Die Daemonin des Todes
ja«, nickte Buffy. »Wir holen den Transporter später ab, damit niemand sieht, wie wir uns wie die Vandalen oder so davonmachen.«
Sie eilten davon, als die ersten Neugierigen aus dem Hintereingang des Kinos strömten.
»Also«, sagte Willow nach einer Weile hoffnungsvoll. »Ich schätze, damit haben wir sie für eine Weile vom Hals, was?«
»Wer weiß?«, murmelte Buffy gedankenverloren.
Dann drehte sie sich zu Willow um. »Danke, dass du mich heute begleitet hast«, sagte sie ernst, mit großen, verlorenen Augen. »Ich habe dich wirklich gebraucht.«
Willow zuckte verlegen die Schultern und lächelte. »Es tut mir nur Leid, dass mir nie die richtigen Worte einfallen.«
Buffy nickte und rang sich ein mattes Lächeln ab. »Genau aus diesem Grund brauche ich dich. Es gibt in meinem Fall keine richtigen Worte. Du bist meine beste Freundin, Willow. Ich will einfach nicht allein sein.«
Nach einem Moment streckte Willow die Hände aus und zog Buffy an sich. In der ganzen Zeit, die sie sich jetzt schon kannten, selbst bei jenem schrecklichen Zwischenfall mit Angel, hatte sie nie das Gefühl gehabt, die Stärkere von ihnen zu sein und Buffy beschützen zu können.
Genau dieses Gefühl beherrschte sie auch jetzt, und sie hasste es. »Du bist nicht allein, Buffy. Niemals«, versprach sie.
9
Es klopfte an Giles’ Tür. Es war recht spät, aber er war noch immer wach, umgeben von Nachschlagewerken, einem halb aufgegessenen gemischten Teller aus dem Sunnydale Tandoori und einer Tasse kaltem Tee mit Zucker und jeder Menge Milch.
Er trug ein altes, marineblaues Oxford-Sweatshirt und eine dunkelgraue Jogginghose. Vielleicht war das der Grund dafür, dass Buffy ihn verdutzt anstarrte, als er die Tür öffnete.
»Buffy«, sagte er. »Komm herein. Ist etwas passiert?«
»Ja.« Sie ließ ein Lächeln aufblitzen. »Ich habe sie gepfählt.« Ihr Lächeln verblasste. »Oh. Sie meinen mit meiner Mutter.«
»Nein, ganz und gar nicht«, sagte er hastig, aber sie hatte Recht. Sein erster Gedanke war gewesen, dass sich Joyces Zustand verschlechtert hatte.
»Sie haben dieses Wie-geht’s-deiner-Mom-Gesicht«, sagte sie vorwurfsvoll, als sie eintrat. Sie trug ihr dunkelblaues Sweatshirt mit Kapuze und eine graue Jogginghose. Dann betrachtete sie ihn genauer, grinste und sagte: »Sind Sie nicht auch froh, dass es in der Stadt eine Old-Navy-Filiale gibt? Für den Jägerin-und-Wächter-Partnerlook?«
»Heilfroh.«
»Für Ostern stelle ich mir was mit Blumenmustern vor.«
Er führte sie ins Wohnzimmer und bemerkte, wie ihr Blick zu einem seiner Bücher wanderte, das aufgeschlagen auf dem Schreibtisch lag. Es war eine dicke Schwarte mit dem Titel Besessenheit und Seelenwanderung: Eine kommentierte Bibliographie.
»Sie haben vor dem Schlafengehen schon immer gern was Leichtes gelesen«, stellte sie fest. »In diesem Werk haben sogar die Fußnoten Fußnoten.«
Er lächelte matt. »Für einen Bibliothekar gibt es nichts Spannenderes.«
Sie kicherte. »Sie sind kein Bibliothekar, Giles. Sie spielen nur einen im Fernsehen. In Wirklichkeit sind Sie Indiana Jones. Ihr kleiner Hut und ihre Peitsche kommen mit dem nächsten Flugzeug aus Adidas Arriba nach.«
»Addis Abeba«, korrigierte er und forderte sie mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen. »Du sagtest, du hast Veronique gepfählt?«
»Genau.« Sie wirkte sehr selbstzufrieden, als sie es sich auf der Couch bequem machte, eins der Sofakissen nahm und es an ihre Brust drückte. »Kein Grund zum Prahlen. Wie der Terminator kommt sie immer wieder.«
Buffy fröstelte bei der Vorstellung. Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachte, bekam sie eine Gänsehaut.
»Das ist durchaus möglich«, räumte Giles ein. »Ich hoffe, dass ich in der Zwischenzeit - wie lange das auch sein mag - einen Weg finde, sie zu stoppen.« Er kratzte sich am Kinn. »Ich wünschte nur, ich hätte weitere Informationen. Wenn doch nur mehr von Peter Toscanos Tagebüchern das Feuer überstanden hätten. Oder wenn ich ein paar andere Schriftstücke über sie finden könnte, in denen mehr als das übliche Geschwätz über ihre Unsterblichkeit steht. Es scheint, dass jeder, der ihr nahe genug kam, um etwas Nützliches zu erfahren, seine Neugierde mit dem Tode bezahlte, bevor er Informationen weitergeben konnte. Wir müssen unbedingt herausfinden, was sie will. Warum sie nach Sunnydale gekommen ist.«
Buffy nickte. »Und ob der Dämon, dem sie dient, so wie die anderen ist, mit denen wir uns bisher
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