Die Damen vom Planeten 5
das Fest. Senator Lyndon Hightower von Texas veröffentlichte eine Stellungnahme, in der die Vorbehalte des Lone-Star-Staates zusammengefaßt sind.
Bevor sich die Lyru nicht entschließen können, uns ihre Absichten ausführlicher darzulegen und solange sie unseren bohrenden Fragen ausweichen, müssen wir ihnen unseren Willkommensgruß verweigern.«
»In Vorbereitung auf den Empfang«, fuhr der Sprecher fort, »wurden die Lyru auch von einem der füh renden Couturiers besucht. Heute abend trugen die Ly ru nicht ihre metallischen Röcke mit Büstenhalter, son dern die neuesten Kreationen in Abendkleidern. Seltsam war, daß die Lyru ihre schwarzen Schachteln mitbrachten. Eine Kreuzung zwischen einer Hutschachtel und einem Köfferchen, der den violetten Korkenzieher beinhaltet, der ihr einziges Kommunikationsmittel darzustellen scheint. Wohin sie auch gingen, die Schachtel begleitete sie und sie weigerten sich höflich, aber entschieden, sie von jemandem berühren zu lassen. Und nun, meine Damen und Herren«, sagte Tex Starr lächelnd und ließ sein Manuskript sinken, »haben Sie sicher lange genug mein altbekanntes Gesicht gesehen und es wird Zeit, sich die Lyru selbst anzuschauen.«
Er lehnte sich in seinem Sitz zurück. Hinter ihm begann ein Bildschirm aufzuleuchten. »In Washington ist es jetzt kurz nach zehn, und wie ich erfahre, dauert der Empfang noch an. In einigen Minuten haben wir eine direkte Verbindung zum Plaza-Hotel.«
»Aber zuvor ein Wort über Hi-Plug.«
Auf dem Bildschirm erschien ein eleganter Country-Club-Cowboy, der auf einer Pferdeattrappe saß.
»Texaner«, dröhnte er. »Warst du schön einmal im Sattel durstig? Natürlich warst du das. Deshalb ist Hi-Plug das richtige für dich.«
Frank stand auf. » Hi-Plug ist die stärkste Konkurrenz für die Satteltaschenbar«, sagte er zu Dave.
»Da ich das Zeug nicht im Hause hab’, werd’ ich mich mal um einen Ersatz kümmern.«
Der Cowboy im Fernsehen nahm eine Silberpapierschachtel aus der Tasche. »Wie oft hast du dich auf einem staubigen Ritt nach einem kühlen Drink gesehnt?« fragte er. »Schätze, ziemlich oft! Und wie oft war dann eine Bar in der Nähe? Schätze, ziemlich selten.« Er entfernte die Verpackung. »Und dann brauchst auch du Hi-Plug .«
Er nahm ein Stückchen heraus und schob es sich in den Mund, »’s ist praktisch! ’s ist köstlich!«
Er kaute glücklich, dann schluckte er es hinunter. »Beim Kauen löst es sich auf. Es bleibt nichts übrig. Du brauchst keinen Spucknapf. Hi-Plug gibt es in sechs Geschmacksrichtungen – Bourbon, Scotch, Rye, Martini, Manhattan und Old Fashioned. Versuch ihn gleich morgen. Hi-Plug ist praktisch, männlich und köstlich.«
Frank kehrte nach dem Reklamespot zurück und sagte, während er Ann und Dave die Gläser reichte: »Hier ist etwas, das ihr nicht erst kauen müßt.«
Tex Starr erschien erneut auf dem Bildschirm! »Und nun schalten wir um nach Washington zum Empfang der Lyru.«
Eine Frau in einem geschmackvollen Abendkleid erschien auf dem Bildschirm. Dave kannte sie, es war eine der Sonderreporterinnen von United Triveo. Sie trug ein Armbandmikro, das aussah wie einer ihrer vielen Armreifen.
»Guten Abend, meine Herren und Damen«, sagte sie. »Hier ist Sally Trevelyan mit einem Bericht über das Ereignis der Saison. Wir befinden uns in dem reizenden Mamie-Eisenhower-Saal des Plaza-Hotel, wo die Creme der Gesellschaft sich heute versammelt hat, um die Lyru willkommen zu heißen. Wie Sie alle wissen, sind die Lyru erstaunlich hübsche Frauen vom Planeten Fünf aus dem Siebenten System – so nennen sie auf jeden Fall ihr Heimatland – Botschafter des gu ten Willens von jenseits der Galaxis!
In wenigen Augenblicken werden wir versuchen, ein paar Worte mit ihnen zu wechseln, aber zuvor möchte ich Ihnen noch einen Eindruck von dem Fest geben sowie einige Prominente vorstellen.
Zu meiner Rechten sehen Sie Deborah Mainwarin vom Obersten Gerichtshof. Wie geht es Ihnen, Debo rah? Und dort drüben …«
»Botschafter des guten Willens«, sagte Dave ärgerlich. »Sally ist ungefähr so objektiv wie ein Wahlredner. Einst interviewte sie einen verurteilten Mörder in der Todeszelle zum Ergötzen ihrer Kaffeeklatschgesellschaft. Ihn selbst beschrieb sie mit ›dieser hübsche Bösewicht.‹«
Dave hoffte, irgendwo in der Menge Emily Wallace zu erspähen, aber es gelang ihm nicht.
Nach einigen Vorstellungen bahnte sich Sally Trevelyan einen Weg durch den Kreis jener Leute, die die
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