Die Daemonin des Todes
bestätigte sie. »Schön für dich.«
Widerwillig ging sie weiter. Ich werde mich später um dich kümmern, versprach sie ihm stumm.
Sie verschmolz mit der Dunkelheit und glitt tiefer in den Park. Kurz darauf entdeckte sie einen jungen Mann in einem Crestwood-College-Sweatshirt. Er trug einen Kopfhörer und hatte einige Bücher unter den Arm geklemmt.
Er ist süß, dachte sie, als sie ihn angriff. Er hörte sie nicht kommen, erfuhr nie, was passierte. Aber er kämpfte. Oh, wie er kämpfte.
Köstlich. Sie saugte ihn völlig aus. Aber erst nachdem sie ihm etwas von ihrem eigenen Blut eingeflößt hatte.
Manche Menschen sind brillant. Andere können kaum für sich selbst sorgen. Wieder andere brauchen ständige Pflege, weil in ihnen Dämonen toben.
In dieser Hinsicht sind die Mächte der Hölle den Menschen sehr ähnlich, die sie zu vernichten trachten.
Der Vampir stolperte weiter. Sein Dämonengehirn hatte sich erst halb entwickelt. Er hatte nicht ganz verstanden, was die Anführerin von ihm wollte. Benommen und desorientiert hatte er zusammen mit den anderen auf den Befehl zum Aufbruch gewartet, um dann das Gebäude zu verlassen und allein loszuziehen. Teils folgte er seinem Instinkt, aber im Grunde war es der Zufall, der ihn zu einem nahe gelegenen Friedhof führte, wo er orientierungslos über Grabsteine und Baumwurzeln stolperte.
Er war hungrig.
Das war alles, was er wusste.
Die Stationsschwestern brachten ein zusätzliches Tablett mit Abendessen für Buffy. Lustlos schob sie die gebratenen Truthahnstreifen auf ihrem Teller hin und her. Sie brachte einfach nichts herunter, nicht einmal Wasser. Aber sie wollte nicht, dass ihre Mutter es bemerkte.
Doch Joyce war schon zu lange ihre Mutter, um sich täuschen zu lassen. Als Buffy flüchtig lächelte und sagte: »Das war wirklich gut für Krankenhausessen«, verdrehte Joyce die Augen.
»Ich werde sie bitten, dir ein Sandwich zu machen, bevor du auf Patrouille gehst«, bot sie an.
Buffy seufzte. »Ich hätte lieber ein paar Kekse.«
Joyce schlürfte ihre Fleischbrühe. »Nun, ich hoffe, dass du unterwegs etwas isst.«
»Ich schau bei Denny’s rein, wenn ich die erste Pause mache«, versprach Buffy.
Eine junge Frau in einem rosa Kittel und einer weißen Hose mit Gummibund räumte das Tablett ab. Dann maß sie Joyces Blutdruck und Temperatur. Mit lauter Stimme fragte sie: »Joyce, wollen Sie etwas gegen die Schmerzen haben?«
Joyce machte ein verlegenes Gesicht, als sie »Ja« murmelte. Sie zuckte die Schultern und sah Buffy an. »Meine Brust. Sie ist etwas wund.«
Sie hob ihre Plastiktasse. »Kann ich noch etwas Eiswasser haben?«, fragte sie die Frau. Buffy wollte ihr sagen, dass sie nichts heben, sich nicht einmal bewegen sollte, aber sie wusste, wie sehr ihre Mutter so etwas hasste. Das galt für beide. Die Summers-Frauen waren starke Frauen, und sie wollten nicht bevormundet werden. Hin und wieder umsorgt, ja. Natürlich auch verwöhnt, dann und wann. Aber sie ließen sich nur ungern daran erinnern, dass sie nicht unverwundbar waren.
Meine Mom ist die tapferste Frau auf Erden, dachte Buffy zutiefst bewegt. Sie hatte ihre Heimat L.A. verlassen und nach ihrer Scheidung allein zurechtkommen müssen, hatte aus eigener Kraft die Galerie aufgebaut und war mit einem Kind gesegnet, das so ziemlich aus der Art schlug. Natürlich war nicht alles glatt gegangen, aber Joyce Summers hatte alle Bewährungsproben bestanden. Sie war zweifelsohne eine erstaunliche Person.
Joyce drehte sich zu ihr um und fragte: »Was ist? Warum siehst du mich so seltsam an?«
Buffy fiel keine Antwort ein. Stattdessen schnitt sie eine Grimasse und zuckte andeutungsweise die Schultern.
»Schätzchen, wenn du nichts dagegen hast, würde ich vor der Computertomographie gern noch ein wenig schlafen. Warum gehst du nicht nach Hause?«
»Aber…«, protestierte Buffy. Sie hatte eigentlich bis zum Ende der Computertomographie bleiben wollen.
»Ich bin schrecklich müde, Liebes.«
Buffy nickte resignierend. »In Ordnung.« Sie stand auf und küsste ihre Mutter auf die Wange. »Rufst du mich an, sobald du etwas weißt?«
»Versprochen.« Joyce lächelte.
Buffy trat auf den Korridor hinaus. Sie blieb für einen Moment stehen.
Dann hörte sie ihre Mutter schluchzen. Buffy unterdrückte den Impuls, wieder hineinzugehen. Die Furcht und der Schmerz in der Stimme ihrer Mutter verrieten ihr, dass es nicht an der Zeit war, Trost zu spenden.
Es war an der Zeit, das Ungeheuer beim Namen
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