Die Daemonin des Todes
geistesabwesend, während er sich in der Bar umschaute. In seiner Bar. »Das Leben is’ gut. Das Leben is’…«
Er zog beide Brauen hoch und starrte Angel und Xander an, die soeben durch die Tür kamen. Dann schüttelte Willy den Kopf und griff seufzend nach einem Lappen, um die Theke zu putzen.
Die Neuankömmlinge sagten nichts, sondern sahen sich zunächst prüfend nach etwaigem Ärger um, ehe sie an die Theke traten. Willy ließ sie mit einem finsteren Blick wissen, dass es ihm ganz und gar nicht gefiel, sie zu dieser späten Stunde in der Bar zu sehen, wo längst Hochbetrieb herrschte. Die beiden schossen finstere Blicke zurück, und Willy hatte das Gefühl, dass es um etwas Wichtiges ging. Besser, er hielt ausnahmsweise einmal den Mund.
Er nickte knapp nach rechts, wischte dann die Theke auf dieser Seite und entfernte sich von den Stammgästen, die am anderen Ende saßen. Der Vampir und der Punk setzten sich ein paar Plätze von Tergazzi entfernt auf die Barhocker. Willy bemerkte, wie die spitzen Ohren des Dämons zuckten und sich wie die eines Hundes drehten, und er wusste, dass Terry das Gespräch mithören würde, doch dagegen ließ sich nichts machen. Außerdem kümmerte sich Terry meistens nur um seine eigenen Angelegenheiten.
»Was kann ich für euch Jungs tun?«, fragte er in demselben freundlichen Tonfall, mit dem er jeden begrüßte, der hereinkam.
»Für mich ein Bier«, sagte Angel.
»Und einen Shirley Tempel für deinen Kumpel«, erwiderte Willy grinsend.
Xander runzelte die Stirn und starrte Willy durchdringend an. »Zwing mich nicht dazu, dir wehzutun, Willy«, sagte er mit leiser, drohender Stimme.
Willy vermutete, dass er den Satz einstudiert hatte. Wie De Niro vor dem Spiegel in Taxi Driver.
»Sicher, Junge«, sagte Willy. »Alles klar. Cola?«
»Genau.« Xander nickte zufrieden.
Willy zapfte Angels Bier - Guinness wie gewöhnlich - und stellte es auf die Theke, während er nach einem Glas für die Cola griff.
»Neues Gesicht in der Stadt«, sagte Xander leise. »Veronique. Arbeitet mit einem Dämon namens das Triumvirat zusammen.«
»Sie ist wild entschlossen, sich zu vermehren«, fügte Angel mit einem schnellen Blick in die Runde hinzu. »Und sie ist für die Leichendiebstähle in der letzten Zeit verantwortlich.«
»Wir müssen herausfinden, wo sie und ihre Kumpel sich verstecken«, erklärte Xander. »Und wir müssen es jetzt herausfinden.«
Willy kniff die Lippen zusammen und dachte nach. Er schob Xanders Cola über die Theke und kratzte sich dann am Kinn. Nach einer langen Minute sah er sich um und überlegte, ob vielleicht eine der Figuren, die in der Bar herumlungerten, diesen Jungs weiterhelfen konnte.
»Was ist für mich drin?«, fragte er, dabei ostentativ die Theke putzend.
»Ein ganzer Hunderter«, erwiderte Angel.
Willy nickte nachdenklich. »Ich sach euch was«, erklärte er. »Im Moment hab ich keine Infos für euch. Aber wenn ihr mir ’nen Fünfziger rüberschiebt, werd ich mich für euch umhören. Wenn ich was erfahre, rückt ihr ’nen weiteren Hunderter raus, und wir sind quitt.«
Angel dachte darüber nach, aber es war der Junge, der antwortete.
»Zwanzig jetzt«, sagte Xander und schob den Schein über die Theke. »Einen weiteren Hunni, wenn wir die Info bekommen.«
Willy lächelte. »Abgemacht. Und die Cola geht aufs Haus. Aber für das Bier müsst ihr bezahlen.«
Angel griff in seine Tasche und warf einen Fünfer auf die Theke, obwohl er von dem Bier nur ein paar Schlucke getrunken hatte. Die beiden standen auf und wollten schon gehen, als Tergazzi zu ihnen trat.
Willy funkelte ihn an. Was hast du vor, Terry?, dachte er. Willy wusste, dass er einen guten Draht zu Angel und der Jägerin und ihren Freunden hatte, aber er wusste auch, dass Buffy ihn jederzeit fertig machen konnte, wenn er nicht vorsichtig war.
»Verzeihen Sie, Gentlemen«, sagte Tergazzi höflich. »Ich habe zufällig Ihr Gespräch mitgehört, und ich glaube, ich kann Ihnen helfen.«
Angel sah ihn misstrauisch an.
»Du weißt, wo wir Veronique finden können?«, fragte Xander gepresst.
»Nein«, erwiderte Terry schulterzuckend. »Aber ich komme viel herum. Dabei fallen mir hier und da bestimmte Dinge in die Hände. Wertvolle Dinge. Manchmal magische Dinge. Auch Bücher. Und ich glaube, ich habe ein Buch in meiner Sammlung, das für jeden, der sich gegen Veronique stellen will, interessant sein dürfte.«
Xander rieb sich die Hände. »Vielleicht kommen wir am Ende doch ins
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