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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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die beiden Mädchen durch die Spirale sprachen. Ich bin sicher, daß sie nicht wußten, daß sie zurückkehren würden, bis es ihnen gesagt wur de. Darüber hinaus glaube ich, daß keines der Mädchen ein einziges Wort gesagt hat, seitdem sie hier sind.«
    »Dann ist die Spirale der Herr und die Lyru nur Marionetten?« fragte Frank. »Ist das deine Theorie?«
    »Entweder das«, sagte Ann, »oder aber die Spirale ist ein Kommunikationsmittel zum Mutterschiff. Wir haben die Illusion, die Mädchen sprächen mit uns, aber in Wahrheit sind sie nur Dekoration und führen Befeh le aus.«
    »Hmm«, sagte Frank. »Das nenne ich eine klare Analyse. Man muß wohl Frau sein, um eine Frau zu durchschauen.«
    »Aber ihr Gesichtsausdruck«, sagte Dave. »Du sag test, dir erschienen sie nicht hochmütig, Ann. Wie kamen sie dir dann vor?«
    Ann starrte auf den leeren Bildschirm.
    »Hast du je eine Debütantin auf einem Einführungsball erlebt?« fragte sie. »Zum Kampf gerüstet. Parfümiert, gebadet und angebetet. Sie waren in den richtigen Schulen, lange hatte man sie auf diesen Augenblick vorbereitet. Also halten sie sich aufrecht. Sie kontrollieren und beherrschen sich. Hochmütig könnte man sagen. Stolz und unnahbar. Aber wie sieht es in ihrem Inneren aus? Ich will’s dir sagen. Sie haben Todesangst.«
    Ann trank gedankenverloren. »Ich war auch mal ei ne Debütantin«, sagte sie. »Ich weiß, wie das ist. Und ich glaube, das war der Ausdruck, den die Lyru heute zeig ten, Dave. Sie gaben alles, was sie hatten – sie lächel ten wie Puppen –, aber sie hatten Angst.«
    »Aber wovor denn?« fragte Dave. »Vor uns? Oder vor den anderen in dem schwarzen Schiff?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Ann. »Vielleicht vor beiden.«

 
6. Kapitel
     
    Die beiden Lyru, die wieder ihre kurzen metallischen Röcke trugen, starteten früh am nächsten Morgen von dem Grundstück des Weißen Hauses, wo ihr kleines Fahrzeug unter Bewachung des Militärs stand. Es hatte einige erfolglose Versuche während der Abwesenheit der Lyru gegeben, ins Innere des Fahrzeugs zu gelangen, um zu sehen, wie es angetrieben wurde, aber es ließ sich nicht öffnen, und es war Befehl erlassen worden, es nicht mit Gewalt zu versuchen.
    Die lyranischen Frauen betraten noch kurz das Wei ße Haus, wechselten ein paar Worte mit der Präsidentin und bestiegen dann ihr Fahrzeug. Sie gaben der ver sammelten Presse keinen Kommentar, aber sie lächel ten und winkten den Kameras. Dann schloß sich die Tür hinter ihnen, und einen Moment später erhob sich das flügellose Fahrzeug.
    Es erhob sich lautlos, keine Abgase waren zu sehen, sein Antrieb blieb ein Geheimnis. Es flog südwestlich direkt zu dem Mutterschiff und umrundete es zweimal, dann öffnete sich eine kleine Klappe und nahm das kleine Fahrzeug auf. Das war um 9.42 Uhr am Donnerstag. Freitag mittag kehrten die Lyru mit einigen ihrer Schwestern zurück.
    Die Klappe des großen schwarzen Schiffes öffnete sich und fünf der kleinen Fahrzeuge verließen sie in Sekundenabständen. Sie flogen ein paar Kreise um das Mutterschiff und dann Richtung Nordost, eins hinter dem anderen. Über Washington gingen sie in Gleitflug über, mit Ziel auf das Weiße Haus. Aber nur eines von ihnen landete. Die anderen standen unbeweglich in der Luft, bis das erste sicher im Rosengarten gelandet war, dann hoben sie sich wieder. In einer Höhe von ungefähr zwanzigtausend Fuß änderten sie ihre Richtung und jagten westwärts.
    Die beiden Lyru, die vor dem Weißen Haus ausstiegen, waren die bereits bekannte Blondine und der Rotschopf. Aber es gab keine Gelegenheit, sie zu befragen, denn eine Staffel Düsenjäger startete, um die vier kleinen Fahrzeuge zu verfolgen. Die Düsenjäger flogen mit Höchstgeschwindigkeit und waren dennoch kaum in der Lage, die Fahrzeuge in Sichtweite zu behalten. Aber wie die Piloten später berichteten, verringerten die lyranischen Fahrzeuge von Zeit zu Zeit ihre Geschwindigkeit, damit die Jäger aufholten. Es schien, als wollten die Lyra aus ihren Zielen kein Geheimnis machen. Drei dieser Ziele schienen, als man sie durchgab, keinen Sinn zu ergeben. Eines der Fahrzeuge landete westlich von Grand Rapids, Michigan, ein anderes na he Coeur d’Alene, Idaho, und das dritte in San Diego, Kalifornien. Das vierte Fahrzeug wurde von den Dü senjägern bis ins westliche Tennessee verfolgt, wo sie es aus den Augen verloren.
     
    Der einsame Reiter trabte den Pfad entlang. Südlich von ihm erkannte man die Spitzen der

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