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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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herumschlagen mussten. Veronique spielt wahrscheinlich Reisebüro und versucht, ihm ein Ticket zur Erde zu besorgen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, nickte Giles. »Es wäre jedenfalls durchaus möglich, was auch der Grund für meine intensiven Nachforschungen in Sachen Triumvirat ist. Dennoch, wenn es uns gelingt, Veronique aufzuhalten, müssen wir uns vielleicht über die Pläne des Triumvirats nicht weiter den Kopf zerbrechen. Aber du bist sicher nicht zu dieser späten Stunde zu mir gekommen, um über meine Nachforschungen zu sprechen«, sagte Giles überzeugt. »Was hast du auf dem Herzen?«
    »Nichts, ehrlich«, sagte Buffy und zögerte dann.
    »Möchtest du vielleicht eine Tasse Tee?« Ein Engländer hätte sofort erkannt, dass dies ein sanfter Hinweis war, endlich zum Thema zu kommen.
    Doch Buffy runzelte die Stirn und sagte: »Haben Sie vielleicht eine Cola Light da?«
    »Tut mir Leid. Nur Tee«, sagte er knapp.
    »Okay.« Sie klopfte auf das Kissen.
    Giles ging in die Küche. Er setzte Wasser auf, nahm eine Tasse und einen Löffel aus dem Schrank und füllte das Teeei mit etwas Twinings Prince of Wales. Er fand ein paar Kekse in einer Büchse und legte sie auf einen Teller. Buffy blieb im Wohnzimmer. Er spähte durch die Durchreiche, um zu sehen, was sie machte. Sie würde nicht lesen, dessen war er sicher.
    Buffy hatte die Beine angezogen und ihren Kopf auf eine Hand gestützt. Ihre Augen waren geschlossen. Für einen Moment dachte er, sie wäre eingeschlafen. Dann öffnete sie die Augen und starrte ins Leere. Ihr Gesichtsausdruck wirkte gehetzt, erschöpft.
    Wie viel Schmerz kann ein einzelnes Mädchen eigentlich ertragen?, fragte er sich von hilflosem Zorn erfüllt. Sie kann nicht den Mann haben, den sie liebt. Sie kann nicht das Leben führen, das sie sich erträumt. Und jetzt das.
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis der Wasserkessel pfiff, und in dieser ganzen Zeit blieb Buffy stumm auf der Couch sitzen. Es war ungewöhnlich, dass sie ihre Gefühle so offen zeigte; zwar sagte sie nichts, doch ihr Schweigen sprach Bände. Die Buffy, die er damals kennen gelernt hatte - es schien eine Ewigkeit her zu sein - hätte wie ein Wasserfall über alles Mögliche geredet, nur nicht über den Grund für ihren Kummer. Aber diese Buffy war mit den Jahren und den erlittenen Schicksalsschlägen reifer geworden, und ihr Schweigen war eine Aufforderung zum Gespräch.
    Er goss den Tee auf, wobei ihm einfiel, dass sie ihn gewöhnlich ohne Milch und Zucker trank, und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Sie blickte kaum auf, als er alles auf den Kaffeetisch stellte und gegenüber der Couch Platz nahm. Schweigend faltete er die Hände und wartete.
    »Sie schlief noch, als ich sie im Krankenhaus besucht habe«, murmelte Buffy leise. »Auf ihrem Nachttisch lag ein Notizblock.« Erst jetzt sah sie ihn an. Ihre großen braunen Augen waren voller Fragen, auf die er keine Antwort kannte.
    »Hat sie Sie gefragt, ob ich bis zum Schulabschluss bei Ihnen wohnen kann?« Seine Lippen öffneten sich. Sie wurde rot und blickte auf das Kissen. »Denn wenn Sie nicht wollen, ist es okay. Kein Problem.«
    »Ich nahm an, dass dein Vater…«
    Sie holte Luft. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Mein Dad ist in Ordnung und er wäre glücklich, wenn ich bei ihm in L. A. leben würde. Aber dann könnte ich hier nicht die Schule beenden und weiter für das Gute kämpfen.«
    Sie beugte sich nach vorn, nahm die Teetasse und umfasste sie mit beiden Händen, als müsste sie sie wärmen. Ihre blonden, schulterlangen Haare waren leicht zerzaust und sie sah dünn und müde aus. Sie muss nach dem Kampf direkt ins Krankenhaus gegangen sein, Joyces Notizen gefunden haben und dann sofort hergekommen sein.
    »Ich würde mich geehrt fühlen, bis zu deinem Abschluss dein Vormund zu sein.« Er neigte den Kopf.
    »Nein, dazu wird es nicht kommen.«
    »Buffy, ist im Krankenhaus sonst noch etwas passiert?«, fragte er sanft.
    Buffy atmete tief durch. »Ich habe mit der Schwester gesprochen. Sie haben die Computertomographie gemacht und einen Knoten gefunden. Deshalb haben sie eine Sugbiopsie vorgenommen. Es war…« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Sie konnten es nicht mit Sicherheit feststellen. Also müssen sie sie aufschneiden, um eine weitere… Probe zu entnehmen.«
    »Eine Exzisionsbiopsie«, erklärte er.
    Sie nickte. »Exakt. Operation. Große Sache. Sie schneiden deine Seite auf und drücken die Rippen auseinander, um die Probe zu entnehmen.«

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