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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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versprochen, ihn vorher noch zu besuchen.
    Sie rief erneut seinen Namen. Als sie keine Antwort erhielt, schlich sie auf Zehenspitzen tiefer ins Haus. Vielleicht schläft er noch.
    Sie trat auf den Flur. »Angel?«
    Auf seinem Bett fand sie eine Nachricht in der Handschrift, die sie einst zu hassen gelernt hatte. Nachdem sie an ihrem siebzehnten Geburtstag miteinander geschlafen hatten, hatte er erneut seine Seele verloren. Der Dämon in ihm hatte die Kontrolle über seinen Körper übernommen, und er war wieder zu Angelus geworden, der mit dem Engelsgesicht, einer der meistgehassten und meistgefürchteten Vampire aller Zeiten.
    Um sie zu quälen, hatte er auf ihrem Kissen Zeichnungen von Buffy deponiert. Von ihrer Mutter. Und von Jenny Calendar, der Zigeunerspionin, die ihn und Buffy beobachten sollte und sich schließlich in Giles verliebt hatte. Giles hatte sich ebenfalls in sie verliebt, trotz ihres Verrats an der Jägerin.
    Angelus hatte Jenny ermordet, ihre Leiche in Giles’ Bett gelegt und ihn mit einer Nachricht nach oben gelockt, von der Giles geglaubt hatte, dass sie von Jenny stammte.
    Und jetzt lag ein Briefumschlag auf Angels Kissen.
    Sie fröstelte, als sie ihn öffnete.

    Buffy,
    ich denke, dass du etwas Zeit mit deiner Mutter verbringen willst, deshalb bin ich allein losgezogen. Ich treffe dich wie abgemacht um halb neun mit den anderen auf dem
Shady-Hill-Friedhof.
    In Liebe
    Angel

    Ihr Herz machte bei dem Wort Liebe einen Sprung. Es war ihr peinlich, dass es ihr so viel bedeutete und sie es wie ein kleines dummes Mädchen anstarrte. Aber sie starrte es an. Und es bedeutete alles für sie.
    Vorsichtig faltete sie den Zettel zusammen und steckte ihn in die Tasche ihres Sweatshirts. Sie setzte sich aufs Bett und legte ihre Hände auf das Laken. Es fühlte sich kühl an. Im Zimmer war es kalt.
    Er wird nicht altern, dachte sie. Er wird nicht…
    Sie brach in Tränen aus, die wie ein Echo der schweren, herzzerreißenden Schluchzer ihrer Mutter waren. Sie nahm sein Kissen, drückte es gegen ihr Gesicht und konnte seinen Geruch wahrnehmen. Er wird nie Krebs bekommen.
    Allein in Angels Haus, weinte sie, als wäre ihre Mutter gestorben. Der Schmerz war unerträglich. Zu stark, um allein damit fertig zu werden.
    Aber sie war froh, dass er nicht hier war. Er war schon Hunderte von Jahren alt. Um ihn herum alterten die Menschen und starben, während er ewig jung blieb. Er musste diese Art von Trauer bereits vor langer Zeit hinter sich gelassen haben. Er bleibt im Ring stehen, während wir normalen Menschen mit der Zeit ausgezählt werden.

    Willow schrie, als der sabbernde Vampir nach ihr griff. Die anderen rissen sofort ihre Kreuze hoch, und der Vampir brüllte wie das Frankenstein-Monster beim Anblick von Feuer und wich zurück.
    »Du hast dich mit dem falschen Mädchen eingelassen, Alter!«, rief Willow, als sie das geifernde Wesen pfählte. Es explodierte, und das war es dann.
    Oz sah sie an. Sie sah Oz an. »Okay, meine knallharte Liebste braucht offenbar Beschäftigung.«
    »He.«
    Alle drehten sich um.
    Buffy stand in der Gruft. Sie sah schrecklich aus. Ihre Augen waren groß und geschwollen und blickten verloren drein, wie eine Precious-Moments-Figur, die gerade ihre besten
Precious-Moments-Freunde verloren hatte.
    »Oh Gott, Buffy«, flüsterte Willow und eilte zu ihr.
    »Ich bin okay«, krächzte Buffy.
    Aber Willow nahm sie fest in ihre Arme.

    Die silberhaarige Frau wartete darauf, dass der Fahrer aus dem Taxi stieg und ihr die Tür öffnete.
    Diese Zeiten sind längst vorbei, dachte Angel, um dann kurz zu lächeln, als der sichtlich gereizte Taxifahrer um den Wagen herum zur Beifahrertür stapfte und sie aufriss.
    Leah Coleman stieg wie eine Königin aus dem Wagen, mit würdevollen, bedächtigen, wenn auch nicht ausgesprochen langsamen Bewegungen. Die meisten älteren Menschen verhielten sich vorsichtig. Gebrochene Knochen heilten gegen Ende des Spieles nur schwer.
    Nur dass es kein Spiel ist. Wenn es eins wäre, hätten wir alle viel mehr Spaß dabei.
    Er dachte wieder an die Gasse zurück und an die junge Frau, die sie gewesen war. So schön. Doch trotz ihrer Energie und ihres Schwungs war sie damals weit weniger selbstbewusst gewesen als die Frau, die jetzt vorsichtig - nicht ängstlich - zum Haupteingang des Sunnydale Suites Inn ging. Dass sie hier wohnte, deutete darauf hin, dass sie zu lange in der Stadt bleiben würde, um ein normales Hotel zu nehmen, aber nicht lange genug, um ein Apartment

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