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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Geschäft.«
    Aber Angel war nicht so vertrauensvoll. Willy verfolgte, wie die Hand des Vampirs nach vorn schoss und seine Finger sich um Terrys Kehle legten. Angel beugte sich zu ihm, während Tergazzi der Bar den Rücken zugedreht hatte. Für die anderen Gäste musste es wie eine vertrauliche Unterhaltung aussehen.
    »Bloß keine Tricks, Dämon«, knurrte Angel. »Wir haben keine Zeit für so etwas.«
    »Ich würde nicht im Traum dran denken«, krächzte Terry.
    »Dann lass uns gehen«, erwiderte der Vampir.
    Die drei verließen zusammen die Bar.

    Oz saß am Steuer des Transporters, Giles auf dem Beifahrersitz, und Buffy, Willow und Cordelia hatten es sich im Fond bequem gemacht. Alle waren noch immer in gedrückter Stimmung, und sie sprachen überraschend wenig miteinander. In dieser Nacht hatten sie sich mit ungewöhnlichem Ernst an die Arbeit gemacht. Als Buffy schließlich ihre Melancholie überwunden hatte und über die Gründe für den allgemeinen Trübsinn nachdachte, suchte sie die Schuld bei sich selbst.
    Es ist nicht nur wegen Veronique, und es liegt auch nicht an diesen mysteriösen Leichendiebstählen und der Vermehrung der Vampire. Es liegt an mir. Und an der Tatsache, dass alle wissen, was los ist, und keiner eine Ahnung hat, was man dagegen tun kann.
    Es wäre für sie viel leichter gewesen, wenn sie gefunden hätten, wonach sie suchten.
    Aber das war nicht der Fall.
    Dennoch drehten sie ihre Runden und hofften gegen alle Vernunft, dass ihre Suche sie zu dem versteckten Nest der kleinen Vampirfamilie führen würde, mit deren Vergrößerung Veronique derzeit beschäftigt war. Logischerweise überprüften sie zuerst die Orte, wo sich die Vampire früher schon eingenistet hatten. Die Fabrikruine, in der Spike und Drusilla lange Zeit Hof gehalten hatte, war bis auf die Ratten und die Echos des Bösen leer. Auch die Höhle des Meisters in Sunnydales Untergrund, in dem Gewirr der Wartungstunnel - und anderer Stollen, deren ursprünglicher Zweck nie klar geworden war -, war schon seit langem von niemandem mehr betreten worden.
    Als sie in der zerstörten Kirche standen, die vor vielen Jahren bei einem Erdbeben durch ein Loch im Boden abgesackt war, und den kalten Stein und die geborstenen Wände betrachteten, hatte Buffy gefröstelt. Sie war hier gestorben, hier in diesem Raum. Nur für ein paar Sekunden, aber der Tod… es verbarg sich so vieles dahinter, von dem niemand etwas ahnte. Dennoch war dies nicht der einzige Grund für den Schauder, der sie durchlief. Dies war außerdem der Ort, wo die Barriere zwischen Erde und Hölle am dünnsten war.
    Sie blieben nicht länger als notwendig.
    Danach wählten sie ihre Ziele etwas zufälliger aus, aber nie ohne Logik. Der Ort musste groß genug sein, um eine große Gruppe von Vampiren aufnehmen zu können, und gleichzeitig abgelegen genug, sodass sie relativ unbeobachtet kommen und gehen konnten. Sie fuhren an dem alten Sunnydale Twin-Drive-In-Kino vorbei, das schon vor langer Zeit dichtgemacht hatte, und kontrollierten das Gelände.
    Nichts.
    Sie brachen sogar in das alte Bairstow-Anwesen ein, ein Herrenhaus, das in der Nähe von Angels Unterschlupf lag und schon seit einem halben Jahr auf einen Käufer wartete.
    Nichts.
    Sie überprüften die verfallene Konservenfabrik unten bei den Docks, am Ende der Shore Road, und ein benachbartes leer stehendes Lagerhaus.
    Nichts.
    Obwohl es schon recht spät war, fuhren sie durch das alte Innenstadtviertel von Sunnydale, wo es eine Reihe von aufgegebenen Regierungsgebäuden gab, die auf ihren Abriss warteten, aber alle waren verrammelt und verschlossen. Als sie das alte Gerichtsgebäude am Ende des Blocks erreichten, hatten sie Bewegungen im Innern gesehen und total überreagiert, die Ruine mit gezückten Pflöcken und schussbereiten Armbrüsten gestürmt. Aber sie waren nur auf ein paar verschüchterte Hausbesetzer, einige Junkies und eine obdachlose Familie gestoßen, deren Kind vor Angst losschrie, als Buffy die Tür eintrat.
    Giles gab ihnen fünfzig Dollar und den Ratschlag, das Geld vor den Junkies zu verstecken.
    Als sie wieder durch die Straßen fuhren, wurde ihnen klar, dass sie wahrscheinlich eine ähnliche Situation in jedem der Gebäude vorfinden würden, zumindest bis der Stadtrat den halben Block abreißen ließ.
    Es war nach zehn Uhr, als sie endlich die Suche abbrachen und zur Bibliothek zurückkehrten. Sie brauchten eine neue Liste möglicher Verstecke, ehe sie die Fahndung nach Veronique fortsetzen

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