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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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»Liebe-deinen-Nachbarn-Philosophie« der Frauen, die die Geschichte in Washington steuerten, zu fehlen schien.
    Dave zügelte sein Pferd vor einem Balken, der zum Anbinden der Pferde diente und der vor einem weißen Fachwerkhaus stand. Er schaute erneut auf die Nummer, um sicherzugehen, daß es das richtige Haus war. Er hatte etwas einfacheres, rustikaleres erwartet von Frank Hammond, dem Ex-Pennsylvanier.
    Frank empfing ihn mit zwei Highballgläsern an der Eingangstür. »Zeit für einen Drink vor dem Abendessen«, sagte er. »Wir können genauso gut draußen sitzen an einem so schönen Abend.«
    »Wunderbar«, stimmte Dave ihm zu. Er machte es sich in einem Stuhl bequem und sah den langen Schatten der untergehenden Sonne zu. »Ich hatte nicht gedacht, dich an einem so herrlichen Fleck zu treffen, Frank. Ich hatte eher eine Blockhütte erwartet.«
    Frank lachte. »Schwerlich, Ann würde was dagegen haben.«
    »Ann?«
    »Meine Frau. Sie ist für den Garten zuständig – und für den Schweinebraten, den du gleich verputzen wirst.«
    »Ich dachte, du seist unverheiratet. Ich weiß nicht, warum –«
    »Ich weiß, warum«, sagte Frank. »Du dachtest, ich sei nach Texas geflohen, um den Frauen zu entkommen. Das ist nur zum Teil wahr.
    Es gibt Frauen und Frauen. Und die, ohne die ich leicht auskomme, sind die dominierenden. Ann ist von anderer Art, wie du bald merken wirst. Die Frau eines Mannes. Und in Beziehung auf sie bin ich kein Weiberfeind, glaub mir.«
    »Natürlich«, sagte Dave, »aber ich dachte, Frauen seien in Texas ziemlich selten, seit der großen Auswanderung.«
    »So schlimm war es nicht in seinen Auswirkungen, wie sich herausstellte. Texas verlor einen Teil seiner Bevölkerung, das ist wahr, aber es gab in diesem Staat sowieso mehr Frauen als Männer. Nun sind die Män ner in der Überzahl, aber nicht drastisch. Das Verhältnis ist ungefähr fünf zu vier.«
    »Trotzdem«, sagte Dave, »ich könnte mir denken, daß es nicht leicht für einen Mann ist, eine Frau zu finden – besonders für einen aus einem anderen Staat. Oder hast du geheiratet, bevor du hierher kamst?«
    »Nein, Ann ist ein waschechtes Texasgirl aus Mineral Wells. Aber in Wirklichkeit waren die Nicht-Texaner durch die Zeitumstände im Vorteil. Kurz nach der Auswanderung waren die einheimischen Männer ganz schön aus dem Häuschen in bezug auf ihre Männlichkeit. Sie suchten fast alle den sanften und milden Typ, der seinem Herrn und Gebieter die volle Anerkennung zollte, und übersahen jede, die etwas Grips aufwies. Sie waren wohl der Ansicht, die hätten besser mit auswandern sollen.«
    Die Haustür öffnete sich, und Ann trat mit einem Tablett und drei Gläsern heraus. Sie war klein, beinahe plump, mit einem Schopf blonden Haares, das durch ein Band gehalten wurde. Ihr Haar stand in scharfem Kontrast zu der Bräune ihres Gesichts und ihrer Schultern, die aus dem dekolletierten Abendkleid herausschauten. Sie hatte winzige Fältchen um Augen und Mund, die Dave ihrem Lächeln und der Sonne von Texas zuschrieb.
    »Ich hörte euch hinter meinem Rücken über mich reden«, sagte sie, »und da dachte ich, es sei besser, euch mit einem Drink abzulenken.«
    »Nur zu, Frau«, lächelte Frank. »Als nächstes wirst du wohl wählen gehen.«
    Sie setzte sich neben ihren Mann und schnitt ein Gesicht.
    »Damit du’s nicht mißverstehst, Dave«, sagte Ann, »Frauen können natürlich ohne Schwierigkeit in diesem Land wählen. Wir leben nicht völlig im Mittelalter. Außerdem: ich konnte schon als kleines Mädchen, lange bevor diese egoistischen Männer das als Voraussetzung zur Wahl ansahen, einen Stier einfangen und mit einem Brandzeichen versehen.«
    Frank lachte. »Wenn es dazu kommt, furchte ich, daß weder Dave noch ich uns für eine Wahl qualifizieren können.«
    »Oder hast du dich den männlichen Sportarten stärker gewidmet, als ich bisher annahm, Dave?«
    »Nein«, sagte Dave. »Ich hab’ schon zu morsche Knochen, Partner. Ich fürchte, Ann würde für uns beide wählen gehen müssen.«
    »Ich hab’ auf dem Weg hierher Panhandle-Pete zugehört«, sagte Dave nach dem Essen. Sie hatten es sich auf bequemen Stühlen im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Im Kamin brannte ein Feuer und sie tranken Kaffee. »Schweinskopf-Pete«, sagte Ann ärgerlich.
    »Er ist eine texanische Institution«, sagte Frank, »wie Sam Buckskin und die Longhornstiere. Aber im Gegensatz zu denen hat Pete seine Verleumder.«
    »Wir sehen ihn jeden Abend im Triveo«, sagte

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