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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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Wolkenkratzer von Dallas am Horizont. Die Sonne stand hoch und brannte heiß. Der Reiter war staubig, verschwitzt und durstig.
    »Brr, Lily«, sagte er zu dem Pferd, als sie eine klei ne Anhöhe erreichten. Dave Hull lehnte sich im Sattel zurück. Er nahm seinen großen Hut ab und fächelte sich mit ihm Luft zu.
    »Ich würd’ das niemandem außer dir erzählen, Lily- Girl«, sagte er, »aber jetzt könnte ich einen Bissen dieses männlichen old Hi-Plug ganz gut brauchen.« Er tätschelte ihren Hals und sie wieherte leise.
    »Du siehst auch ganz schön ausgelaugt aus, ich weiß, du bist keins dieser Sam-Buckskin-Wunder, aber vielleicht kannst du dir ein Wasserloch suchen.«
    Er ließ ihr langen Zügel und machte ein schlürfendes Geräusch. Die Stute sah sich nach ihm um und er gab ihr einen leichten Schenkeldruck. Sie verließ den Pfad und suchte sich ihren Weg, entlang einem Geröllfeld. In einem kleinen Gehölz gab es eine Quelle, die einen kleinen Bach speiste, der bald wieder im Boden verschwand. Dave stieg ab und das Pferd trank.
    Als es fertig war, wartete er, bis das Wasser wieder klar war, dann kniete er sich hin und trank selber.
    »Ein Gebot des Westens«, sagte er. »Pferde und Damen zuerst!«
    Er legte ihr die Zügel über den Hals und streckte sich neben der Quelle aus. Lily betrachtete ihn einen Moment und begann dann, das hohe Gras zu weiden.
    »Ich glaub’, du denkst, ich bin verrückt, an meinem freien Tag hier ’rumzureiten, wo ich doch bei Frank und Ann Bier trinken und fernsehen könnte. Aber früher oder später muß ich mir meine Sporen verdienen. Ich kann nicht die ganze Zeit eine Schindmähre reiten. Das ist keine Beleidigung, altes Mädchen, aber es wird höchste Zeit, daß ich aufhöre, ein Greenhorn zu sein.«
    Er fischte sich eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie mit einem Feuerzeug an.
    »Solange sie nicht von mir verlangen, daß ich sie mir selber rolle und Streichhölzer an meinen Hosen anreiße … Soll ich dich für einen Apfelschimmel in Zahlung geben, was meinst du? Oder vielleicht für einen Schecken, mit einer Blesse auf der Stirn – was ist das??«
    Er versuchte, durch die Baumkronen den Himmel zu sehen. Da war doch gerade ein seltsames Zischen in der Luft gewesen. Lily hatte es auch gehört. Sie hörte auf zu grasen und stand mit erhobenem Kopf und spielenden Ohren. Dave erhaschte einen Schimmer eines schwarzen Gegenstandes, der mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Luft sauste. Dann hörte man ein metallisch berstendes Geräusch, es klang ganz nah.
    Er sprang auf, trat die Zigarette aus und schwang sich in den Sattel.
    »Los, altes Mädchen!«
    Er sah eine Staubwolke und galoppierte aus dem Gehölz. Sie war ungefähr eine halbe Meile entfernt. Er gab Lily die Sporen und ritt darauf zu.
    Zuerst sah er die Spur, die es gemacht hatte, wo es auf den Boden getroffen und über den felsigen Grund geschrammt war. Dann sah er das Ding selbst.
    Es war eins der kleinen Fahrzeuge der Lyru.
    Es lag umgekippt, die Eingangsöffnung stand weit offen. Eine der Lyranerinnen lag zerschmettert in der Nähe.
    Als er sein Pferd zügelte, sah er, daß sie tot war. Außer dem sich setzenden Staub war alles still und bewegungslos.
    Aber die Lyru reisten in Paaren, eine mußte noch drin sein. Er stieg ab und näherte sich vorsichtig dem Eingang. Er konnte genau ins Innere sehen. In der Dämmerung des Innenraums erkannte er einen Körper und außerdem das Knistern und Flackern eines beginnenden Feuers.
    Dave schwang sich ins Innere und berührte den Körper. Es war die andere Lyranerin, warm und atmend, aber bewußtlos. Er faßte sie unter den Armen und zog sie zur Tür. Sie war schwer.
    Langsam gelangte er mit ihr zu der Unterkante der Klappe und balancierte sie dort, halb drinnen, halb draußen. Er sprang raus, zog sie ganz hinaus und legte sie auf die Erde. Er untersuchte sie auf Knochenbrü che, fand aber keine. Sie hatte Beulen und blutete leicht aus Hautabschürfungen auf Kopf und Schultern.
    Dave bemerkte, daß diese beiden Frauen nicht die Lyru waren, die Washington besucht hatten. Das waren eine Blonde und ein Rotschopf gewesen. Die Tote war schwarzhaarig und die andere rotbraun; aber sie schienen genauso hübsch zu sein. Für weitere Vergleiche blieb ihm keine Zeit, denn aus der Klappe des schwarzen Fahrzeugs drangen inzwischen Rauch und Flammen. Er zog die Überlebende außer Reichweite, als sie seufzte und die Augen öffnete. Sie war sofort wieder hellwach. Ein Blick schien

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