot war während des Krieges im Pazifik gefallen. Leah hatte es geschafft, eine Menge aus ihrem Leben zu machen. Sie war eine außergewöhnliche Frau. Vor allem in Angels Augen, obwohl sie davon wahrscheinlich nicht einmal etwas ahnte.
    Macht das die Aussicht auf den Tod irgendwie erträglicher?
    Er wusste es nicht. Als er näher darüber nachdachte, stellte er fest, dass er keine konkrete Meinung über seinen eigenen Tod hatte. Hatte er so lange gelebt, dass der Tod nur noch eine bloße Abstraktion für ihn war? Wie weit entfernte ihn dies von den anderen Menschen?
    Aber ich bin kein Mensch, rief er sich ins Gedächtnis zurück. Ich bin ein Vampir.
    Er hatte dem Tod schon oft ins Auge gesehen. Er war jederzeit bereit gewesen, sich für Buffy zu opfern. Oder für Willow. Oder für irgendeinen von den anderen. Oder ist das bloß Gerede, weil ich mir nicht mehr vorstellen kann, tatsächlich zu sterben?
    Wenn man stirbt und zurückkehrt, ist man dann wirklich tot gewesen?
    Spielt das eine Rolle?
    Schweigend beobachtete er, wie Leah die Tür zum Sunnydale Suites Inn öffnete und bedächtig über die Schwelle trat.
    Ja, dachte er. Es spielt eine große Rolle.

8

    »Das stinkt.«
    Sie standen auf dem kleinen »Hügel« des Shady-Hill-Friedhofs und für einen Moment sagte niemand ein Wort. Die Jägerin und ihre engsten Freunde. Jene, die ihr immer Rückendeckung gaben. Die immer für sie da waren, selbst wenn sie es nicht direkt für sie taten. Wie Cordelia zum Beispiel. Buffy wunderte sich oft über Cordelias Bereitschaft, auf der Seite der Guten zu kämpfen. Man konnte über sie sagen, was man wollte - und das meiste davon war unfreundlich, aber wahr -, doch es ließ sich nicht bestreiten, dass sie keines von den üblichen schönen, hohlen, beliebten, hochnäsigen Mädchen war. Sie hatte einen Kern aus Stahl, den Mut, sich den Dingen zu stellen, die im Verborgenen lauerten, statt vor ihnen davonzulaufen. Und das ganz im Widerspruch zu ihrem sonstigen Streben nach gesellschaftlicher Dominanz.
    Dann war da Oz. Sicher, er war ein Werwolf und alles. Aber er war bereit gewesen, ihr zu helfen, noch bevor er sich in Willow verliebt oder herausgefunden hatte, dass in Sunnydale die Mächte des Bösen der Jägerin im Verhältnis mehrere Millionen zu eins überlegen waren.
    Willow und Xander waren ein anderer Fall. Sie liebten sie einfach. Buffy wusste das, und es bedeutete ihr mehr, als sie je in Worte fassen konnte. Sie waren immer zur Stelle, ihr den Rücken freizuhalten, die Kavallerie zu spielen, wenn das Böse so übermächtig wurde, dass nicht einmal eine Jägerin allein mit ihm fertig wurde. Doch diesmal konnten sie nicht viel für sie tun. Sie konnten Buffy bei ihrem Kampf nicht helfen. Denn diese Schlacht musste sie allein ausfechten.
    Nein. Das stimmt nicht. Diese Schlacht muss Mom allein ausfechten. Und ich habe keine andere Wahl, als nur dazustehen und zuzusehen und mich selbst dafür zu hassen, dass ich keine Möglichkeit habe, ihr zu helfen.
    Buffy sah ihre Freunde an und erkannte, dass sie in gewisser Hinsicht alle in derselben Lage waren.
    »Mann, das stinkt total«, sagte sie mit noch mehr Nachdruck.
    »Welchen Teil meinst du?«, fragte Oz.
    »Das frage ich mich auch«, nickte Xander.
»Den Vampire-und-Leichenräuber-haben-uns-mächtig-verwirrt-und-wir-müssen-
diese-unsterbliche-Vampirin-finden-Teil oder den Mom-ist-nicht-gesund-Teil oder
    den Es-ist-schon-zehn-nach-acht-und-Angel-kommt-schon-wieder-zu-spät-Teil?«
    »Ich bin noch nie eine Optimistin gewesen, aber du deprimierst sogar mich«, bemerkte Cordelia.
    Buffy rang sich ein mattes Lächeln ab. Sie suchte Willows Blick, als ihr dämmerte, dass

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